TESTBERICHT
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Anschliessen!

Nahezu die komplette Rückseite ist mit Anschlussbuchsen überzogen, doch wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt, ist der Anschluss keine Hexerei. Der übersichtliche Einrichtungswizard hilft einem hierbei und führt Schritt für Schritt durch Anschluss- und Speaker-Setup. Wichtig zu wissen im Voraus ist lediglich, welche Quellen möchte ich anschliessen und wie sieht mein Lautsprecher-Setup aus?

In meiner Testumgebung steht ein 7.1.2-Lautsprechersystem zur Verfügung, mit zwei Height-Lautsprechern in der Decke, etwas vor dem Hörplatz angeordnet. Das bewährte und mit jeder Ausgabe verfeinerte Audyssey-Einmesssystem leistet ganze Arbeit. An acht unterschiedlichen Positionen wird mit dem mitgelieferten Messmikrofon das ganze System eingemessen. Dass die Einmessung bei insgesamt zehn Lautsprechern eine Weile dauert, ist selbstredend. Doch eine möglichst genaue Einmessung belohnt schlussendlich mit einem guten Ergebnis. Und in der Tat, das Ergebnis kann sich hören lassen – und es war in meinem Fall ohne grosse Nachjustagen wirklich sehr gut. Einziger Wermutstropfen ist, dass nicht als Standard «LFE & Main» bei der Subwoofer-Ausgabe aktiviert ist. Bei Frontlautsprechern, welche nicht das komplette Bassfundament abdecken, tönt die Wiedergabe sonst etwas blutleer – oder präziser ausgedrückt: bassarm.

Umfangreiche Möglichkeiten für das Speaker-Setup: 13.2 Kanäle stehen zur Verfügung!Umfangreiche Möglichkeiten für das Speaker-Setup: 13.2 Kanäle stehen zur Verfügung!

Und los gehts

Nachdem die Arbeit getan ist, folgt das Vergnügen. Und was der AVC-X8500HA leistet, ist pures Vergnügen. Musik im Stereobetrieb kommt sauber, gut konturiert und vor allem dynamisch daher – ein leistungsfähiges Lautsprechersystem vorausgesetzt. Primär findet der fette Denon natürlich seine Anwendung im Mehrkanalbetrieb. Und auch hier punktet der AVH-X8500HA mit einer Darbietung auf sehr hohem Niveau. Es kommt niemals der Eindruck auf, dass die Leistung nun etwas knapp wird, im Gegenteil: Der Denon schaufelt seine Energie unbeeindruckt zu den Lautsprechern und ein wahres Kinofeeling kommt auf.

Ich habe die meisten meiner Lieblingssound-Szenen ab Bluray und UHD-Bluray abgespielt (Oblivion UHD, Matrix UHD, MadMax 3 UHD) und ich bin auch im Nachhinein noch begeistert von der Dynamik und Räumlichkeit, welche der Denon in meinem gut bedämpften Heimkinoraum zeigte. Dabei lagen vier Kanäle brach, welche weitere Deckenlautsprecher befeuern könnten, was vor allem in grösseren Umgebungen nochmals eine realistischere Raumdarstellungen zur Folge hätte.

Den Eingriff des MultiEQ XT32 kann man sich nach abgeschlossenem Einmessvorgang für jeden Kanal einzeln anschauen. Der DSP rechnet intern mit 32 Bit Genauigkeit.Den Eingriff des MultiEQ XT32 kann man sich nach abgeschlossenem Einmessvorgang für jeden Kanal einzeln anschauen. Der DSP rechnet intern mit 32 Bit Genauigkeit.

Für wen?

Knapp 4800 Franken sind wahrlich kein Pappenstiel. Wer aber nach einem Heimkinoverstärker Ausschau hält, der das nächste Jahrzehnt Spass machen soll, liegt beim AVC-X8500HA bestimmt nicht falsch. Vor allem, wenn mit mehr als neun Surroundkanälen geliebäugelt wird.

Wie Denon alles in einem Gehäuse unterbringt, überzeugt. Es vereinfacht die Verkabelung (13 Verbindungen von der Vor- zur Endstufe entfallen) und braucht vor allem in der Höhe deutlich weniger Platz als getrennte Vor- und Endverstärker. Fürs normale Wohnzimmerkino ist der AVC-X8500HA sicher ein wenig oversized, für den separaten Heimkinoraum ist er dafür perfekt geeignet.

Spannend sind die vielen Konfigurationsmöglichkeiten der eingebauten Endstufen. Wer auftrennbare Hauptlautsprecher hat, kann diese selbst im 11.1-Modus noch bi-ampen, sprich Bass- und Mittelhochtoneinheit über je einen eigenen Verstärkerzweig ansteuern. Nebenbei sei noch erwähnt: Wer den Vorgänger AVC-8500H (ohne A) besitzt, muss nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen weil ihm die neusten HDMI-Schnittstellen mit 8K-Kompatibilität etc. fehlen. Er kann für faire 800 Franken seinen AVC hardwaremässig mit dem neusten HDMI-Board upgraden lassen. Das nenne ich Kundepflege.

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