TESTBERICHT
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Bestechende Klangqualität

Das Display des UD-701N gibt nicht sehr viele Informationen preis. Dafür ist die Fernbedienung ausnehmend gelungen.Das Display des UD-701N gibt nicht sehr viele Informationen preis. Dafür ist die Fernbedienung ausnehmend gelungen.

Wir erprobten den Teac UD-701N zusammen mit dem passenden Endverstärker AP-701. Diese Kombination darf man rundherum empfehlen. Die auf Hypex-Class-D-Technik basierte Endstufe ist keineswegs das schwache Glied in der Wiedergabekette. Dies im Unterschied zum NR-7CD von Teac, wo die eingesetzten Class-D-ICE-Power-Module den limitierenden Faktor dargestellt hatten.

Im Zusammenspiel mit einem Lautsprecherpaar Spendor A7 offenbarte das Duo UD-701N/AP-701 eine ebenso vitale wie feinsinnige Wiedergabe mit abgrundtiefen, «schwarzen» Bässen. Klangkultur wird hochgeschrieben, die Kombi klingt nie aufdringlich oder gar plakativ. Ernste Musik kommt schwelgerisch schön mit wunderbaren Klangfarben, gute Pop-Aufnahmen kommen mit ansprechender Spielfreude und Jazz mit authentischem Live-Gefühl. Die zierlichen britischen Standlautsprecher klangen über die Teac viel grösser und imposanter, als es ihre kompakten Abmessungen vermuten liessen. Dies bei superber räumlicher Abbildung. Die Teac-Kombi kreierte eine sympathische Nahzeichnung von Stimmen und Einzelinstrumenten, ohne dass die Illusion räumlicher Tiefe darunter gelitten hätte.

Interessant war der Vergleich mit einem Cyrus i9-XR (Test nachzulesen: hier). Dieser Vollverstärker bietet zu einem Preis von CHF 3990 einen der aktuell besten integrierten DACs an. Über die Spendor A7 generiert dieser eine atemberaubende Klangtransparenz mit brillanter Hochtonzeichnung. Im Vergleich dazu betonte das Duo UD-701N/AP-701 den obersten Brillanzbereich minimal weniger, zeichnete hingegen ein unglaublich charmantes Timbre in den Mitten und punktete mit schier unendlichem Schub im Tiefbass. Letzteres ist wohl dem Class-D-Endverstärker zu verdanken, der mit 2 x 170 Watt (an 8 Ohm) natürlich gut gerüstet ist.

Das skandinavische Label 2L bietet Downloads in Original-Masterqualität an.Das skandinavische Label 2L bietet Downloads in Original-Masterqualität an.

Natürlich interessierte uns, ob DSD- gegenüber DXD-Masterqualität Vorteile zeigen würde. Dazu offeriert das skandinavische Label 2L auf ihrer «Testbench»-Seite entsprechend kodierte Musiktitel zum freien Download an. Interessanterweise werden die Aufnahmen von 2L auch auf Qobuz in HiRes zum Streamen angeboten. Dies zwar in 24 Bit, jedoch «nur» in 44.1 kHz. Dafür sind sie «MQA»-kodiert, was wiederum eine Steigerung der Klangdefinition bewerkstelligen soll. Tatsächlich versteht der Teac UD-701N «MQA» und zeigt dies beim Streamen sogar auf seinem Display an. Wir hörten zunächst die Vivaldi Cantata RV 679 vom Album «Bellezza Crudel»

Über Qobuz gestreamt, klang es wirklich ansprechend, harmonisch und kultiviert. Erst beim Wechsel auf DXD-Masterqualität wurde offenbar, dass bei der gestreamten Version doch einiges an Vitalität auf der Strecke blieb. Sowohl die Streicher wie auch die Sopranstimme legten bei DXD nun plötzlich ein Feuerwerk hin, das man beim erstmaligen Anhören dieser Aufnahme so nicht vermutet hätte. Die gleiche Aufnahme in DSD 256 offenbarte die gleiche Spielfreude wie bei DXD, klang aber über den Teac gehört tatsächlich noch etwas natürlicher und losgelöster in den Mitten.

Tolle Aufnahme von vitaler Barockmusik: Vivaldis Cantata RV 679 vom Album «Bellezza Crudel».Tolle Aufnahme von vitaler Barockmusik: Vivaldis Cantata RV 679 vom Album «Bellezza Crudel».

avguide.ch meint

Teac setzt beim UD-701N auf DSD als bestmögliches Abspielformat. Tatsächlich gibt dieser DAC-/Vorverstärker DSD-kodierte Aufnahmen in beeindruckender Klangqualität wieder. Deshalb letzteren nun generell den Vorzug gegenüber PCM zu geben, scheint doch etwas gewagt. Vielmehr macht der UD-701 einmal mehr deutlich, dass HiRes-Downloads klangliche Vorteile gegenüber der gestreamten Variante generieren können. Der Teac gibt nämlich Aufnahmen in DXD-Masterqualität ebenso grandios wieder. So gesehen kann man sich den Aufpreis von DSD- gegenüber DXD-Downloads im Grunde genommen sparen. 

Fast noch krasser waren die Unterschiede beim Titel «Blågutten» vom Album «Quiet Winter Night». Diese in einer skandinavischen Kirche aufgenommene Akustik-Jazz-Komposition gefällt aus audiophiler Sicht ausnehmend gut: So erklingt die Trompete zauberhaft schön, der Jazzbass sehr druckvoll und tiefreichend. Bei beiden Instrumenten hatten sowohl DXD wie DSD 256 enorme Vorteile bei der Klangdefinition wie auch der räumlichen Losgelöstheit.

Gestreamt tönte der Bass vergleichsweise kraftlos und müde, und die Trompete konnte sich längst nicht so eindrucksvoll und ansatzlos in Szene setzen. DSD brachte den Jazzbass sogar noch schwärzer als DXD, die Trompete noch etwas freier. Dies insbesondere, wenn man per Tastendruck auf der Teac-Fernbedienung die Digitalfilterstellung «off» anwählte. Die Unterschiede zwischen DSD und DXD bleiben objektiv betrachtet aber dennoch sehr gering. Deutlich grösser ist der Abstand der Klangqualität im Vergleich zur gestreamten Version der gleichen Titel.

Fazit

Der Teac UD-701N holt klanglich das Maximum nicht nur aus HiRes-Aufnahmen in verschiedensten Auflösungen, auch Musik im Standard-CD-Format poliert er dank ausgeklügeltem Oversampling auf eindrückliche Weise auf. Ausstattung und Funktionsvielfalt lassen nichts zu wünschen übrig. So überzeugt der UD-701N sowohl als DAC, analoger Vorverstärker wie auch als Kopfhörerverstärker.

Musikstreaming via Ethernet wird ebenfalls angeboten, insbesondere in Kombination mit einem Roon Core ist die Wiedergabequalität bestechend gut. Ergonomie und Verarbeitung stimmen gleichermassen, sodass man dem UD-701N ein rundum positives Zeugnis ausstellen kann. Ideale Ergänzung dazu bildet der im Design passende Endverstärker AP-701, der ebenfalls wahlweise in Silber oder Schwarz (für CHF 3199) erhältlich ist. Der UD-701N dürfte aber auch mit jedem anderen Endverstärker oder Aktivlautsprecher bestens zusammenspielen.

Schönes Retro-Design: Im Verbund zeigen der DAC-Vorverstärker UD701N und der Endverstärker AP-701 von Teac ein klassisches Erscheinungsbild.Schönes Retro-Design: Im Verbund zeigen der DAC-Vorverstärker UD701N und der Endverstärker AP-701 von Teac ein klassisches Erscheinungsbild.
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STECKBRIEF
Modell:
UD-701N
Profil:
Der Teac UD-701N vereint DAC, analogen Vorverstärker, Kopfhörerverstärker und Streamer auf ideal Weise. Das Qualitätsniveau ist gleichermassen hoch, und auch punkto Ergonomie sowie Verarbeitung werden hohe Erwartungen erfüllt.
Pro:
Nicht nur für DSD-Wiedergabe optimierter DAC der Spitzenklasse.
Vielfältige analoge und digitale Ein- und Ausgänge.
Leistungsfähiger Kopfhörerverstärker.
Streaming-Modul eingebaut.
Roon ready.
Top-Verarbeitung.
Contra:
Streaming-App etwas unübersichtlich.
Preis:
3,699.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2021
Vertrieb:
Masse:
444 x 111 x 334 mm
Gewicht:
11.8 kg
Farbe:
Silber, Schwarz
Airplay:
Nein
Bluetooth:
Ja
Chromcast:
Ja
Netzwerkanschluss:
Ja
Symmetrischer Ausgang:
Ja
Symmetrischer Eingang:
Ja
Analog Input:
2 x
Analog Output:
2 x
Bluetooth Codecs:
LDAC, LHDC, AAC, SBC, aptX HD
Digital Input:
2 x optisch, 2 x koaxial, PC.USB