TESTBERICHT
Seite 2 / 5

Funktionsumfang und Fertigungsqualität

Das klassische Anschlussfeld in höchster Qualität: Line-Eingänge (auch XLR), Phono-Eingang und sogar die Aufnahmeschlaufe ist noch da – schliesslich gibt es ja auch wieder Tonbandgeräte.Das klassische Anschlussfeld in höchster Qualität: Line-Eingänge (auch XLR), Phono-Eingang und sogar die Aufnahmeschlaufe ist noch da – schliesslich gibt es ja auch wieder Tonbandgeräte.

Sugdens IA-4 ist als völlig traditioneller Vollverstärker konzipiert. Es gibt keinerlei Digitaleingänge und integrierte DA-Wandler. Die Marschrichtung «Tradition» wird auch noch mit einem Tape-Eingang und einem Tape-Ausgang unterstrichen, sogar mit Hinterbandkontrolle. Stellt sich die Frage: für wen? Wer macht überhaupt noch Aufnahmen? Allerdings nimmt die Verwendung von Bandmaschinen auch wieder zu. Ob man hier einfach an einer Tradition festhält oder ob man die Bandmaschinen anpeilt, ist schwer zu sagen.

Einen Vorverstärkerausgang gibt es ebenfalls. Im Unterschied zum Tape-Ausgang ist dieser natürlich geregelt. Die 3 Line-Eingänge und der Tape-Eingang sind asymmetrisch (Cinch), und ein weiterer Line-Eingang ist symmetrisch (XLR). Der Phono-Eingang ist für MM ausgelegt und erfüllt damit einen praktischen Zweck. Echte Vinyl-Freaks werden gerne mit dem Sugden-PA-4 Phono-Vorverstärker bedient. Letzterer verfügt über zwei MC-Eingänge und einen MM-Eingang.

Alle Komponenten sind von hoher Qualität. Alle Cinch-Stecker verfügen über dieselbe Toleranz, so dass man mit der Cinch-Buchse am Kabel immer dieselbe Kontaktkraft erfährt. Die Lautsprecheranschlüsse sind besonders genial: Es lassen sich Banana und Kabelschuhe anschliessen, auch gleichzeitig für Bi-Wiring. Die Schraubhülse für Kabelschuhe kommt mit den Bananas nie ins Gehege, weil das grosse Feingewinde genug lang ausgelegt ist.

Das sind Kleinigkeiten, die nicht so wichtig sind, aber sie lassen den Rückschluss zu, dass der Hersteller auf Perfektion im Kleinen grossen Wert legt – und das tut er in allen Belangen.

Die Front ist eine Augenweide. Funktional ausgestaltet, aber auch mit einer visuellen Botschaft: Kraft, Schönheit und Klarheit. Von links nach rechts: Hauptschalter, Betriebsanzeige, Monitor-Schalter für Aufnahmen, Lautstärkenregler, Aufnahmeschalter, Infrarotempfänger und Kanalwahl.

Eine Augenweide für Verstärker-Fans: Extrem sauber verarbeitet und logisch aufgebaut.Eine Augenweide für Verstärker-Fans: Extrem sauber verarbeitet und logisch aufgebaut.

Der Aufbau im Geräteinneren ist extrem sauber und logisch. Der grosse Ringkern-Trafo ruht in einer Wanne mit umlaufender Abschirmung. Rechts und links davon liegen die wuchtigen Glättungs-Elkos. Gegen hinten dann die Vorverstärkerplatine und dahinter die Platine für Phono-Vorverstärkung und Eingangswahl. Das Lautstärkenpoti ist über eine lange Stange mit dem Lautstärkenregler an der Front verbunden.

Die Endstufenplatinen ruhen auf den Kühlkörpern, die sich über die beiden Seiten ausdehnen. Die Leistungshalbleiter befinden sich in einem Gehäuse pro Seite und sind direkt mit dem jeweiligen Kühlkörper verbunden. Eine gute Wärmeübertragung ist bei Class A besonders wichtig, ansonsten überleben die Halbleiter nicht lange.

Die Kabelbäume sind schön zurechtgetrimmt. Auch die einzelnen Kabel sind prima zurechtgebogen, und der Eingangswahlschalter ist mit einem Flachbandkabel an die Geräterückseite geführt. Das ist die alte Schule und es tat fast ein wenig weh, die Deckplatte wieder festzuschrauben.

Front und Bedienungselemente symbolisieren Kraft, Klarheit und Schönheit.Front und Bedienungselemente symbolisieren Kraft, Klarheit und Schönheit.
Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
Seite 3:
Seite 4:
Seite 5: