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Publikationsdatum
4. Juli 2002
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Der Handel mit illegal kopierten CDs hat im Jahr 2001 einen neuen Höchstwert erreicht: Insgesamt wurden rund 950 Mio. solcher Raubkopien verkauft, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr (640 Mio. Einheiten) um 48 Prozent entspricht. Insgesamt handelte es sich dabei um einen Marktwert von weltweit rund 4,3 Mrd. Dollar, wie die International Federation of Phonographic Music Industry (IFPI) mitteilte.

Die Speerspitze dieser Entwicklung in internationaler Hinsicht bildet laut IFPI die organisierte CD-R-Piraterie, die ihre Absatzzahlen mit 450 Mio. Kopien verdreifacht hat. Kommerzielle CD-R-Piraterie sei vor allem in Latein- und Nordamerika sowie in Südeuropa verbreitet. IFPI-Chef Jay Berman betonte, dass man für die Bekämpfung der Piraterie die Hilfe der jeweiligen Regierungen brauche. Zwar handle es sich bei der Musikpiraterie um eine globale Angelegenheit, erklärte Rick Dobbis, President von Sony Music International, es sei aber wichtig, darauf hinzuweisen, dass den wirklichen Schaden die Wirtschaft der einzelnen Länder verkraften müsse, wo die Piratenprodukte hergestellt und verkauft werden. Die Länder mit den höchsten Piraterieraten sind laut IFPI China (90 Prozent), Russland (65 Prozent), Brasilien (55 Prozent) und Mexiko (60 Prozent). Insgesamt wurden 2001 rund 1,9 Mrd. illegal hergestellter Tonträger (inklusive Platten und Kassetten) verkauft, nach 1,8 Mrd. im Vorjahr. Dies bedeutet, dass es sich bei zwei von fünf verkauften Musikaufnahmen um Raubkopien handelt.