TESTBERICHT
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Das Testobjekt Audiovector QR5

Technische Daten QR5

Die technischen Daten des 4-Ohm-Lautsprechers bewegen sich im üblichen Rahmen. Speziell ist sicherlich der angegebene nominell hohe Wirkungsgrad von 91 dB und der gutmütige Impedanzverlauf zu erwähnen. Als Fan von wirkungsgradstarken Lautsprechern bin ich jetzt schon auf den Hörtest gespannt. Der QR5 ist ein waschechter 3-Weg-Lautsprecher, der nach dem Bassreflex-Prinzip arbeitet.

Gehäuse und Ausführungen

Die Lautsprechergehäuse, die Audiovector extern anfertigen lässt, sind sehr gut verarbeitet und erfüllen die eh schon hohen Erwartungen, die generell an dänische Lautsprecher gesetzt werden, vollumfänglich. Das Testmodell war seidenmatt weiss und fügte sich in mein Wohnumfeld perfekt ein. Sie verschwanden optisch vor der weissen Rückwand nahezu. Weiss sozusagen als Tarnfarbe – genial. Neben Seidenmatt-Weiss gibt es dieses Modell in Hochglanz-Pianoschwarz und dunklem Nussbaum-Furnier. Audiovector verwendet bei allen Holzsorten nur echtes Furnier; Folien sucht man vergeblich.

Audiovector liefert zusätzlich alle R-Modelle neben den Serien-Farben auch in jeder erdenklichen Wunschfarbe eines Kunden. Wünschen Sie also Ihr Audiovector-R-Lautsprecher in derselben Farbe wie Ihr Auto ... die Dänen werden das für Sie in sechs Wochen erledigen.

Der QR5 in elegantem Matt-Weiss, hier mit der magnetisch haftenden Front-Abdeckung.Der QR5 in elegantem Matt-Weiss, hier mit der magnetisch haftenden Front-Abdeckung.

Das Bassreflex-Prinzip sieht man den Lautsprechern nicht auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick an. Die Bassreflex-Öffnung ist ein Schlitz unterhalb des Hauptgehäuses und arbeitet nach unten. Vorteile sind die bessere Kalkulierbarkeit und die weniger mit dem Raum interagierenden Bass-Frequenzen. Das bedeutet auch, dass die Lautsprecher näher zur Rückwand gestellt werden können. Audiovector gibt die ideale Distanz zur Rückwand deshalb mit 10–50 cm an.

Eine hochwertige, relativ transparente und magnetisch befestigte Abdeckung in der Gehäusefarbe wird ebenfalls mitgeliefert. Lautsprecherabdeckungen sind akustisch suboptimal, aber sie schützen die Chassis vor der UV-Strahlung und verlängern so deren Lebensdauer.

Generell finde ich die Audiovector QR5 optisch extrem schön – meine Partnerin war nämlich sofort in das Aussehen dieser dänischen Lautsprecherschönheiten verliebt, was bisher noch nie passiert ist. Sie murmelte etwas von «wenn wir uns schon keinen richtigen Mercedes leisten können ...» und machte damit das grösstmögliche Kompliment für die QR5 – mehr geht nicht, glauben Sie mir! Anyway, die QR5 strahlen Eleganz und Luxus aus und genau so viel Bling-Bling, dass es nicht kitschig wird. Also 100 Optik-Punkte für den Testkandidaten.

Lautsprecher-Chassis

Der Star und Blickfang in der Audiovector-Schallwand ist definitiv der AMT2 Bändchen-Hochtöner, der vom dänischen Hersteller Scan Speak nach den Spezifikationen von Audiovector gefertigt wird und aus 95 Einzelteilen besteht. AMT ist die Abkürzung für Air-Motion-Transformer und stellt eine spezielle Sorte von Magnetostaten dar, die mit einem gefalteten Bändchen arbeitet. Das AMT-Prinzip wurde im Jahre 1969 vom legendären Oscar Heil patentiert. 

Der im QR5 verwendete AMT ist flächenmässig grösser als die üblichen AMT-Hochtöner, die sonst bei anderen Herstellern im Einsatz sind und öfters in Asien gefertigt werden. Die Hochtöner-Frontplatte besteht aus anodisiertem Aluminium und sieht im Titaniumgrau sehr wertig aus. Der AMT-Hochtöner hat zudem vor dem gefalteten Bändchen ein vergoldetes Dispersionsnetz, das als akustischer S-Stopp-Filter fungiert. Zischlaute sollen mit diesem Netz abgemildert werden.

Maximal wären mit diesem AMT 102 kHz erreichbar. Er wird aber von der Weiche bei 45 kHz abgeriegelt. Befestigt wird der AMT wie alle restlichen Chassis nur mit drei Schrauben! Audiovector scheint herausgefunden zu haben, dass drei Befestigungsschrauben weniger Material-Stress verursachen und so besser klingen. Wieder mal was Neues gelernt, Dank an die Herren Klifoth!

Was die AMT-Hochtöner zudem auszeichnet, ist der vertikal flache Abstrahlwinkel. Das klingt zwar eigentlich nicht spektakulär, vermeidet aber die häufig störenden Schall-Reflexionen von Decke und Boden bei den üblicherweise rund abstrahlenden Kalottenhochtönern.

Das AMT-Hochton-Bändchen, Made by Audiovector.Das AMT-Hochton-Bändchen, Made by Audiovector.

Die Mittelton/Bass-Lautsprecher werden vom dänischen Chassis-Hersteller Scan Speak exklusiv nach Audiovector-Spezifikationen gefertigt. Das ist nicht das übliche Marketing-Geschwätz, denn auf den Scan-Speak-Chassis steht sogar geschrieben «Made for Audiovector». Dänen lügen also wirklich nicht!

Die drei Sechs-Zoll-Chassis werden von einem kräftigen Doppel-Magnet angetrieben, der Konus besteht aus einem dreilagigen Spezialmaterial. Die beiden Bass-Chassis werden bei 400 Hertz abgeriegelt, danach übernimmt der Mitteltöner und spielt bis 3 kHz, wo dann der AMT übernimmt.

Die Lautsprecher-Abstimmung bei Audiovector findet zuerst nach Messwerten statt, final aber immer per Gehör und das in allen möglichen Räumen. Die Audiovector Lautsprecher sollen in allen möglichen und unmöglichen Räumen ein optimales Musik-Erlebnis bieten.

Das Mittel-/Bass-Chassis von Scan Speak, produziert für Audiovector,Das Mittel-/Bass-Chassis von Scan Speak, produziert für Audiovector,

Weiche & Terminal

Die Weiche und das Single-Wiring-Terminal werden final im Audiovector-Haus fertiggestellt und endmontiert. Die attraktiven Lautsprecher-Terminals sind im gleichen Titaniumgrau eloxiert, als Besonderheit unterzeichnet der für den Lautsprecher verantwortliche Montage-Mitarbeiter höchstselbst mit seinem Namen. Im Luxus-Autobau hat diese schöne Tradition ja schon länger Einzug gehalten, Audiovector kopiert hier etwas sehr Nettes, wie ich finde.

Über den Aufbau der Weiche gibt der Hersteller nichts preis. Dass die Weiche ebenfalls in Dänemark hergestellt wird, ist für Audiovector selbstverständlich.

Die Single-Wiring-Rückplatte im eleganten, eloxierten Titanium. Übrigens: Ein gewisser J. S. hat das Testexemplar gebaut und dafür die «Haftung» übernommen.Die Single-Wiring-Rückplatte im eleganten, eloxierten Titanium. Übrigens: Ein gewisser J. S. hat das Testexemplar gebaut und dafür die «Haftung» übernommen.
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