TESTBERICHT
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Publikationsdatum
1. November 2022
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MEDIEN

Die Bowers & Wilkins 703 S3 hat gegenüber der Vorgängerin technisch betrachtet am meisten zugelegt. War bei Letzterer der Hochtöner noch in der Schallwand integriert, so punktet die Neue mit dem exklusiven «Tweeter-on-Top». Scheinbar unermüdlich widmen sich die Entwickler bei Bowers & Wilkins einem anspruchsvollen Ziel: Gute Lautsprecher noch besser zu machen. Dabei müssen sie bei der Kreation einer neuen Boxen-Generation nicht bei null anfangen.

Bestehende Innovationen aus der jüngsten Vergangenheit werden im Detail überarbeitet. Bestes Beispiel: Der aufgesetzte Hochtöner aus der Vorgänger-Serie. Nach wie vor kommt die Karbonpartikel-beschichtete Hochtonkalotte zum Einsatz. Das aus massivem Aluminium gedrehte Gehäuse wurde jedoch neu gestaltet. Es fällt deutlich länger aus – was nicht nur sehr schick ausschaut, sondern auch dazu dient, unerwünschten rückwärtig abgestrahlten Restschall noch zuverlässiger (sprich: resonanzfreier) zu vernichten.

Der «Tweeter-on-Top» ist in einem massiven Alugehäuse untergebracht. Die Verbindung zur Box ist nun über zwei Punkte besser entkoppelt.Der «Tweeter-on-Top» ist in einem massiven Alugehäuse untergebracht. Die Verbindung zur Box ist nun über zwei Punkte besser entkoppelt.

Die Verbindung des Hochtöners zum Boxengehäuse ist nun noch aufwändiger entkoppelt. Letzteres wurde ebenfalls neu designt. Es ist schlanker ausgelegt und kommt mit leicht gerundeter Schallwand. Die beiden Tief- sowie der Mitteltöner sind mit abgesetzten Zierringen umrandet. Diese Massnahmen dienen nicht nur optischem Mehrwert; sie tragen auch dazu bei, dass der Schallabstrahlung der Treiber vonseiten des Gehäuses kaum Widerstand entgegensteht. Und tatsächlich gehören die neuen 703 S3 zu der Kategorie Lautsprecher, die sich durch eine besonders losgelöste und räumliche Musikwiedergabe auszeichnet.

Die Aerofoil-Membranen zeichnen sich durch eine spezielle Formgebung und eine Sandwich-Bauweise mit Styroporkern aus.Die Aerofoil-Membranen zeichnen sich durch eine spezielle Formgebung und eine Sandwich-Bauweise mit Styroporkern aus.

Eine sanfte Renovation durften auch die beiden 16,5-cm-Tieftöner über sich ergehen lassen. Dies in Form überarbeiteter «Aerofoil»-Sandwich-Membranen (Styroporkern zwischen zwei Pappschichten) sowie optimierter Chassiskörbe und Magnetantriebe. Grundlegend neu ist hingegen der Mitteltöner: Zwar kommt (wie beim Vorgänger) die famose Continuum-Membran mit sickenloser Aufhängung zum Einsatz. Er verfügt nun jedoch über die jüngst erst für die neue Serie 800 D4 entwickelte biomimetische Zentrierspinne, die wesentlich zur unverfälschten, unglaublich präzisen Mittenwiedergabe dieses Schallwandlers beiträgt.

Im Unterschied zu einer herkömmlichen durchgehenden «Spinne» zentrieren hierbei schmale Stege die Membran. Dies sorgt für eine bessere Ventilierung und geringere mechanische Verluste. Letzterer ist messbar: Die mechanische Güte ist ein elektroakustischer Parameter, der insbesondere für ein sensibles Ansprechverhalten eines Schallwandlers bei geringer Lautstärke ausschlaggebend ist.

Filigrane Stege anstelle einer durchgehenden «Spinne» zentrieren die biomimetische Membran des Mitteltöners.Filigrane Stege anstelle einer durchgehenden «Spinne» zentrieren die biomimetische Membran des Mitteltöners.

Zu guter Letzt wurde auch noch die Frequenzweiche nach neuen Erkenntnissen aus dem B&W-Labor überarbeitet. Filigrane Koppelkondensatoren sorgen nun dafür, dass keinerlei Feininformation im Signalweg stecken bleibt. Mit dieser kostengünstigen, klanglich jedoch erstaunlich wirksamen Massnahme wurde bereits die neue Serie 600 aufgewertet.

Der mitgelieferte Sockel kann entweder auf Noppen oder auf Spikes montiert werden. Darüber liegt das äusserst solide und wertige Anschlussfeld sowie die aerodynamische Bassreflexöffnung.Der mitgelieferte Sockel kann entweder auf Noppen oder auf Spikes montiert werden. Darüber liegt das äusserst solide und wertige Anschlussfeld sowie die aerodynamische Bassreflexöffnung.
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