MAGAZIN
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Gespräch mit Stuart George

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung konnte avguide.ch einige Fragen an Stuart George richten, Geschäftsführer Cambridge Audio.

Cambridge hat eine lange Geschichte und feiert sein 50-Jahr-Jubliäum. Nicht viele Unternehmen können auf so eine Historie zurückblicken.

Dieses Jahr mit dem Jubiläum und mit dem Rückblick auf alle unsere Innovationen macht uns sehr stolz. Wir waren zum Beispiel die ersten, die Ringkerntransformatoren in Verstärker einsetzten, und unser CD 1 war der erste CD-Player der Transport und DAC trennte. Für viele Redaktionen war er lange ein Referenzmodell. Mit unserer «Stream Magic»-Plattform hatten wir schon früh eine sehr gute und anerkannte Netzwerk-Digitalplattform lange vor den Mitbewerbern.

Auch die neue Edge-Linie ist eine Hommage an unsere Tradition. Sie beruft sich auf Professor Gordon Edge, den Gründer von Cambridge Audio. Er entwickelte 1968 mit dem Vollverstärker P40 das erste Produkt von Cambridge Audio.

Gleichzeitig waren wir in mancher Hinsicht immer etwas wie ein Insider-Geheimtipp. Das möchten wir etwas ändern und eine breitere Zielgruppe ansprechen.

Ihr bezieht Euch auf den «British Sound» eurer Produkte. Was bedeutet das eigentlich?

Wir nennen es «British Sound», aber das geht natürlich nicht nur auf uns zurück, sondern ist in den 60er-Jahren geboren. Als plötzlich viele neue Schallplatten in hoher Aufnahmequalität entstanden, auf den breiten Markt und von vielen Leuten gekauft wurden. Daraus ergab sich eine starke Nachfrage nach HiFi-Equipment, welches dieses neue Qualitätslevel auch wiedergeben konnte.

Damals mussten viele neue Audiotechnologien entwickelt werden. Wir waren mit dabei, aber natürlich nicht der einzige Brand. Alle hatten das Ziel, die Recordings so authentisch und präzise wie nur möglich zu reproduzieren. Und das ist genau das Credo, das uns immer noch umgibt. Wir versuchen, eine präzise Elektronik zu entwickeln, die dem Original keine Kolorierung hinzufügt. Zum Beispiel bauen wir unsere Edge-Serie mit einer minimalen Anzahl von Komponenten auf. So haben wir zum Beispiel keine Kondensatoren im Signalweg, da diese den Klang immer leicht verfälschen. Wir verlassen uns auch nicht nur auf Spezifikationen. Jedes Element wird in langen Hörsitzungen sorgfältig überprüft und ausgesucht.

Wen wir sagen, wir produzieren Worldclass-Produkte, meinen wir Produkte auf höchstem technologischen Stand, die sich aber eine breite Gruppe von Musikliebhaber leisten können. Unser neuer Edge A Systeme hat zum Beispiel mit 5000 Euro durchaus seinen Preis, ich will nicht sagen, das sei wenig, aber es ist doch in einem Rahmen, zu dem ambitionierte Musikhörer einen Zugang finden können.

Die Hersteller arbeiten zum Teil eng oder locker zusammen. Man hilft sich. Stenheim präsentierte seine Lautsprecher mit Le Son und in einem anderen Raum mit Nagra. Letzteres gefiel mir sehr gut. Audio Performance kooperierte mit CH Precision. Klangwerk führte wie gewohnt mit Weiss vor und ein Weiss D/A-Wandler war auch bei Soundkaos und Swissonor im Einsatz. Soundkaos „befeuerte“ mit Vor/Endstufen von Holborne und Colotube. Swissonor brachte „Vintage“ Komponenten gekonnt ins Spiel. Eternity Joe zeigte seine High Tech Röhrenverstärker an Lautsprechern von Rowen und Soundkaos. Boenike zeigte toll klingende Klein-Monitore und Soulution begeisterte mit atemberaubender Dynamik über Lautsprecher des US-Amerikanischen Herstellers Magico. Vovox macht Kabel, und diese waren häufig im Einsatz.

Wer das in diesem Zusammenhang gehört und gesehen hat, der erlebte, worauf es wirklich ankommt: Musikwiedergabe auf Topniveau „Made in Switzerland“, ein Fest für alle Sinne und vielleicht ein wenig die Aura aller Jazzlegenden in Montreux.

Herr Stuart, herzlichen Dank für das Gespräch und die interessanten Einblicke.

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