Die neuen, bunten Supreme In von Teufel.Der Berliner Audio-Hersteller und Direktvertreiber Teufel erweitert seine Supreme-Produktelinie um einen kabellosen Earbuds-Kopfhörer. Mit dem Supreme In präsentiert Teufel keinen klassischen In-Ear-Kopfhörer, sondern eben Earbuds. Das heisst, bei den Earbuds kommen die Treiber nicht in den Gehörgang zu liegen, sondern sie liegen auf/über dem Gehöreingang.
Die Supreme In Earbuds sind die kleinen Brüder des bereits erfolgreich im Markt eingeführten Supreme-On-Kopfhörers. Der Bluetooth-Kopfhörer Supreme On ist die Over-Ear-Version des hier getesteten Supreme In und scheint schon eine grosse Fangemeinde gefunden zu haben. Die Foren und YouTube-Tester sind jedenfalls vom Supreme On ziemlich begeistert. Der Supreme In muss nun beweisen, ob er aus dem Schatten seines grossen Bruders treten kann oder ob er mit anderen Qualitäten punkten kann.
Aussehen und Zubehör
Oh, wie vermissten wir doch den Ghettoblaster in den vergangenen Jahren. Lässig geschultert mit den Lautsprechern an der Birne und locker über den Pausenplatz damit! Nun ist er wieder da, heisst Boomster und kommt von Teufel. Ich habe ihn beim Kurztest zwar nicht geschultert, sondern meinem Alter entsprechend auf das Sideboard gesetzt und brav mit dem externen Netzteil an den Strom angeschlossen.
Natürlich hat das Gerät einen Akku. Und was für einen! Auf der Rückseite kann man von Akkubetrieb auf reinen Netzbetrieb umschalten. Der Umschalter findet sich unter einer dichten Gummiabdeckung, genau so wie der AUX-Eingang (analog, 3.5-mm-Klinkenstecker), der USB-Ausgang für das Laden von Tablets und Smartphones sowie der Eingang für das Netzteil. Alles ist sehr sauber verarbeitet und durchdacht, wie auch die Teleskop-Antenne für UKW- und DAB+-Empfang.
Es mag zwar überraschen, wurde vom US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen Nielsen aber erneut nachgewiesen: Radio ist die beliebteste und meistgenutzte Musikquelle - Streamingdienste hin oder her. Radio bringt Musik und Information, und wir alle haben unseren Lieblingssender. Der Boomster trägt dieser Tatsache eindeutig Rechnung. DAB+ und UKW lassen sich perfekt empfangen, die Sendersuche ist einfach und das Abspeichern ebenfalls.
Mit Bluetooth 4.0 aptX macht man den Rest. Das Pairing ist simpel und die Reichweite komfortabel. Die Laustärke des Subwoofers kann ich in vier Stufen anpassen beziehungsweise von 0 dB ausgehend absenken. Das ist deshalb von Vorteil, weil die etwas weniger basshungrigen Semester ebenfalls eine passende Einstellung finden können.
Der sauber eingelassene Griff erlaubt das Tragen, die Kavität darunter das Schultern. Rechts befinden sich die gut geschützten Eingänge und eine praktische, solide Antenne für Musik aus dem Äther. Ein Ghettoblaster der Neuzeit!Features
Der getestete Supreme In besitzt zwei leistungsstarke, lineare 10,7-mm-HD-Treiber. Teufel bewirbt diese Treiber mit präzisen Höhen und als Bass-stark, der Frequenzgang reicht von 20 Hz bis 20’000 Hz.
Obwohl diese Earbuds natürlich kabellos mit dem Smartphone verbunden werden, sind die beiden Treiber mit einem stabil wirkenden Kabel miteinander verbunden. Das wirkt einerseits uncool und die Supreme In verlieren damit das Prädikat «True-Wireless». Andererseits gehen so die Buds nicht verloren.
Die Supreme In Earbuds verfügen mit der aktuellen Bluetooth-5.0-Version inklusive aptX und AAC die bestmögliche Verbindungsqualität, um Musik in CD-ähnlicher Qualität beispielsweise von Spotify, Deezer, YouTube, Apple Music und Co. übertragen zu können.
Die Freisprecheinrichtung benutzt die cVc-Technologie von Qualcomm, um auch akustisch optimal zu telefonieren, skypen, facetimen oder die Sprachsteuerung via Siri/Google zu bedienen. In Zeiten von Homeoffice und Videokonferenzen leistet der bequeme Supreme In wertvolle Dienste!
Gemäss Teufel hat der Lithium-Ionen-Akku des Supreme In bei mittlerer Lautstärke eine Laufzeit von 16 Stunden. Teufel verspricht auch, dass der hochkapazitive Akku in 60 Minuten zur Hälfte geladen ist. Teslas Schnellade-Stationen lassen grüssen! Ein 2 tägiger Test-Lauf mit den Earbuds verliefen zur vollen Zufriedenheit des Testers. Die versprochenen 16 Stunden haben die Earbuds sogar noch leicht übertroffen. Zudem zeigt das rot blinkende LED an, wenn Ende Gelände ist. Der Akku hat echte Ausdauerfähigkeiten oder die Treiber sind Energie Sparmeister!
Die Teufel Supreme In Earbuds sind nach IPX4-Norm spritzwasserdicht, also geschützt gegen Feuchtigkeit und Staub. In der Badewanne damit abzutauchen liegt aber leider nicht drin.
Die Bedienung mit Lautstärkeregelung sowie Start/Stopp am Earbud-Kabel wird über die kleine, rechts am Kabel angeordnete Bedienungseinheit bewerkstelligt, wo auch das Ladekabel eingesteckt wird. Sie ist problemlos zu bedienen, die mitgelieferte Bedienungsanleitung gibt über alle Bedienmöglichkeiten und Tastenkombinationen ausreichend Auskunft.
Die beiden kräftigen 10,7-mm-HD-Treiber mit dem wertigen Verbindungskabel und Bedienpanel.Teufel bietet auch eine Steuerungs-App an. Mit der Teufel-Kopfhörer-App können verschiedene Klang-Modi eingestellt werden: Podcast, Techno, Pop, Höhen-Anhebung, Bass-Verstärkung und andere mehr. Sogar ein benutzerdefinierter Frequenzgang lässt sich einstellen – ganz schön luxuriös.
Wenn die beiden magnetischen Earbuds zusammengehalten werden, schalten sie sich sofort automatisch ab – ganz schön clever! Auch getragen gehen sie nach einer gewissen Zeit in den Stand-by-Modus, um den Akku zu schonen.
Last but not least ist die Pair-Me-Funktion zu erwähnen: Via App kann ein weiterer Supreme In Earbuds dazu gekoppelt werden. So können zwei Personen gleichzeitig dieselbe Musik hören – latenzfrei notabene. Dieser Anwendung sind fast keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel können auf einer Rad-Tour die beiden gepaarten Earbuds als Funkgeräte dienen! Echt cool!
Die hilfreiche App von Teufel.Die Earbuds im Alltag und im Klang-Check
Das Justieren der Teufel-Earbuds war anfänglich doch etwas fummelig, die grössenverstellbaren Schlaufen des Kabels sollen die Earbuds noch zusätzlich im Ohr stabilisieren. Der Praxistest an meinen Ohren verlief dann nicht so easy, nur die grossen Silikon-Aufsätze funktionierten wirklich. Aber schlussendlich stabilisieren diese beiden Schlaufen tatsächlich die Earbuds. Ende gut, alles gut!
Diese leicht aufsitzenden Earbuds können tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig sein, da sie ja nicht im, sondern vor dem Gehörgang sitzen. Aus meiner Sicht ist so der Langzeit-Tragekomfort sichergestellt. Ich fühlte mich mit den Teufel Supreme In Earbuds nicht von der Umwelt hermetisch abgeriegelt, was ich persönlich bei den üblichen In-Ear-Kopfhörern als unangenehm empfinde. Die eingesetzte Technology cVC von Qualcomm unterdrückt Nebengeräusche und optimiert die Sprach-Verständlichkeit. Mir hat das zugesagt! Die sehr leichte Bauweise der Earbuds mit einem Totalgewicht von nur 18 Gramm tragen zum Leichtigkeitsgefühl bei.
Die beiden Hörer haften magnetisch zusammen. So können sie wie eine Halskette getragen werden, was das Herumlaufen bei Nichtgebrauch sehr praktisch macht. Dass sie sich dabei auch gleich noch abschalten, ist einerseits sehr praktisch und schont den Akku. Aber ein unbeabsichtigtes Ausschalten ist wegen den magnetischen Hörern natürlich schneller passiert!
Auch für Videokonferenzen ist der Supreme In praktisch. Kaffee kochen kann der Earbud aber (noch) nicht!Hörtest
Die Teufel Supreme In haben ein langzeittaugliches und unaufdringliches Gesamtklangbild. Die Klangfarbe würde ich weder als besonders warm noch als besonders kalt, sondern als relativ ausgeglichen und neutral beschreiben. Die Stärken dieser Earbuds liegen in dem für diese Preisklasse relativ hochaufgelösten Klang sowie im trockenen Bass.
Die Bass-Wiedergabe gefällt mir ausserordentlich gut: präzise, relativ tief und trotzdem nicht aufdringlich. Beim Testen hörte ich unter anderem den weltbekannten Jazz-Bassisten Marcus Miller (das Album «Afrodeezia») und kann der Bass-Wiedergabe wirklich ein Kränzchen winden.
Die Stimmen kommen soweit natürlich, die Räumlichkeit kann sich ebenfalls sehen oder eben hören lassen. Gute Aufnahmen konnte man mit den Earbuds ganz gut von schlechten Aufnahmen unterscheiden – und die guten machten denn auch mehr Spass. Highend im eigentlichen Sinn kann man aber nicht erwarten, das ist auch nicht der Anspruch des für CHF 139 verkauften Teufel Supreme In. Er macht seine klangliche Sache in Relation des Preises aber sicherlich gut.
Die Pegelfestigkeit ist genügend, aber ich hätte mir dann doch noch 3 dB mehr Pegel gewünscht. Je nach Aufnahme kann der erzielbare Lautstärkepegel nicht ganz befriedigen. AC/DC war für mich aber laut genug und die «Hells Bells» läuteten wie gewünscht! Die offene Konstruktion limitiert anscheinend etwas den maximal erreichbaren Lautstärkepegel. Wirkliche Pegel-Orgien sind somit nicht angesagt, die Ohren werden es Ihnen aber sicherlich längerfristig danken. Wer Druck und Pegel sucht, muss wohl auf den grossen Bruder, den Teufel Supreme On zurückgreifen.
Fazit
Der Klang und die Alltagstauglichkeit der Supreme In Earbuds von Teufel haben gesamthaft überzeugt. Diese interessant konstruierten und toll verarbeiteten Earbuds überzeugen mit ihrer Alltagstauglichkeit. Wenn sie gut angepasst sind, punkten sie mit ihrem Langzeit-Tragekomfort. Man kann mit ihnen also hervorragend Musik hören und ebenso an Videokonferenzen teilnehmen – also fast ein akustisches Schweizer Sackmesser, das die Berliner da verkaufen. Für eine intime Techno-Party würde ich dann aber zu den Teufel Supreme On greifen.

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