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Publikationsdatum
9. Februar 2002
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Der niederländische Elektronikriese Philips ist im Geschäftsjahr 2001 tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust belief sich auf 2,6 Mrd. Euro nach einem Rekordgewinn von 9,6 Mrd. Euro im Jahr davor. Damit wurde der höchste Verlust seit 1996 verzeichnet. Der Umsatz sackte um 15 Prozent auf 32,3 Mrd. Euro ab, teilte der Konzern mit. Auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr fällt eher pessimistisch aus: Im Generellen seien keine wesentlichen Aufwärtstrends an den Märkten zu sehen. Eine Verbesserung der Zahlen sei hauptsächlich über Kostenreduktionen, Effizienzverbesserungen sowie Restrukturierungsprogramme zu erreichen, heißt es weiter.

Die einzelnen Geschäftsbereiche entwickelten sich höchst unterschiedlich: Schwer von den Rückgängen betroffen waren die Halbleitersparte, Konsumelektronik, das Komponentengeschäft und einige wichtige nicht konsolidierte Firmen wie die Taiwan Semiconductor Manufactoring Company (TSMC). In diesem Zusammenhang wurden einige Halbleiter- und Komponenten-Anlagen geschlossen. Die Lichtsparte erreichte laut Philips "eine solide Performance" und die Medizinsystem-Sparte schrieb sogar das beste Jahr in der Geschichte. Trotz der Verluste gelang es Philips jedoch, einen positiven operativen Cash-Flow von 1,25 Mrd. Euro zu generieren.

2001 sei ein hartes Jahr gewesen, betonte Philips-Chef Gerard Kleisterlee. Besonders der Abschwung am IT- und Telekommunikationsmarkt habe das Unternehmen schwer getroffen. "Gleichzeitig half uns dieses Jahr, weitreichende Veränderungen und entscheidende Aktionen ins Leben zu rufen." Im vergangenen Jahr baute Philips 18.600 Beschäftigte ab, der weltweite Mitarbeiterstand beläuft sich derzeit auf knapp 190.000. Auch 2002 sollen rund 12.000 Stellen gestrichen werden, kündigte Kleisterlee vor wenigen Wochen an.

Im vierten Quartal 2001 fiel das Minus mit 1,14 Mrd. Euro besonders hoch aus, wobei hier Sonderposten in der Höhe von 959 Mio. Euro inkludiert sind. Besonders negativ schlugen sich mit 526 Mio. Euro Abschreibungen von Anteilen an Vivendi Universal und Great Nordic zu Buche. Im vierten Quartal 2000 konnte noch ein Plus von 2,79 Mrd. Euro eingefahren werden. Die Umsätze sanken im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 9,26 Mrd. Euro.