Die Schweizer Audio-Szene hat Zuwachs bekommen. Das Zürcher Start-up Vytrum präsentiert mit dem Virtuoso einen Lautsprecher, der aussieht, als hätte ihn ein Glasbläser in einem Moment der Inspiration erschaffen. Tatsächlich ist genau das der Fall – jedes Gehäuse entsteht in Handarbeit aus mundgeblasenem Glas und wird damit zum Unikat.
Hinter dieser ästhetischen Offensive steckt ein interdisziplinäres Team mit Wurzeln an ETH und ZHdK. Die Gründer Matthias Frei und Marco Duff haben sich zum Ziel gesetzt, der Audio-Wiedergabe jene Kunstfertigkeit zurückzugeben, die einst Phonographen und frühe Plattenspieler auszeichnete. Der Virtuoso soll nicht nur gehört, sondern als skulpturales Objekt erlebt werden.
Das transparente Glasgehäuse verzichtet bewusst auf jede sichtbare Technik. Die klare Linienführung folgt einem radikal reduzierten Designansatz, der den Lautsprecher zum raumprägenden Element macht. Für individuelle Raumkonzepte biete Vytrum auf Anfrage auch Sonderfarben an, die dezent auf Architektur und Interieur abgestimmt werden könnten.

Die technische Ausstattung bleibt diskret im Hintergrund, soll aber durchaus überzeugen. Zwei koaxiale Lautsprecher arbeiten mit einem präzisen Verstärker zusammen, der fein abgestimmte Schallwandler antreibt. Laut Initiatoren entstehe so ein Klangbild, das jede Nuance vom sanften Pianissimo bis zum kraftvollen Crescendo in Klarheit und Tiefe wiedergebe.
Die Konnektivität deckt moderne Standards ab: Bluetooth 5.1 ermöglicht die drahtlose Übertragung, während ein DAB+-Tuner für den Radioempfang sorgt. Ein analoger AUX-Eingang komplettiert die Anschlussmöglichkeiten. Die Bedienung erfolgt über dezente Berührungssteuerung, die das klare Design nicht störe.

Statt auf Effekthascherei zu setzen, strebt Vytrum nach eigenen Angaben nach Ehrlichkeit und Charakter im Klang. Die Entwickler sprechen von einer intimen Direktheit, die Musik wieder zu einem bewusst erlebten Moment macht statt zu einem Hintergrundrauschen.
Der Virtuoso positioniert sich klar im Premium-Design-Segment und richtet sich an Kuratoren der eigenen Klang- und Wohnwelt. Vytrum setzt dabei auf gepflegte Kooperationen mit Galerien, Kunstliebhabern und Architekten statt auf Massenwerbung. Jeder Käufer soll sich als Teil einer exklusiven Gemeinschaft verstehen, die Musik nicht nur konsumiert, sondern kultiviert.
Mitinitiator Marco Duff beschreibt es wie folgt: «Musik war nie nur Klang. Sie war immer auch eine Handwerkskunst – sichtbar, greifbar und fühlbar. Stradivaris Geigen oder Steinways Flügel, jedes Instrument war ein Kunstwerk. Und das setzte sich fort bis zur Wiedergabe. Frühe Phonographen oder Grammophone waren nicht nur Geräte, sondern gestaltete Objekte mit Seele. Erst mit der Massenproduktion ging dieser Anspruch verloren.»
Der Virtuoso ist bereits verfügbar und kostet 3290 Franken. Die handwerkliche Fertigung führt allerdings zu Wartezeiten von rund sechs Wochen, falls das gewünschte Exemplar nicht ab Lager verfügbar ist. Jeder Lautsprecher wird individuell mundgeblasen, was die längeren Lieferfristen erklärt.
Erhältlich ist der Glaslautsprecher über den Online-Shop von Vytrum sowie bei ausgewählten Fachhändlern in Zürich. Dazu gehören die W. Zollinger AG an der Forchstrasse sowie Seeholzer HiFi-Video an der Löwenstrasse.