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Publikationsdatum
26. April 2004
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Aquos nennt Sharp die ganze Palette von LCD-Fernsehern, zu denen auch der mobile LC-15L1E mit der Funkeinheit als Basisistation gehört.
Ein flacher Bildschirm mit 38 cm sichtbarer Diagonale und zwei abstehende Ohren, in denen sich die Lautsprecher für den Stereobetrieb befinden, kannzeichnen den LCD-Fernseher LC-15L1E von Sharp äusserlich. Ein ausklinkbarer Standfuss hält ihn aufrecht. Oben ist er mit einem Halbrund als Traggegriff versehen. Das weist auf eine seiner Haupteigenschaften hin: die Mobilität.

Wenn die Sonne scheint

Die Bildschirmhelligkeit kann in drei Stufen eingestellt werden. Die dunkelste eignet sich fürs Film- oder Fernsehen in abgedunkelten Räumen, die hellste für Tageslicht. Doch warum in der Stube hocken bleiben? Wenn die Sonne scheint, lockt der Balkon oder der Garten. Kein Problem mit dem Sharp LCD-TV.

Der Fernsher ist nur ein Teil des LC-15L1E. Dazu gehört auch eine Funkeinheit. Sie ist die Basisstation, die ans Stromnetz angeschlossen wird und die Eingänge für Antenne und Peripheriegeräte aufnimmt.

Das AV-Signal wird dann per Funk im 2,4 GHz-Band an die Fernseheinheit gesendet. Diese kann nun im Schlafzimmer stehen oder im Garten. Der Betrieb ist ganz ohne Kabel möglich, nicht nur des Funks wegen, sondern auch wegen des wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus.

Die Basisstation

Die kleine, silbrige Box – das „Digital Wireless Center“ - lässt sich horizontal oder, auf dem mitgelieferten Tischfuss montiert, vertikal und damit platzsparend aufstellen. Sie verfügt über zwei Scart-Eingänge (einer davon mit RGB) und einen AV-Anschluss für Video, S-Video und Audio. Es können also neben der Antenne drei zusätzliche AV-Geräte wie DVD-Spieler, Sat-Receiver oder Camcorder angeschlossen werden.

Zwei der maximal drei angeschlossenen Geräte lassen sich auch von der Fernseheinheit aus steuern – mit der Fernbedienung des jeweiligen Peripheriegerätes. Hierzu verfügt die Basisistation über einen Videokontrollanschluss, an den die beiden mitgelieferten Infrarot-Sender angeschlossen werden. Ihre IR-Diode kommt vor den Fernbedienungssensor des zu steuernden Gerätes.

Die TV-Einheit

Eine Antireflexionsbeschichtung über den Flüssigkristallen erzeugt eine Phasenverschiebung zwischen zwei Reflexen. Dadurch löschen sich diese gegenseitig aus. Diese „Black-TFT-Technologie“ bewirkt, dass der Kontrast auch bei Tageslicht nicht untergeht.
Der TFT-Bildschirm stellt 640 x 480 Bildpunkte dar. Die Helligkeit beträgt 430 cd/m2 bei einem Kontrastverhältnis von 500:1.

Beim Transport des Displays kann die Fernbedienung hinten am Gerät fixiert werden, so dass mit einem Griff alles mitkommt.

Sollte sie aber dennoch einmal liegen bleiben, kann der LC-15L1E auch direkt bedient werden. Nicht nur die üblichen Kanalwahl und Lautstärkeeinstellung stehen zur Verfügung, sondern das ganze Menu lässt sich aufrufen.

Hier sind die Einstellungen für Bild und Ton wie Kontrast, Farbe, Schwarzwert, Kopfhörerlautsärke oder Balance und die zusätzlichen Funktionen für die Display-Helligkeit oder die Senderdistanz verfügbar.

Unter einer Abdeckklappe mit einem Durchgang für die Kabel befindet sich nicht nur der Kopfhöreranschluss, sondern auch ein AV-Eingang mit Cinch-Buchsen für die Video- und Audiosignale und eine Hosiden-Buchse für das S-Video-Signal.

Hier kann also etwa ein Camcorder angeschlossen werden, um die im Garten gemachten Aufnahmen gleich anzuschauen, oder auch eine Spielkonsole, die wegen der Zeitverzögerung in der Übertragung nicht an der Funkeinheit angeschlossen werden kann.

Fernsehen

Die Erstinstallation für den Empfang von PAL- oder SECAM-Signalen ist denkbar einfach. Die automatische Sendersuche findet und beschriftet die empfangbaren Sender.

Die Reihenfolge kann nachträglich geändert werden. Ebenfalls möglich ist eine manuelle Sendersuche. 200 Kanäle lassen sich abspeichern.

Für das Fernsehen der zweiten Art, die Übertragung der Signale von der Basiseinheit zum LCD, wird im mobilen Betrieb der eingebaute Akku benutzt. Damit wird der TV völlig kabellos.

Die Betriebsdauer des Akkus ist abhängig von der eingestellten Bildschirmhelligkeit. Beim hellsten Wert beträgt sie 1,5 Stunden, beim mittleren zwei Stunden. Das reicht für einen Spielfilm oder einen Fussballmatch. In der dunkelsten Einstellung liefert der Akku für drei Stunden Energie.

Die TV-Einheit lässt sich selbstverständlich auch ans Netz anschliessen. Hierbei lädt der Akku während des Fernsehens auf. Das dauert allerdings 12 Stunden.

Mobil

Leicht, handlich und praktisch: Der LC-15L1E verkörpert die jederzeit und überall verfügbare Fernseh- und Filmwelt in exemplarischer Form.
Im praktischen Betrieb erweist sich die dunkelste Bildschirmeinstellung dann als genügend, wenn der Raum wirklich abgedunkelt ist; die anderen beiden genügen für Tageslicht.

Im Rahmen der Akku-Betriebsdauer bietet die Mobilität des LC-15L1E neue Dimensionen beim Fernsehen. Auf dem Weg in den Garten bleibt die Übertragung erhalten, das Programm ist jederzeit an jedem Ort empfangbar.

Unkritsich ist die Aufstellung des Monitors. Der grosse Blickwinkel von 170° erlaubt die Benutzung auch bei engen Platzverhältnissen, wie etwa auf dem Balkon. Das Bild bleibt stets klar und in den Farben ausgewogen, auch wenn geringe Helligkeitsveränderungen auftreten.

Gut gelöst ist die Steuerung angeschlossener Geräte. Selbst das Menu des DVD-Spielers lässt sich so aufrufen. Probleme verurusacht die Verzögerung bei der Übertragung. So wird beispielsweise die per Schnellauf anvisierte Stelle verpasst, oder beim Kapitelsprung springt der Film gleich zwei Kapitel weiter.

Diese Verzögerung tritt gelegentlich auch beim laufenden Bild auf. Es bleibt kurz stehen und springt dann weiter. Das stört den Fluss in einem Film.

Überzeugendes Bild

Völlig losgelöst wird Fernsehen mit dem LC-15L1E dank Funk und Lithium-Ionen-Akku. Selbst die an der Basisieinheit angeschlossenen Geräte sind fernbedienbar.
Der Bildschirm hat das Format 4:3, ist also ideal für Fernsehsendungen. Aber auch Filme im 16:9-Format werden gut präsentiert. Die beim Letterbox angezeigten schwarzen Streifen oben und unten sind wirklich schwarz und lassen dadurch das Filmbild besser heraustreten.

Gut dargestellt wird schwarz auch im Bildinhalt. Zusammen mit einem klaren Weiss und einer differnezierten Grauabstufung ergibt das ein insgesamt prägnantes Bild. In dunklen Partien leidet jedoch die Durchzeichnung; Details gehen verloren.

Sehr sauber werden die Farben wiedergegeben. Sie sind gleichmässig und ruhig, ihre Übergänge ausgezeichnet, ausser zwischen Schwarz und Blau, wo eine leicht laufende Kante auftritt.

Die hohe Auflösung zeigt auch feinste Details. Von ihnen klar getrennt ist das Farbsignal: Moiré ist auch bei heikelsten Stellen nicht auszumachen.

Insgesamt gibt der LC-15L1E ein eher warmes Bild wieder, das mit kräftigen Farben sowohl bei Nachtszenen als auch bei Tageslichtaufnahmen sehr lebendig wirkt. Der Detailreichtum erhöht den Bildgenuss zusätzlich.

Der Audioteil mit seinen zwei seitlichen Lautsprechern liefert einen angenehm ausgewogenen Ton, der eine gute Zimmerlautstärke erreicht. Die Breite der Stereobasis kann vergrössert werden.

Fazit

Mit „klein aber fein“ lässt sich der LCD-Fernseher LC-15L1E von Sharp mit Bezug auf sein extravagantes Design charakterisieren. Fein und gar nicht klein sind die Leistungen, die er beim Bild aufzuweisen hat. Damit lässt sich gut fern sehen aber auch ein Film aus der anspruchsvollen Bildquelle DVD anschauen. Die dank Funk weitgehende Mobilität erhöht den Komfort, ohne die Funktionalität einzuschränken.
STECKBRIEF
Modell:
LC-15L1E
Profil:
Extravagenter LCD-TV mit überzeugenden Bildqualitäten, der dank Funkübertragung von der Basistation aus erhöhte Mobilität beim Fernsehen ermöglicht.
Pro:
kabellose Mobilität;gutes Bid;einfache Bedienung
Contra:
Zeitverzögerung bei der Übertragung
Preis:
1,299.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2003
Vertrieb:
Masse:
494 x 350 x 172 mm
Gewicht:
6,2 kg
Farbe:
silber