TESTBERICHT
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Magnetostat als Schallwandler

In der Hörmuschel arbeitet ein 97 x 76 mm grosser, doppelseitiger Magnetostat als Schallwandler. Für alle, denen die Technik der Magnetostaten nicht geläufig ist, ein kurzer Überblick:

Bei einem dynamischen Schallwandler, den man in 95 % aller Kopfhörer findet, wird eine steife Membran mittig durch eine aufgeklebte stromdurchfliessende Schwingspule in eine Kolbenbewegung versetzt, um Schall zu erzeugen. Beim Magnetosten sind Stromleiter und Membran identisch. Eine dünne und extrem leichte Kunststofffolie wird zwischen zwei starken Festmagneten eingespannt. Auf dieser Membran wird ein mäandrierender Metallstreifen aufgedampft.

Aufbau des Aiva-Schallwandlers. In der Mitte liegt die Folie mit aufgedampfter Leiterbahn. Beidseitig wird sie von grossflächigen Festmagneten umgeben.Aufbau des Aiva-Schallwandlers. In der Mitte liegt die Folie mit aufgedampfter Leiterbahn. Beidseitig wird sie von grossflächigen Festmagneten umgeben.

Fliesst ein Strom durch den Metallstreifen der Folie, wird die Membran im Rhythmus der veränderten magnetischen Kräfte bewegt. Somit wird Schall erzeugt. Daher die Bezeichnung «Magnetostat». Dabei wird eine grosse Membranfläche für Tiefgang im Bassbereich benötigt. Die Magnetostaten haben aber trotzdem eine Masse-arme und damit viel leichtere Membran als herkömmliche dynamische Wandler mit ihrer Schwingspule.

Zusammen mit der gleichmässigen Anregung über die gesamte Membranfläche ergibt sich eine deutlich bessere Feinauflösung mit weniger Artefakten in Form von Überschwingern als bei dynamischen Wandlern. Schall wird auf der Vorder- und auf der Rückseite erzeugt. Bei Lautsprechern wird die erforderliche Grösse schnell zum Problem. Für Kopfhörer sind Magnetosten jedoch perfekt geeignet.

Kabel

In einem hellgrauen Leinenbeutel liegt dem Aiva ein 1,4 Meter langes Kupferkabel hoher Qualität bei. Per Mini-Klinkenstecker verbindet man es mit den beiden Hörmuscheln. Am anderen Ende stattete Sendy Audio das Kabel mit dem modernen, symmetrischen 4,4-Pentaconn-Stecker aus.

Hochwertige portable Audioplayer mit symmetrischem Audio-Ausgang verwenden heute beinahe durchgehend den Pentaconn-Anschluss. Die beliebten DACs von iFi Audio fürs Homeoffice und On-the-Go setzen ebenfalls auf Pentaconn. Das gewählte Format macht Sinn.

Kopfhörerverstärker für den Heimgebrauch verwenden beim symmetrischen Anschluss jedoch eine 4-Pol-XLR- oder eine 6,3-mm-Klinkenbuchse. Als Adapter liegt weltweit beim Sendy Audio lediglich ein Übergang auf 3,5-mm-Miniklinke bei. Für die grosse Klinkenbuchse wird nochmals ein Adapter von Miniklinke auf 6,3 mm notwendig. Das sind dann etwas gar viele Adapter. Erstens sind sie unpraktisch und zweitens eine Quelle für Klangbeeinträchtigungen.

Der Schweizer Vertrieb legte sich kräftig ins Zeug und liefert in der Schweiz den Aiva mit einem sonst nur schwer erhältlichen, kostenlosen Adapter von Pentaconn auf das 6,3-mm-Klinkenformat aus. Zusätzlich bietet man für 99 Franken ein alternatives Kabel an: ohne Pentaconn und Adapter, aber mit einem 6,3-mm-Klinkenstecker. Verschiedene Anwendungssituationen werden damit abgedeckt. Gut gemacht!

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