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Die hier getestete GH1 bietet in Sachen Fotografie dieselben Features wie die G1. Neu hinzugekommen ist die Videofunktion.
Diese ist nicht einfach ein Alibi, das als Verkaufsargument dienen soll, sondern sie bietet dank des Zugriffes auf die vielen Möglichkeiten der Fotokamera (wie Vollautomatik oder Blendenpriorität) und dank der Wechselobjektive enormen gestalterischen Spielraum, welcher die Möglichkeiten normaler Videokameras übertrifft.
Die Videoaufnahmen erfolgen in AVCHD, sind also hochauflösend und verprechen damit das Maximum dessen, was der Amateurbereich derzeit zu bieten hat.
Rascher Einstieg

Fürs Fotografieren bietet die GH1 ein Fülle an Funktionen, mit der jede nur erdenkliche Situation abgedeckt wird.
Auch ohne Bedienungsanleitung gelang es sehr schnell, die gebräuchlichsten Funktionen zu nutzen.
Herrlich, eine Digital-Kamera ohne grosse Auslöseverzögerung! Die intelligente Automatik (i.A) lässt kaum Wünsche offen, erkennt die fünf geläufigsten Aufnahmesituationen (Porträt, Nachtporträt, Landschaft, Nachtlandschaft, Nahaufnahmen) und schaltet automatisch ins entsprechende Motivprogramm um.
Die Lumix GH1 verfügt über ein erstaunlich starkes, eingebautes Blitzlicht. Im stockdunklen Raum gelingt ein perfektes Portrait.
Dank dem geschickt manövrierenden Vorblitz kann das Motiv problemlos eingefangen und ohne rote oder gar geschlossene Augen festgehalten werden.
Schnappschüsse

Die Kapazität des Akkus sowie die Grösse der Speicherkarte sprechen nicht dagegen, den Finger auf dem Auslöseknopf zu platzieren.
Man wird mit Sicherheit den richtigen Bewegungsmoment einfangen oder beim Portrait das kurze Aufblitzen in den Augen festhalten können.
Wer allerdings nicht in einer Bilderflut versinken möchte, tut gut daran, umgehend und selektiv auszuwählen.
Sucher oder Display?

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Videovergnügen
Der Einstieg in die Videoaufnahme gelingt ebenfalls problemlos: den Moviemodus anwählen und den roten Knopf drücken.
Die Aufnahmen gelingen dank der Automatik und dem schnellen Autofokus spielend.
In der vollen AVCHD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten sind die bewegten Bilder über einen HD-Bildschirm betrachtet schlicht umwerfend. (Die Kamera verfügt über einen Mini-HDMI Anschluss; das Kabel liegt jedoch nicht bei.)
Die Detaltreue und Farbdifferenzierung der Fotos bleiben auch im Video erhalten.
Die Wechselobjektive - im Test war das zur GH1 mitgelieferte H-VS014140 mit einer Brennweite von 28 - 280 mm und das optional erhältliche Weitwinkelobejktiv H-F007014 mit einer Brennweite von 14 - 28 mm (jeweils 35 mm KB äquivalent) - und die manuellen Funktionen regen zur kreativen Videoarbeit förmlich an.
Details genau im Fokus mit dank offener Blende unscharfem Hintergrund geben beeindruckende Bilder, wie sie eine Videokamera im Consumer-Bereich sonst nicht liefert.
Landschaftsaufnahmen mit dem Weitwinkel erhalten eine Stimmung, die mit den konventionellen Linsen nicht eingefangen werden kann.
Die perfekte Videokamera?

Die Begeisterung über die Videofähigkeiten der GH1 wird kaum gedämpft.
Das integrierte Mikrofon ist oben am Kameragehäuse amgebracht und nimmt dadurch auch immer wieder Geräusche des Kameramannes oder der Kamerafrau mit auf.
Die Freude darüber, dass die Kamera einen Anschluss für ein externes Mikrofon hat, wird etwas getrübt, da es ein 2,5 mm Jack-Anschluss ist, das bereits vorhandene Mikrofon also nur mit einem Adapter angeschlossen werden kann.
Bei der Wiedergabe fällt auf, dass der Ton jeweils etwa eine halbe Sekunde nach dem Bild einsetzt. Das mag vereinzelt bei Spontanaufnahmen ärgerlich sein, doch die GH1 empfiehlt sich mit ihren Möglichkeiten wohl eher für Anwender, die mindestens mit einer Idee, wenn nicht mit einem Drehbuch im Kopf an die Aufnahmen gehen und anschliessend sorgfältig nachbearbeiten.
Fazit
Die Lumix GH1 überzeugt vollauf - sowohl beim Fotografieren wie bei Videoaufnahmen. Dabei ist sie dank des Micro Four Third Standards äusserst kompakt. Zusammen mit den Objektiven bringt sie aber doch einiges an Gewicht auf die Waage (oder ins Gepäck).
Leider ist der Spass nicht gerade billig. 2300 Franken kosten Kamera und Zoomobjektiv. Das Weitwinkelobjektiv kostet nochmals 1900 Franken. Hinzu kommen SD-Karten, zweiter Akku, Mini-HDMI-Kabel.
Die getestete Ausrüstung ist ein Traum - mit in der Praxis notwendigem Zubehör zu einem Listenpreis von rund 4500 Franken.