TESTBERICHT

Was Denons X-Faktor taugt, wollen wir am Beispiel des AVR-X1000 herausfinden. Im Test haben wir den 5.1-Receiver mit einem Lautsprecher-Set von Piega (S3 und P SUB1) in Betrieb genommen.

Zuerst einige Worte zum X in der Modellbezeichnung. Das X steht laut Denon für Xcellent Performance und Xcellent Usability, oder zu Deutsch: exzellente Leistung, exzellente Bedienbarkeit. Diesen Attributen wollen wir im folgenden Test auf den Zahn fühlen.

Saubere Verarbeitung und gutes, schlichtes Design: Der Denon AVR-X1000 überzeugt auch optisch. Saubere Verarbeitung und gutes, schlichtes Design: Der Denon AVR-X1000 überzeugt auch optisch.

Fünf Mal HDMI

Klar, bei einem UVP von nur gerade 529 Franken wird keine Aluminiumblende erwartet. Die Kunststoffblende des Denon AVR-X1000 erscheint aber keinesfalls billig. Die Tasten und Regler sind sauber verarbeitet und haben exakte Druckpunkte. Sehr positiv dann auch der Blick auf die Rückseite des Geräts: Denon verbaut Schraubanschlüsse für die Lautsprecherkabel – bei vielen Mitbewerbern kommen in dieser Preisklasse ausschliesslich Lautsprecherklemmen zum Einsatz. Das gibt ein erstes eXzellent von meiner Seite. Weiter schmücken das Gerät vier HDMI-Eingänge (ein zusätzlicher befindet sich noch einer auf der Front-Seite), zwei analoge Cinch Video- und Audioeingänge, zwei optische Audioeingänge, eine Netzwerkbuchse, sowie ein 75 Ohm-Antenneneingang für den analogen Radioempfang.

Ausgangsseitig stehen dem Devon AVR-X1000 neben den Subwoofer Pre-Out ein HDMI- und ein analoger Videoausgang (Cinch) zur Verfügung.

Der Denon AVR-X1000 verfügt über genügend Anschlüsse, höchstens ein oder zwei zusätzliche analoge Audio-Eingänge wären wünschenswert gewesen.Der Denon AVR-X1000 verfügt über genügend Anschlüsse, höchstens ein oder zwei zusätzliche analoge Audio-Eingänge wären wünschenswert gewesen.

Bei den HDMI-Eingängen würde ich zwar behaupten, dass fünf Stück ausreichend sind – bei Konkurrenzgeräten findet man zum Teil auch in dieser Preisklasse einen oder zwei Anschlüsse mehr. Bei den analogen Eingängen wären zwei mehr ebenfalls wünschenswert gewesen. Vor allem seitens Audio ist auch heute ein Bedarf für analoge Anschlüsse vorhanden, zum Beispiel für den Anschluss von Laptops oder MP3-Player, welche oft nur analoge Audioausgänge besitzen.

Das nächste EXzellent folgt aber sogleich: Mit dem mitgelieferten Audyssey-Einmesssystem erhält der Denon AVR-X1000 ein hervorragendes Tool zur Klang- und Lautsprechereinstellung. Diese Technologie kalibriert automatisch alle angeschlossenen Lautsprecher gemäss den charakteristischen Eigenschaften von Umgebung und Lautsprecher. Wie bei den grossen Modellen können dabei mit bis zu acht Hörpositionen hervorragende Resultate erzielt werden. Dabei wird vom Audyssey sogar erkannt, ob die Lautsprecher in der richtigen Phase angeschlossen wurden.

Was sich jetzt vielleicht etwas kompliziert anhört, ist sehr einfach und übersichtlich Schritt für Schritt über das Einrichtungssetup zu erreichen – und dazu braucht es kein technisches Know-how.

Setup – ein Kinderspiel

Der Einrichtungsassistent setzt ganz klar auf Einfachheit – auch grafisch. Das mehrsprachige OSD erinnert im ersten Moment irgendwie an ein 8 Bit Nintendo-Spiel – erfüllt aber absolut seinen Zweck.

Schritt für Schritt wird der Anwender durch die Einrichtung seines Gerätes geführt. Vom Anschluss der Lautsprecher über die Ein-/Ausgangszuordnung bis hin zur Kalibrierung der Hörpositionen – der Assistent zeigt auf einfache Art und Weise, wie es zum bestmöglichen Ton- und Bilderlebnis kommt.

Der Assistent ist so einfach gehalten, dass ein technisch auch nur leicht versierter Anwender beinahe unterfordert ist.

Einfach funktioniert auch die Bedienung des Geräts. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und lässt alle Funktionen schnell und einfach erreichen.

Auch via App (Apple iOS, Android) lässt sich der Denon AVR-X1000 bedienen, und auch hier wird grossen Wert auf Bedienfreundlichkeit gelegt: Die Gratis-App installiert, wird der Receiver sofort gefunden (Voraussetzung ist dabei, dass der Receiver per Ethernetkabel mit demselben Netzwerk wie das Smartphone verbunden ist). Mit wenigen, einfachen Symbolen und Befehlen lässt sich das Gerät jetzt in seinen Grundfunktionen bedienen. Ganz ohne komplizierte Setups. Zwar ist die Reaktionszeit ganz leicht verzögert, doch das stört den alltäglichen Betrieb kaum.

Die Denon-App ist leider noch nicht fürs iPad optimiert. So funktioniert sie zwar auf dem Tablet, die Auflösung ist aber gering.

Xcellent Usability oder eben die exzellente Bedienbarkeit – dieses Versprechen löst der AVR-X1000 ganz klar ein. Fühlen wir dem Gerät nun in Punkto Xcellent Performance auf den Zahn.

Bedienung via App: Das gratis Programm funktioniert sehr einfach, das Gerät lässt sich in seinen grundlegenden Funktionen steuern.Bedienung via App: Das gratis Programm funktioniert sehr einfach, das Gerät lässt sich in seinen grundlegenden Funktionen steuern.

3D, Airplay und Internetradio

Der AVR-X1000 von Denon glänzt auch in Puncto Ausstattung. Dank der Netzwerktauglichkeit können weltweite Radiosender in perfekter Qualität ins Wohnzimmer gestreamt werden. Die Denon-Software ist auch hier sehr einfach zu bedienen und nach wenigen Klicks auf der Fernbedienung oder der App findet man sich in seinem Genre oder bei seiner Lieblingsstation.

Dank des USB-Anschlusses auf der Gerätefront kann Musik auch direkt vom USB-Stick oder MP3-Player abgespielt werden. Dabei werden die Formate MP3, WMA, AAC, ALAC, FLAC, WAV-Audio sowie Apple Lossless unterstützt. Auch iPhone, iPod und Co. lassen sich anschliessen und sogar mit der Fernbedienung steuern.

Eine noch elegantere Lösung um iPhone & Co. zu verbinden, bietet Airplay. Dank dem integrierten Apple-Standard können Lieder drahtlos vom Smartphone auf den Denon AVR-X1000 gestreamt werden. Der Receiver wird auch hier sofort vom Smartphone erkannt und kann direkt als Verstärker angewählt werden. Bei Videos lässt sich nur der Ton via Airplay übertragen. Das verhält sich beim USB-Anschluss gleich – Videos kann der AVR-X1000 nicht streamen.

Auf die Foto-Community Flickr aber auch auf die Online-Dienste last.FM und Spotify, kann bei entsprechendem Abonnement zugegriffen werden.

Die HDMI-Anschlüsse sind 3D-tauglich, 4K wird hingegen nicht unterstützt.

Bild- und Tonqualität

Der Hörer überrascht mit einem hellen, frischen Sound, der allerdings bei Klassik zuweilen - insbesondere bei hohen Streicherklängen - etwas kratzbürstig wirken kann. Auch bei Big Band Jazz liefert der MDR-ZX770BN einen knackigen Sound , der gerade bei  Blechbläserattacken und Beckenimpulsen tüchtig unter die Haut geht.

Für Leute, die auf samtweiche Schmuseklänge stehen, ist er sicher nicht das richtige Wiedergabe-Instrument. Sakrale Orgelmusik erscheint weiträumig mit hellen Mixtur-Registern und eher diskreten, jedoch wirklich tiefen Bässen. Ganz generell gehört der Sony nicht zu den Kopfhörern, welche die Bässe bevorzugt zu Gehör bringen. Rockige Sounds kommen mit Power, aber ohne Bass-Dröhneffekte.

Wird der MDR-ZX770BN übers Kabel betrieben, so klingt er in den Höhen ganz klar gemässigter, weil da die Frequenzgang-Entzerrung des aktiven Modus fehlt. Das kann man/frau durchaus positiv werten. Doch wer auf knackige Höhen steht, wird das eher negativ empfinden.

Das Noise Cancelling wirkt im Bass und in den Mitten ganz ordentlich. Wie schon die Messungen es angedeutet haben, werden ganz hohe Störfrequenzen durch das Noise Cancelling hörbar angehoben. Wie man das nun wertet, ist eine persönliche Sache. Wer auch mit Noise Cancelling noch etwas von der Umwelt mitbekommen will, wie zum Beispiel warnende Stimmen oder Polizei-Sirenen, wird diese Anhebung sinnvoll finden. Andere Leute, welche die grösstmögliche Ruhe suchen, werden sich daran nerven.

Denons X-Serie überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer kein 7.2 und keine 4K-Signale braucht, der fährt mit dem Denon AVR-X1000 ausgezeichnet. Sowohl im Klang als auch in der Ausstattung bietet er für den Preis umfassende Funktionen. Sogar die praktische Audyssey-Einmessautomatik für eine präzise Lautsprecherkalibrierung ist im Set enthalten. Schade ist einzig, dass der USB-Anschluss keine Videofunktionalität bietet. Das Gerät ist ausschliesslich in Schwarz verfügbar und kostet 529 Franken.

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