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28. August 2001
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Vertreter der Hersteller Philips, Sony und Panasonic versprachen auf der MHP-Präsentation, die auf der IFA vorgestellten Prototypen bald in die Produktion gehen zu lassen. "Die Kooperation zwischen Hardware-Herstellern und Sendeanstalten läuft hervorragend", meinte Hans-Joachim Weymer von Sony. Er räumte aber ein, dass zwei wichtige Märkte - Amerika und Japan – den MHP-Standard nicht nutzen würden. So könnte es Schwierigkeiten mit dem US-Unternehmen Liberty Media geben. Liberty Media ist potenzieller Käufer des Kabelnetzes der Deutschen Telekom.

"Die Kabelnetzbetreiber werden länger brauchen", meinte Jürgen Sewczyk von RTL New Media zu dem Thema. In den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten werde nichts zu erwarten sein, so Sewczyk. Bei ausländischen Kabelnetzbetreibern wie Liberty Media herrsche außerdem ein "großes Unwissen" über europäische Verhältnisse.

MHP ist ein von der europäischen Industrie gemeinsam entwickelter Standard für Betriebssoftware zur Darstellung interaktiver digitaler Programmangebote auf dem Fernsehschirm. Voraussetzung für Interoperabilität ist aber, dass alle Programmanbieter, Endgerätehersteller und Netzbetreiber diesen Standard einheitlich einsetzen.

In der vergangenen Woche hatte EU-Kommissar Erkki Liikanen die Einführung des digitalen Fernsehens auf einer einheitlichen Basis gefordert. Zusammen mit dem Präsidenten der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Arne Wessberg, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, Fritz Pleitgen, wurde in Helsinki die Verwendung von MHP diskutiert.