TESTBERICHT
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Fazit

Allrounder: Die Olympus OM-D E-M1 Mark III ist eine leichte, kompakte und robuste Kamera für viele fotografische und filmische Herausforderungen im Amateur- und Profi-Lager.Allrounder: Die Olympus OM-D E-M1 Mark III ist eine leichte, kompakte und robuste Kamera für viele fotografische und filmische Herausforderungen im Amateur- und Profi-Lager.

Mit der OM-D E-M1 Mark II hat Olympus im Micro-FourThirds-Lager vor drei Jahren eine Topkamera herausgebracht, die ihresgleichen suchte. Manche Funktionen wie Bildstabilisator, Autofokus und Serienbilder waren damals auch von teuren Profi-Boliden nicht zu überbieten. Ihre robuste Bauweise machte sie zur idealen Kamera für Outdoor-Fotografen, sei es in der Sport- und Tierfotografie oder auf Abenteuerreisen.

Das Nachfolgemodell E-M1 Mark III hat daran wenig geändert. Dank des leistungsstärkeren Bildprozessors konnten einige Features des Olympus-Profi-Boliden E-M1X übernommen werden. So könnte die E-M1 Mark III als «gepimpte» Mark II oder Mini-M1X bezeichnet werden.

Die Bildstabilisierung der neuen Kamera verblüfft einmal mehr und ermöglicht in vielen Aufnahmesituationen, ganz auf ein Stativ zu verzichten. So ist man wirklich sehr kompakt und beweglich unterwegs. Und bei wenig Licht lässt sich damit auch länger aus der Hand belichten.

Für Foto- oder Videoeinsteiger ist die E-M1 Mark III nach wie vor zu komplex. Insbesondere, da sie über keinen Automatik-Modus mehr verfügt. Ihre Ausstattung und Konfigurationsmöglichkeiten sind sehr umfangreich, eine gewisse Einarbeitungszeit ist deshalb unumgänglich.

Für Besitzer einer E-M1 Mark II, die mit den Leistungen nach wie vor zufrieden sind, gibt es kaum einen triftigen Grund, auf das neue Modell umzusteigen. Der Bildsensor ist immer noch der gleiche, und damit bleibt bei der Bildqualität alles beim Alten. Das weiss auch Olympus und hält die E-M1 Mark II weiterhin im aktuellen Angebot. Interessant wird es für all jene, die mit einer OM-D E-M1X geliebäugelt haben. Nun kriegen sie eine sehr ähnliche Leistung günstiger, kompakter und leichter, aber gleichermassen robust und wettergeschützt. Und wer mehr «Volumen» braucht, schraubt einfach den optionalen Batteriehandgriff dran.

avguide.ch meint

Mit der neuen Olympus OM-D E-M1 Mark III erhält man zahlreiche Neuerungen des Profi-Boliden E-M1X im vertrauten kompakten und leichten Gehäuse einer E-M1 Mark II. Zum Beispiel den Joystick zur schnellen Fokusfeldverlagerung, die 50-Megapixel-Auflösung aus der Hand, die Live-ND-Funktion oder den Sternenhimmel-Autofokus.

Doch reicht dies aus, um in eine neue Kamera zu investieren, die immer noch den gleichen Bildsensor, die gleiche, nicht mehr zeitgemässe Sucher-Auflösung, den gleichen Doppelkartenschacht mit nur einem UHS-II-kompatiblen Einschub verwendet, wie sein drei Jahre alter Vorgänger? Und die immer noch kein 4K/UHD-Video mit 50/60p kann?

Es ist zwar schön und verdankenswert, dass Olympus nach wie vor dem Micro-FourThirds-Format treu bleibt und nicht dem Trend vieler Mitbewerber zu spiegellosen Kameras mit Vollformat-Sensoren folgt. Die Frage ist dennoch, wie lange sich dieses Format ohne grössere Innovationen beim Bildsensor oder im Videobereich noch am Markt halten kann. Bei Panasonic ist es verdächtig ruhig in der Micro-FourThirds-Abteilung geworden.

Nichtsdestotrotz hat das Fotografieren und Filmen mit der Olympus OM-D E-M1 Mark III (immer diese viel zu langen Bezeichnungen) viel Spass gemacht. Das Ausprobieren der unzähligen Filterarten und Sonderfunktionen wie «Live Comp» oder Fokus-Stacking könnte schnell zu einer süchtig machenden Beschäftigung werden.

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STECKBRIEF
Modell:
OM-D E-M1 Mark III
Profil:
Kompakte, spiegellose Systemkamera mit extrem schneller Serienbilder- und AF-Leistung. Hervorragendes Bildstabilisierungssystem für Foto und Video. Robustes, wettergeschütztes Gehäuse. Ideal für Tier-, Reise-, Sport-, Dokumentar- und journalistische Fotografie.
Pro:
Robustes handliches Gehäuse mit Spritzwasserschutz
Schneller und präziser Autofokus
Sehr effektiver Bildstabilisator für Foto und Video
Extrem schnelle Serienbilderaufnahme
Pro-Capture-Modus
Hochaufgelöste Bilder ohne Stativ
Joystick
Zwei Speicherkartenfächer
Viele Direkttasten
Schwenkbarer Touchscreen
Umfangreiche Konfigurationen
Aufladen via USB
Mikrofon- und Kopfhörer-Anschluss
Contra:
Bildsensor in die Jahre gekommen
Niedrige Monitor- und Sucherauflösung
Komplexes Menüsystem
Kein OLED-Sucher
Kein NFC, kein GPS
Ungünstig platzierte Anschlussbuchsen
Zubehör-Akkuhandgriff ohne Joystick
Preis:
1,999.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2020
Vertrieb:
Masse:
134,1 x 90,9 x 68,9 mm
Gewicht:
0,580 kg
Farbe:
Schwarz
Auflösung:
20,37 Millionen Pixel, effektiv
Bildsensor:
4/3"-Live-MOS-Sensor
Datenformat:
sRGB, AdobeRGB
Digitalzoom:
2-fach
Empfindlichkeit ISO:
Niedrig, 200 – 25600 (1/3, 1 EV-Stufe)
LCD Monitor:
3,0“-TFT-Farb-LCD, dreh- und schwenkbar, Touchscreen
Pixel:
1'040'000 Punkte
Schnittstelle:
USB 3.0 Typ C, Micro-HDMI, 3,5-mm-Kopfhörer, Mikrofon
Speichermedien:
SD, SDHC, SDXC
Verschlusszeit:
1/8000 – 60 Sek., Bulb-, Zeitaufnahmen
Videoaufnahme:
Cinema-4K 24p, 4K/UHD 25/30p, FHD 50/60p, MPEG-4 AVC/H.264