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Die unverwechselbare Lautsprecher-Architektur von Goldmund. Die unverwechselbare Lautsprecher-Architektur von Goldmund.

Ich kenne Goldmund vom Hörensagen und habe irgendwo einmal einer Vorführung beigewohnt. Alle, die ich fragte, hatten ähnliche Eindrücke. Goldmund war für mich noch vor wenigen Tagen ein Mythos. Das ist nun alles anders.

Das schmucklose blaue Industriegebäude in Plan-les-Ouates steht gegenüber einem Ferrari-Händler. Ich bemerkte den offiziellen Eingang von Goldmund nicht und befand mich plötzlich in einer Montagehalle mit HiFi-Geräten wohin das Auge reicht. Der Mythos hatte geendet.

Ich bin immer etwas abgebrüht, wenn mir jemand erzählt, die besten Lautsprecher, Systeme oder HiFi-Komponenten herzustellen. Bei Goldmund hörte ich das auch, aber mit einer Selbstverständlichkeit, die es mich fast glauben machte. Da könnte etwas dran sein.

Es gab andere Aussagen, die ich mit Erstaunen zur Kenntnis nahm: Luxus, Effizienz, Schnelligkeit, Business, Grundlagenforschung und "wir verdienen sehr viel Geld". Das hörte sich so gar nicht "audiophil" an. Es fehlte mir die zur Gewohnheit gewordene emotionale Verklärung einer Branche, die doch so einförmig auf der emotionalen Ebene kommuniziert, wie auf einer gut gestimmten Harfe.

Ich war besonders gut vorbereitet. Es schien mir wichtig. Ich spürte, dass es hier zur Sache geht, denn ein Mythos entsteht selten zufällig, zumindest dann nicht, wenn man damit sehr viel Geld verdient.

Mythos und Fakten

Mit Michel Reverchon von Goldmund sprach Christian Wenger von avguide.ch.Mit Michel Reverchon von Goldmund sprach Christian Wenger von avguide.ch.

avguide.ch: Goldmund ist für mich und für viele ein Mythos, so etwas wie Patek Philippe. Man weiss nicht sehr viel über Goldmund.

…ausser die Leute, die es sich leisten können (lacht). Nun, wir haben keine gut sichtbare lokale Präsenz. 87% des Geschäfts machen wir in Asien. Wir sind an Europa und den USA nicht sehr interessiert.

avguide.ch: Wie kam es dazu? Wie hat sich das entwickelt?

Ich entschied 1982 im Rahmen der Marketingstrategie, dass wir uns auf Asien konzentrieren. Damals waren wir in Asien die Einzigen, und so eroberten wir diesen Markt. Als Schweizer Marke hatten wir in Asien gute Chancen, aufgrund der Swiss Made-Reputation (Präzision, Luxus), der Uhrenindustrie usw., und in Europa oder den USA gab es zu viel Konkurrenz. Das war eine gute Entscheidung.

Deshalb sind wir hier, wie Sie feststellten, nicht sehr sichtbar. Das heisst nicht, dass wir uns für andere Märkte, z.B. die Schweiz, nicht interessieren würden. In Asien ist es viel einfacher für uns, Geschäfte zu machen, weil wir dort sehr bekannt geworden sind.

avguide.ch: Goldmund hat den Hautpsitz in Monaco. Weshalb?

Ganz einfach: Monaco ist das einzige Land, wo wir ein Unternehmen ansiedeln konnten, ohne Steuern bezahlen zu müssen, und wir verdienen eine Menge Geld. Das ist ungewöhnlich für High End Audio. Wir verwenden unsere Profite für Forschungsaktivitäten und Stiftungen. Das Geld ist nicht für uns, es wird investiert.

avguide.ch: Was übten Sie für einen Beruf aus, bevor Sie Goldmund starteten?

Ich war der Marketing Manager für IBM in Frankreich.

avguide.ch: War HiFi damals Ihr Hobby?

Ja, als ich sehr jung war interessierte mich HiFi sehr, weil ich aus einer sehr musikalischen Familie stamme. Als Student baute ich Geräte für mich selbst, und ich war damals bestürzt über die verfügbare Qualität. Nach zehn Jahren bei IBM bot man mir an, die damalige Goldmund zu übernehmen.

Goldmund wurde 1977 von zwei Studenten aus Frankreich gegründet. Sie kontaktierten mich anfänglich, um Goldmund in den USA bekannt zu machen. Das Interesse war dann sehr gross, aber sie konnten nicht genügend produzieren. Es war eine „Garagenfirma“. So entschloss ich mich, die Firma zu übernehmen, um das zu ändern.

avguide.ch: Was haben Sie geändert?

Nun, das Prinzip heisst „business only“. Wir produzieren Geld. Wir machen Audiogeräte, um Geld zu verdienen. Darin unterscheiden wir uns von vielen Herstellern. Das Geschäft hat höchste Priorität.

Erfolg ist eine Entscheidung

Das Tonbandgerät von Nagra im Besprechungszimmer von Goldmund: Sinnbild für Präzision und überlegene Qualität aus der Schweiz.Das Tonbandgerät von Nagra im Besprechungszimmer von Goldmund: Sinnbild für Präzision und überlegene Qualität aus der Schweiz.

avguide.ch: Können Sie mir drei Meilensteine in Ihrer Firmengeschichte beschreiben?

Eigentlich nicht, weil es ein Entwicklungsprozess war und ist. Ich definierte damals die Strategie mit drei Absichten:

- Wir machen alle Komponenten, die für das Gesamtsystem benötigt werden.
- Wir gehen nach Asien.
- Wir entwickeln und produzieren Komponenten nur, wenn sie die besten der Welt sind.

Wir wollten weder in den Massenmarkt noch hin zu durchschnittlichen Produkten.  Wir wollten und wollen die besten Geräte entwickeln und herstellen. Das kostet sehr viel Geld und führt zu extrem teuren Produkten, die wir an vermögende Kunden in Asien verkaufen. Die Kunden finanzieren die Entwicklung, die ebenfalls sehr teuer war.

2010 waren wir so weit, dass wir mit dem erarbeiteten Know-How die Strategie erweitern konnten. Es mag etwas gewöhnlich klingen, wenn ich sage, dass wir auch Produkte entwickeln, die man in „normalen“ Wohnräumen von „normalen“ Menschen verwenden kann. Wir machen es aber besser als andere, weil wir während 35 Jahren die Entwicklungswerkzeuge dafür geschaffen haben.

avguide.ch: Kennen Sie viele Ihrer Kunden persönlich?

Auf dem bisherigen Level ja. Es sind Freunde für kurze Zeit. Man teilt eine gemeinsame Passion. Wir sind Leute, die Geld verdienen und Musik lieben.

avguide.ch: Kennen Sie auch Kunden, denen es nicht wirklich auf die Musik-Qualität ankommt? Mögen Sie diese Kunden?

Da gibt es zwei Kategorien: Die einen kaufen sich teure Komponenten verschiedener Hersteller (was zu keinem Ergebnis führt), und die andern kaufen Goldmund, um damit stolz anzugeben. Beide haben Freude daran, so etwas zu besitzen und es anderen zu zeigen. Beide sind nicht an Musik interessiert, sie wollen damit spielen. Wir mögen diese Kunden auch. Wir mögen ihr Geld. Wir diskriminieren sie nicht, stellen aber fest, dass nicht alle Kunden wirkliche Musikhörer sind.

avguide.ch: Vergleichen die Kunden Ihre Produkte mit denen anderer Hersteller?

Sie haben das Recht dazu, und sie tun es. Wir geniessen keinen Vorzug, wir haben entschieden, es besser zu machen. Dafür betreiben wir Grundlagen-Forschung in einem Mass, wie Sie es sich kaum vorstellen können, z.B. in Zusammenarbeit mit dem MIT in Boston und anderen. Wir erreichen eine Leistung, die niemand vorher erreicht hat.

avguide.ch: Sie kaufen sich die Forschungskapazität ein?

Ja, denn wir bewegen uns auf einem Niveau, wofür Sie niemanden als Mitarbeiter finden und einstellen könnten. Da spricht man über Dinge, über die weltweit vielleicht drei Leute Bescheid wissen. Kürzlich kontaktierten wir Fachleute am MIT, um über ein bestimmtes akustisch wirksames Phänomen zu sprechen, eine besonderer Art von Verzerrung. Sie wussten davon noch nichts. Sie kannten es nicht.

avguide.ch: Das hört sich sehr kompliziert an.

Nein, es ist nicht schwierig. Es ist eine Entscheidung, so etwas zu tun. Das unterscheidet uns von anderen.

Vorsprung dank Forschung

Produktentwicklung bei GoldmundProduktentwicklung bei Goldmund

avguide.ch: Goldmund baut zunehmend aktive Lautsprecher. Ein Trend?

Das ist aus zwei Gründen ein Trend: Die Integration der Verstärkung macht den Lautsprecher verträglicher für den Wohnraum, wo dann weit weniger Geräte herumstehen. Das erhöht die Akzeptanz. Weit wichtiger sind aber technische Gründe: Wir können die Klangqualität steigern, wenn wir - etwas vereinfacht gesagt - die Endstufen nahe an die Lautsprecher-Treiber bringen. Darüber hinaus ist es kostengünstiger. Das ist ein weiterer Trend, dem wir vor allem bei unseren neuen Produkten für „normale“ Menschen folgen.

avguide.ch: Kommen dafür andere Verstärker-Technologien zum Einsatz? Platz bedingt?

Eigentlich nicht, denn wir vermeiden mit der Integration einen signifikanten Energieverlust auf dem Weg von der Endstufe zum Lautsprecher. In Verbindung mit effizienten Treibern entsteht dann mit weniger Leistung weniger Raumbedarf und eine bessere Qualität.

Lautsprecher-MontageLautsprecher-Montage

avguide.ch: Sie publizierten ein White Paper über das aktuelle Thema von High Resolution Audio. Wie würden Sie die Vorteile vereinfacht beschreiben?

24 Bit ist besser als 16 Bit, das ist klar. Sie haben am Ende ein paar Bits mehr zur Verfügung und das ist ein Fortschritt gegenüber der CD. Die erhöhte Frequenz oder Samplingrate hat jedoch keine Bedeutung hinsichtlich der erreichbaren Klangqualität, weil Sie mit erhöhter Sampling -Rate keine zusätzliche Information dazu gewinnen, mit vergrösserter Wortlänge aber schon. Höhere Sampling-Raten vergrössern zudem das Risiko von Jitter. In der Aufnahmetechnik arbeitet man aus anderen Gründen mit 192 kHz oder 384 kHz: Die arbeiten mit DSPs, die mit Multiplikation und Division arbeiten, so dass man eine Menge Präzision verlöre, würde man nur mit 44 kHz sampeln. Bei der Wiedergabe ist eine so hohe Samplingrate sinnlos.

avguide.ch: Da sind die meisten Aufnahmeleute, die ich kenne, gleicher Meinung.

Die gingen alle zur Schule und haben das gelernt. Die Kunden leider nicht. Das ist eine wissenschaftliche Disziplin. Die Kunden sprechen über Magie, wir sprechen über Mathematik.

avguide.ch: Daniel Weiss (Weiss Engineering) wurde gefragt, wie er die Klangqualität digitaler Geräte wie DACs mit Hören erfasst. Er antwortete, dass er sich das gar nicht wirklich anhört.

Er hat Recht. Das hört man sich nicht an, das misst man. Man kann es messen und man kann damit verbessern. Mit Hören ist das nicht möglich.

Seit 1990 keine Plattenspieler mehr

Schon lange nur noch digital: Eidos Reference Blue im Vorführraum.Schon lange nur noch digital: Eidos Reference Blue im Vorführraum.

avguide.ch: Goldmund baute einst Plattenspieler. Ist das wieder ein Thema?

Nein, wir hörten 1990 damit auf, Plattenspieler zu entwickeln. Die CD wurde damals immer besser. Wir machten dann noch eine Jubiläums-Ausführung. Unsere CD-Spieler klangen besser, und das sagten wir auch den Kunden. Wenn ein Sammler wertvoller Schallplatten einen Plattenspieler nutzt, dann tut er es, um seine Plattensammlung und exakt diese Aufnahmen hören zu können. Aufnahmen, die es nur noch auf Vinyl gibt.

avguide.ch: Die Masterbänder waren noch frisch, als man die Platten davon herstellte?

Genau, das ist der einzige rationale Beweggrund, sich heute Musik von Schallplatten anzuhören. Ab 1995 war die CD eindeutig besser, abgesehen von der erwähnten Ausnahme.

avguide.ch: Was dachten Sie über die SACD?

Die SACD war eine sehr interessante Marketing Idee der Sony Corporation. – Intellektuell völlig stupide aber perfekt Japanisch. Reines Marketing. Sony hat nie ein eigenes Gerät für DSD-Aufnahmen entwickelt. Sony war nie an besserer Klangqualität interessiert, sie interessierten sich nur für das Marketing.

avguide.ch: Und die Musikhörer kauften sich die gleiche Musik auch noch auf SACD und nun nochmals als DSD-Download. Ist das nicht unfair?

Das ist die Absicht. Man tut es wegen dem Geschäft, nicht wegen besserer Musikqualität. Das sind gute Marketingleute.

Logos Anatta im AV-Demoraum: Aktiv und auch wireless.Logos Anatta im AV-Demoraum: Aktiv und auch wireless.

avguide.ch: Ich informierte mich über einen interessanten Goldmund AV-Player (Eidos 17), der mit der Technologie von Oppo arbeitet?

Das ist absolut richtig. Als wir 1992 unseren ersten CD-Player lancierten, geschah das nach einer Studie mit Philips. Sie führte zum Ergebnis, dass es einfacher und qualitativ besser ist, ein Philips-Gerät technisch von uns modifiziert anzubieten, als ein eigenes Gerät zu entwickeln. Das löste auch das Problem der damals relevanten Patente.

Heute macht Oppo die beste Maschine auf dem Markt für umfassende Bild- und Ton-Wiedergabe mit allen erforderlichen Lizenzen und wir verwenden sie nach demselben Prinzip wie damals 1992. Wir stehen in direktem Kontakt mit deren Entwicklung und modifizieren die Mechanik nach unseren Vorstellungen und mit Wissen von Oppo. Sie verstehen unsere Modifikationen und die Zusammenarbeit ist ausgezeichnet.

Komplette Endmontage in Genf

18 Mitarbeiter in Genf und mehr als 100 bei den Zulieferen sind täglich für Goldmund im Einsatz18 Mitarbeiter in Genf und mehr als 100 bei den Zulieferen sind täglich für Goldmund im Einsatz

avguide.ch: Wir sitzen hier bei Ihrer Produktion, so wie ich das gesehen habe?

Wir machen hier die Endmontage. Vergleichbar mit einem Uhrenhersteller haben wir eine grosse Zahl von vorwiegend regionalen Zulieferern, welche kundespezifisch Komponenten in grosser Zahl für uns fertigen. Dazu gehören spezialisierte Unternehmen, die auch die Uhrenhersteller zu ihren Kunden zählen.

Es arbeiten hier 18 Mitarbeiter in Entwicklung und Endmontage. Dazu arbeiten je zwei Mitarbeiter in Monaco, den USA und in Asien im Verkauf. Wir haben uns für eine schlanke Organisation entschieden.

Wenn man hingegen unsere Zulieferer dazu zählt und alle Forschungsanstalten, denen wir „Advanced Research“ überantworten, dann arbeiten täglich mehr als 100 Leute für Goldmund und unsere Kunden.

Wenn man HiFi als Geschäft versteht, muss man es als Geschäft ausführen. Wir sind keine Amateure.

Präzision und purer Luxus: keine BerührungsängstePräzision und purer Luxus: keine Berührungsängste

avguide.ch: Das ging sehr schnell. Welche Frage sollte ich Ihnen noch stellen?

Ich knüpfe an Ihre Bemerkung betreffend „schnell“ an: Ich war vor zwei Jahren in Japan. Ein Hersteller fragte mich, wie wir in einem Jahr 14 neue Produkte herausbringen, während sein Unternehmen nur deren fünf schafft. Ich antwortete: Warum verdienen wir so viel mehr Geld als Sie?

Man muss aus der verfügbaren Zeit so viel wie möglich machen. Um das zu bewerkstelligen, investieren wir enorm viel in Forschung und Entwicklung und sind damit in der Lage, so schnell und effizient zu arbeiten. Da uns das bisher gelungen ist, sind wir immer im Vorsprung. Wir sind immer die Ersten. Man muss extrem schnell sein.

Visionäre Zukunft

Lautsprecher für Home Cinemas werden in Alu-Strukturen integriert und unsichtbar gemacht.Lautsprecher für Home Cinemas werden in Alu-Strukturen integriert und unsichtbar gemacht.

avguide.ch: In welche Richtung entwickeln Sie ihr Geschäft?

Das ist eine sehr interessante Frage. Wir haben festgestellt, dass die Hörfähigkeit (Gehör und Gehirn) von Menschen jeden Alters durch laute Musik immer stärker beeinträchtigt wird. Wir legten ein Budget für die Erforschung des Phänomens fest und investieren das Geld dafür in die Forschung. Das hat mehr mit HiFi zu tun, als man denken könnte. In einem Heimkino kann man heute Sound wesentlich lauter reproduzieren als in einem Kino. Wir stellen uns die Frage, wie wir laut hören können, ohne unser Gehör zu beschädigen? Was muss man ändern?

Wir haben im Zuge der Forschungsarbeiten herausgefunden, dass das Problem nicht direkt mit der Lautstärke sondern mit der Tonqualität zusammenhängt. Wir entwickeln mit der Goldmund Foundation vereinfacht ausgedrückt eine Art Chip, der die Reinheit des Klangs verbessert. Die Foundation finanziert dieses Projekt. Sobald wir die Ursache des Problems beweisen können, werden wir dessen Wahrnehmung in der Gesellschaft bewirken, ähnlich wie beim Thema Klimawandel.

Ein weiteres eher pragmatisches Projekt heisst „2020 Living Room“. Dabei geht es um Lösungen, die die Musikwidergabe im Wohnzimmer praktisch unsichtbar macht, ohne Kompromisse bei der Qualität, so dass Menschen in einem perfekten Wohnzimmer ein perfektes Heimkino erleben können. Das Projekt umfasst auch alle Aspekte der Raumakustik ohne störende optische Einschränkungen. Vielleicht sieht man noch ein Paar Lautsprecher und eine Bildprojektion, sonst nichts. Dazu gehört Software in Raumakustik-Belangen.

Pro Logos Plus Pro Logos Plus "wireless" und Logos Tower für "normale" Wohnzimmer.

Klangreinheit schont das Gehör

Micrometis Micrometis "wireless"

avguide.ch: Sie sagen, dass schlechte Tonqualität unserem Gehör mehr Schaden zufügt als hohe Lautstärke?

Exakt. Wir sind schon recht weit fortgeschritten und machten kürzlich ein Experiment in einem Heimkino in Los Angeles. Wir spielten einen Film mit ca. 120 dB Lautstärke vor Leuten ohne Klang-Korrektur. Dann spielten wir dieselbe Sequenz mit unserer Korrektur und fragten, welchen Unterschied Sie wahrgenommen haben. 75% der Anwesenden sagten, sie hätten alles leiser empfunden, dabei spielten wir mit Klang-Korrektur 5dB lauter. Der Sound war entspannter und angenehmer für unser Gehör. Wir sind auf dem richtigen Weg.

avguide.ch: Das wird dann ein Lizenzprodukt für die Audio-Industrie, so wie Dolby ?

Genau. Neue Komponenten sind der einfache Teil unserer Zukunft. Das hier ist viel schwieriger und viel nützlicher. Wir haben bereits ein Unternehmen gegründet um Chips, Software etc. zu vermarkten.

avguide.ch: Wie finden Sie neue Kunden?

Sie finden uns. Es spricht sich herum. Wenn man das Richtige richtig macht, und davon sind wir überzeugt, dann verliert Marketing und Sales an Bedeutung.

Herzlichen Dank für unser Gespräch!

Parat für die AuslieferungParat für die Auslieferung

Mythos passé

Goldmund ist kein Mythos, sondern ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit Produktion in der Schweiz, denn Swiss Made ist entscheidend für Goldmund, weil entscheidend für die Kunden. Da wird keine Produktion verlagert, um damit Kosten zu sparen.

Ob es sich nun um die besten Audio- und AV-Geräte der Welt handelt, werde ich nicht zu entscheiden haben. Recht wird durch den Erfolg gesprochen. Erfolg ist eine Entscheidung, und Geld wird für die Zukunft verdient und in Forschung und Entwicklung investiert.

Sollte es Goldmund schaffen, das wachsende Problem von Gehör-Schädigungen in der Gesellschaft zu erforschen und zu mildern oder gar zu lösen, ohne Verzicht auf Heimkino- und HiFi-Vergnügen bis ins hohe Alter, dann wird "Swiss Made" eine höhere Sphäre erreichen. Bis dann dürfte Goldmund wieder einen Schritt weiter sein.

So stelle ich mir das jedenfalls vor.