MAGAZIN
ARTIKEL
Publikationsdatum
20. Januar 2003
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
Zürich-Flughafen, Januar 2003:
Pentax (Schweiz) stellt erstmals das revolutionäre Pentax Sliding Lens System vor, welches scheinbar die Grenzen der Physik sprengt, und bei der Miniaturisierung von analogen und digitalen Zoom-Kameras neue Massstäbe setzt. Höhepunkt der Pressekonferenz in einem Konferenzsaal des Flughafens Zürich: Markus Furrer, Direktor Pentax (Schweiz) AG, nimmt vor den erwartungsvollen Journalisten eine Zigarettenpackung aus der Jackentasche und will die Gäste offenbar rücksichtslos einnebeln.

Aus der Packung zieht er jedoch keinen Glimmstengel, sondern eine Kamera, die sich OptioS nennt und kein billiger Clickomat, sondern eine hochwertige Digitalkamera mit 3,2 Millionen Pixeln, einem 3-fach-Zoomobjektiv 35 bis 105mm (KB-Format), LCD-Display und hohem Komfort ist.

Dieses technische Meisterwerk kommt Ende März/Anfang April 2003 zu einem Preis von 800 Franken auf den Markt.

Pentax bricht Tabu

Wie ist es möglich, eine vollwertige, digitale Kamera mit einem hochwertigen 3-fach-Zoom-Objektiv mit sechs Elementen in fünf Gruppen so klein zu bauen, dass sie in einer Zigarettenschachtel Platz hat?

Pentax versuchte dabei nicht die Elektronik oder die so wichtige Akkukapazität noch kleiner zu machen, sondern ein Tabu zu brechen, das Jahrzehntelang im Bau von Zoom-Objektiven galt.

Die Konstrukteure waren weltweit zur Ansicht gelangt, dass bei einem Zoom-Objektiv alle Linsen, egal ob in ein- oder ausgefahrenen Zustand, immer in der horizontalen Achse verbleiben müssten. Im eingefahrenen Zustand durften sich die Linsen aber nicht berühren und bestimmten so die minimale Länge des Objektivs.

Würde man jedoch bei eingefahrenem Zustand die zentrale Linsengruppe auf eine zweite Ebene verlagern, also ausschwenken, so könnte man das System wesentlich verkleinern.

Die Überwindung dieser "physikalischen Grenze" war die Herausforderung der Optik-Ingenieure von Pentax. Sie haben sie angenommen und äusserst erfolgreich gemeistert.

Die Grenzen der Physik

Schnitt durch das optische System eines Zoom-Objektivs in seiner Telestellung (Schnitt durch das optische System eines Zoom-Objektivs in seiner Telestellung ("längste Baulänge")
Markus Furrer erläuterte anlässlich der Vorstellung des Pentax Sliding Lens Systems die Technik kompetent und anschaulich, so dass wir sie hier in gekürzter Form übernehmen.
Eingefahrenes Zoom-Objektiv in seiner kürzesten Baulänge
Eingefahrenes Zoom-Objektiv in seiner kürzesten Baulänge
Wird das Objektiv auf seine kürzeste Baulänge reduziert, um es im Kameragehäuse zu versenken, werden die Linsengruppen solange zusammengeschoben, bis sie die Anordnung im Bild (links) einnehmen.

Hier zeigt sich, dass sich die kürzeste Baulänge letztlich dadurch definiert, wie dick alle im Objektiv verbauten optischen Linsen in ihrer Summe sind.

Durch die Neuberechnung der Optik und eine noch kompaktere, ausgeklügelte Zoommechanik liess sich in der Vergangenheit zwar einiges an Platz einsparen, aber dieser Prozess ist weitestgehend abgeschlossen, wenn sich die Linsengruppen fast berühren.

Die Physik setzt jedem weiteren Miniaturisierungswunsch hier eindeutige Grenzen: Die kürzeste Baulänge der Zoomobjektive scheint definitiv erreicht zu sein!

Genial einfach

Wie alle genialen Erfindungen ist auch diese bahnbrechende Innovation im Grunde erstaunlich einfach: Die mittlere Linsengruppe wird, sobald das Zoomobjektiv im Kameragehäuse verstaut werden soll, vertikal aus dem Strahlengang hinaus hochgeschwenkt (im Bild links).

Dadurch schafft sie Platz für die Frontlinsengruppe, die sich an deren Platz schiebt (im Bild rechts).
Die so erzielte Platzeinsparung beträgt im Vergleich mit den kürzesten Objektiven identischer Spezifikation auf dem gesamten Markt sagenhafte 55 Prozent.

Die kürzeste Baulänge der mit dem "Pentax Sliding Lens System" konstruierten Objektiven ist also weniger als halb so lang wie die zurzeit kürzesten.

Damit wird ein Quantensprung im Kamerabau erzielt, der es ermöglicht, Kameras extrem kompakter Bauweise zu produzieren, wie das Pentax am Beispiel des Konzepts der neuen Pentax OptioS auf überzeugende Art und Weise unter Beweis stellt.

Warum gerade Pentax?

Das 3-fach-Zoom-Objektiv verschwindet im eingefahrenen Zustand vollständig im Gehäuse
Das 3-fach-Zoom-Objektiv verschwindet im eingefahrenen Zustand vollständig im Gehäuse
Warum diese Erfindung gerade den Ingenieuren von Pentax gelungen ist, hat ebenfalls seinen Grund. Wie bei keinem anderen Kamerahersteller weltweit beruht der Erfolg der Pentax Corporation auf ihrer Herkunft als Optik-Spezialistin - 1919 gegründet als Asahi Optical Joint Stock Co.

Immer wieder hat sich das Unternehmen mit spektakulären optischen Neuheiten hervorgetan - die erste japanische Kleinbild-Spiegelreflexkamera 1952, das Pentaprisma 1957, die TTL-Belichtungsautomatik und das SMC-Vergütungsverfahren für Objektive 1971, um nur einige zu nennen.

Der erste Wurf

Die erste Digitalkamera mit einem Pentax Sliding Lens System ist OptioS.

Mit einer Dicke von lediglich 2 cm, einer Höhe von 5,2 cm und einer Breite von 8,3 cm passt die 3,2-Megapixel-Kamera mit ihrem 3-fach-Zoom mit 35 - 105 mm im KB-Format tatsächlich locker in eine Zigarettenpackung.

Im eingefahrenen Zustand verschwindet das hochwertig vergütete Objektiv vollständig im Gehäuse. Trotz extrem hohem Komfort mit vielen Möglichkeiten, ist die OptioS einfach zu bedienen.

Einfache Bedienung

Die OptioS arbeitet mit einer neu entwickelten Bildverarbeitung mit überarbeiteten Firmware-Algorithmen und bietet damit eine unvergleichlich schnelle und einfache Bedienung.

Die Bildwiedergabe kann über eine eigene Taste aktiviert werden, und die OptioS ist - unabhängig vom gerade eingestellten Modus - immer zur Aufnahme bereit.

Auch die Wahl zwischen den Aufnahmeprogrammen ist dank der virtuellen Programmwahl auf dem LCD-Monitor wirklich einfach.

Durch die praktischen eigenen Tasten für die häufigsten Aufnahme- und Wiedergabefunktionen und die schnelleren, noch einfacheren Lösch- und Vergrösserungsfunktionen ist die OptioS besonders anwenderfreundlich.

Schneller, immer schneller

Die Reaktionszeiten wurden weiter verbessert, so dass die Kamera jetzt mit einer Auslöseverzögerung von lediglich ca. 0,01 Sekunden glänzt. (Die Zeit zwischen dem vollständigen Herunterdrücken des Auslösers bis zum Beginn der Aufzeichnung - bei ausgeschaltetem Blitz mit Schärfespeicher und Auslöser in halb herunter gedrückter Stellung.)

Aufnahmeprogramme

Hat auch in einer Kartenbox platz...
Hat auch in einer Kartenbox platz...
Bei der OptioS kann man zwischen acht Aufnahmeprogrammen wählen: Programmsteuerung, Motivgestaltung, Nachtaufnahme, Movie-Funktion, Panorama-Aufnahmen, 3D-Aufnahmen, Digitalfilter und individuelle Einstellung.

Mit der Auswahlmöglichkeit zwischen sieben Bildgestaltungsprogrammen - Landschaft, Blumen, Porträt, Selbstportrait, Surf & Snow, Herbstfarben, Sonnenuntergang - ist man mit der OptioS immer auf alle Situationen vorbereitet.

Man trifft einfach die entsprechende Auswahl auf dem LCD-Monitor und überlässt der Kamera die Steuerung der Belichtung, der Scharfstellung und des Weissabgleichs - optimale Ergebnisse sind damit automatisch garantiert.

Sprachaufzeichnung

Die OptioS ist mit einer qualitativ hochstehenden Sprachaufzeichnungsfunktion ausgestattet. Sie kann zum Beispiel bei Konferenzen nützlich sein, wenn man wichtige Informationen aufzeichnen möchte.

Die Aufnahmen können bei der Aufzeichnung indiziert werden, so dass man sie leichter wieder finden und abspielen kann.

Aufnahmen kann man noch interessanter gestalten, indem man (auch nachträglich) bis zu 30 Sekunden Ton pro Bild hinzufügen kann.