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Publikationsdatum
20. Mai 2013
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MEDIEN

Nach den Anfängen 1982 in Düsseldorf und dem Hotel Kempinski in Frankfurt gastierte die High End nun bereits zum zehnten Mal in den Messehallen des M.O.C in München. Für eine reine Hotelmesse ist die High End längst viel zu gross geworden. Fast unglaubliche 363 Aussteller aus insgesamt 35 Ländern präsentierten in diesem Jahr ihre Produkte für hochwertiges Audio und nahmen zum Teil erhebliche Kosten auf sich. Redet da noch irgendjemand von Krise?

Wie ein angelsächsischer Kollege bestätigte, hat die High End in München inzwischen auch der CES in Las Vegas den Rang abgelaufen und sich als weltweite Leitmesse etabliert. Wer irgendwie im Markt für hochwertiges Audio vertreten sein will, muss in München präsent sein. Sei es auch nur mit einem kleinen Stand im Foyer. Abseitsstehen ist hingegen verboten.

Die High End ist nicht nur eine Bühne für HiFi-Produkte, sondern durchaus auch eine Messe im klassischen Sinne. Viele Gespräche werden geführt, man lotet Geschäftsmöglichkeiten aus und Newcomer versuchen, im Markt Fuss zu fassen. Entsprechend gross ist der Anteil des Fachpublikums. Aus gut siebzig Ländern pilgerten Journalisten und Branchenfachleute nach München und machten knapp einen Drittel der insgesamt 15’000 Messebesucher aus.

Breites Spektrum

Das Angebot der in München präsentierten Produkte ist durchaus vielschichtig und längst nicht alles, was unter dem Label “High End” läuft, muss zwangsläufig absurd teuer sein und sich im obersten Preissegment ansiedeln.

Auch für auf Stückzahlen bedachte Marken wie Denon, Panasonic oder Sony ist die High End eine willkommende Gelegenheit, ihre Angebote fürs Heimkino und für die audiovisuelle Wohnraumvernetzung anzubieten.

Natürlich ist auch unübersehbar der oberste Luxusgüterbereich namhaft vertreten, wo man die Preisgestaltung ungeniert auf Cartier- oder Hublot-Niveau ansetzt. Auch beim Design orientiert man sich gerne an den Vorbildern aus anderen Luxusbranchen. Der Metall-Look in Gold, Chrom und Titan ist bei gewissen Audiomarken hoch im Kurs. Man verkauft ja nicht nur guten Klang, sondern auch Standesbewusstsein und will sich mit einem entsprechendes Auftreten bei der Klientel empfehlen. Bisweilen wird mit der ganz grossen Kehle angerührt. Ob das Klangergebnis dann auch wirklich dem eignen Selbstverständnis entspricht, sei mal dahingestellt. Das Motto “Weniger ist mehr” hat durchaus auch im Audiobereich immer wieder seine Berechtigung. Spass macht es trotzdem, sich einmal vor eines dieser Monstersetups im sechsstelligen Preisbereich hinzusetzen.

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