TESTBERICHT
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Publikationsdatum
19. November 2019
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Seit November sind die Huawei Freebuds 3 zum Preis von 179 Franken in der Schweiz erhältlich. Huawei bezeichnet sie als die ersten Openfit-Kopfhörer mit Noise Cancelling.

Mit «Openfit» bezeichnet Huawei das von Apple bei den Airpods der ersten und zweiten Generation initiierte Tragekonzept. Man verzichtet auf direkten Kontakt der In-Ears mit dem Gehörgang. Die Hörer sitzen quasi wie ein Mini-Lautsprecher im Ohr – aber ohne sich per Silikon-Adapter im Gehörgang zu verankern.

Der grosse Vorteil liegt in der Ergonomie. Ohne Druckpunkt am Gehörgang, aber mit an der Ohrmuschel angepassten Rundungen lassen sich die Openfit-Kopfhörer auch über mehrere Stunden bequem und ermüdungsfrei tragen. Den Airpods 1 & 2 war damit ein riesiger Erfolg beschieden.

Der Nachteil liegt in der reduzierten Abschottung gegen Umgebungsgeräusche und einem prinzipiell ausgedünnten Bassbereich. Bei den neuen Airpods Pro hat sich Apple nun von diesem Konzept verabschiedet. Damit sind die Huawei Freebuds 3 tatsächlich die einzigen Openfit-Hörer mit Noise Cancelling.

Dass sich Huawei beim Designkonzept am Erfolgsprodukt aus Cupertino orientiert, ist unschwer zu erkennen. Rein äusserlich sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich – wenigstens in Weiss, die Hörer sind auch in Schwarz erhältlich.

Aufbewahrt werden die Huawei Freebuds 3 in einer an einen Handschmeichler erinnernden runden Ladeschale. Diese passt perfekt und komfortabel in jede Hosentasche. Offensichtlich machte man sich auch bei der Ladebox Gedanken zur Ergonomie im Alltag.

Die «Handschmeichler»-Tragebox passt in die Hosentasche.Die «Handschmeichler»-Tragebox passt in die Hosentasche.

Smartphone-Technologie

Voll aus dem eigenen Fundus schöpfen kann Huawei dann bei der Technik. Im Innern werkelt ein Ableger des bekannten Kirin-Smartphone-Prozessors, der speziell für die Audio- und Wearable-Produkte entwickelt wurde und deutlich weniger Strom benötigt. Er verarbeitet den rechenintensiven Noise-Cancelling-Algorithmus und sorgt sich um die Kommunikation mit dem Smartphone.

Auch dank Bluetooth 5.1 konnte die Verbindungszeit mit 2,3 Sekunden nochmals deutlich optimiert werden. Der Chip erkennt zudem automatisch Störeinflüsse auf das 2,4-Gigahertz-Signal und wechselt eigenständig auf einen freien Kanal.

Kirin-A1-Prozessor für Audio-Geräte und Wearables von Huawei.Kirin-A1-Prozessor für Audio-Geräte und Wearables von Huawei.

Für Besitzer eines neueren Huawei Smartphones oder der Smartwatch Watch GT 2 gibt es einen zusätzlichen Bonus: Das Huawei selbst entwickeltes Zweikanal-Bluetooth verbindet die beiden Kopfhörer zeitgleich, aber unabhängig voneinander. So empfangen die Hörer den linken und rechten Audiokanal direkt vom Smartphone auf einem eigenen Kanal. Das erhöht die Übertragungssicherheit. Die Latenz liegt gemäss Huawei bei nur 190 Millisekunden – gerade für Smartphone-Zocker, die ohne Verzögerung eine akustische Rückmeldung brauchen, ist das ein wichtiges Feature.

Für die Schallwandlung vertraut man auf einen einzigen dynamischen 14-Millimeter-Treiber. Das macht Sennheiser beim IE-80-In-Ear auch so, das muss keinesfalls ein Nachteil sein.

Explosionsansicht der Freebuds 3.Explosionsansicht der Freebuds 3.

Laufzeit

Damit der ungestörte Musikgenuss nicht zu früh endet, sorgt der Kirin-A1-Prozessor für eine konstante Überwachung und Optimierung des Leitungshungers. Mit einer Ladung kommen die Huawei Freebuds 3 auf vier Stunden Laufzeit. Das ist nicht ausserordentlich viel. Das können andere inzwischen besser. Immerhin lassen sich mit der Tragebox vier weitere Zyklen nachladen, sodass man auf maximal 20 Stunden Laufzeit kommt.

Dank der Schnellladefunktion sind die Hörer nach 30 Minuten auf 70 % ihrer Kapazität geladen. Das ist in der Praxis sehr annehmen. Die Tragebox lädt sich auch drahtlos über eine induktive Ladematte sowie mittels «Reverse-Charging» vom Smartphone.

Die Tragebox lässt sich mit einer Ladematte drahtlos laden.Die Tragebox lässt sich mit einer Ladematte drahtlos laden.
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