All in One

Laufwerkschächte für CD und Mini-Disc sucht man zunächst vergeblich. Doch wer sucht, der findet: Ein Druck auf die Open/Close Taste bewirkt einen "Sesam öffne dich-Effekt". Eine über die ganze Breite des Gerätes reichende Klappe öffnet sich und gibt den Blick auf die beiden Schächte frei. Separate Klangregler für Bässe und Höhen sind jedoch nicht zu finden, lediglich eine zweistufige Loudness, die Bässe und Höhen gleichzeitig anhebt.
CD-Player
Der 5-Achsen-Bildstabilisator SteadyShot gleicht Verwacklungen beim Filmen sehr gut aus und kann in vielen Aufnahmesituationen ein Stativ oder sonstiges Stabilisierungssystem ersetzen. Mit einer einigermassen ruhigen Hand gelingen so beinahe wackelfreie Videofahrten. Das Kit-Objektiv habe ich dabei auf Weitwinkel gestellt.
Tuner
Bis zu 40 Sender können im UKW-MW-Tuner gespeichert werden. Eine Senderpegelanzeige fehlt, was weiter nicht stört, solange das Gerät an einer guten Kabelanlage betrieben wird. Das RDS-System ist komplett mit all seinen Vorteilen verfügbar.Mini-Disc-Recorder
Installation und Aufstellung

Auspacken, ein Paar Kabel anschliessen und schon geht der musikalische Spass los
Kleine Anlage - grosser Sound

Trotz vieler Möglichkeiten einfach zu bedienen...
Um dieser Kombi in einem rund 20 m2 grossen Raum gleich zu Beginn tüchtig auf den Zahn zu fühlen, musste die neuste 1812-Aufnahme von Telarc herhalten. Vorsichtig wurde mit moderatem Schallpegel gestartet, weil niemand wissen konnte, wie der kompakte, digitale Verstärker auf die Gewaltsdynamik mit Pauken, Trompeten und Kanonendonner reagieren würde. Das Sharp-B&W-Gespann lieferte eine dermassen überzeugende Show, dass der Pegel gleich um 3 dB erhöht wurde. Bei mittleren, schon fast hifi-gerechten Schallpegeln verblüffte eine Dynamik, die man aus einer solchen Anlage gewiss nicht erwartet hätte. Freude herrschte, als die Anlage bei markanten Pegeln ein sinfonisches Feuerwerk in den Abhörraum zauberte. Bei erhöhten Pegeln, begannen die Membranen der 805 einen echten Veitstanz zu vollführen und Clipping-Effekte machten sich bemerkbar. Zu loben ist das Clipping-Verhalten im Grenzgebiet, denn die gefürchteten Membranen-Knaller oder gar Beschädigungen der Chassis blieben aus.
Nicht nur bei Klassik, auch bei rockiger Musik zeigte sich die Anlage von ihrer besten Seite und brachte an diversen, zum Test zur Verfügung stehenden Regalboxen der mittleren Preisklasse, bis zu wohnraumgerechten Pegeln, einen vitalen, knackigen Sound. Für Schallpegelorgien in grösseren Räumen und an Boxen mit geringer Empfindlichkeit reicht die Leistung des 1-Bit-Verstärker natürlich nicht aus.
Eine weitere Überraschung bot der Mini-Disc-Teil. Der Vergleich von CD zur MD-Aufnahme ist hier besonders elegant möglich. Im SP-Betrieb überzeugte die Qualität der Kopie. Klangverluste waren nur bei sehr guten Aufnahmen zu hören und zwar nicht als Rauschen, Klirren oder gar Höhenverlust, sondern als minime Reduktion der Lebendigkeit der Aufnahme. Immer noch anständig klang der LP2-Betrieb mit doppelter Spieldauer. Grössere klangliche Abstriche mussten dann allerdings im 4fach-Langspielbebetrieb in Kauf genommen werden. Doch für Backgroundmusic genügte die Qualität allemal.
Fazit

Verhältnisblödsinn? Sharp Komponentenanlage mit B&W Nautilus 805: Das macht Musik!