Die Idee, sich auf dem Gebrauchtmarkt nach einem guten Occasionsgerät zum Schnäppchenpreis umzuschauen, ist ja nicht neu. Aber noch nie waren die Preise für Second-Hand-HiFi- und Heimkino-Equipment so niedrig wie heute. Da lohnt sich ein Blick in die einschlägigen Versteigerungsportale, Gratisanzeiger und auch auf Händler-Occasionsseiten. Wir haben für sich nachgeschaut, welche Angebote wirklich lohnen und worauf es beim Gebrauchtkauf ankommt.
Zwar erleben Audio und HiFi einen regen Aufschwung, was Neuerscheinungen betrifft, und auch das Preisniveau ist bei vielen neuen Produkten wirklich vernünftig. Wer neu kauft, kann sich zudem sicher sein, ein Gerät auf dem aktuellen Stand der Technik zu erwerben. Nicht immer ist das aber für eine Kaufmotivation wirklich ausschlaggebend: Wer nach einer Occasion Ausschau hält, wird oft auch von Nostalgie geleitet.
Die begehrte HiFi-Ikone, die man sich als Lehrling oder Student nicht leisten konnte, ist als gebrauchte erschwinglich und strahlt immer noch den gleichen, wenn nicht sogar einen höheren ideellen Wert aus. Geräte aus der goldenen Zeit des High-Fidelity – sprich: aus den 80er- und 90er-Jahren – sind vom Material her oft sehr aufwendig gefertigt und verkörpern auch aufgrund ihres üppigen Erscheinungsbildes mit vielen klassischen Bedienelementen eine hohe Wertigkeit.
Da nimmt man unter Umständen gerne ich Kauf, dass sich sogenannte "Vintage"-Komponenten in Bezug auf die resultierende Klangqualität meist signifikant von neuen Gerätschaften unterscheiden. Anders sieht dies bei modernem Gebraucht-Equipment aus: Hier hat der preisbewusste Käufer tatsächlich die Chance, viel zu sparen und Topklang für wenig Geld zu ergattern.
Der Markt für Vinyl-Schallplatten wächst weltweit jährlich um ca. 25% seit 5 Jahren in Folge. Vinyl wird wieder neu gepresst und selbst Pop-Musiker bringen ihre neuen Alben wieder als Vinyl an Frau und Mann. Sie sind keine Philantropen und verdienen damit echtes Geld. Neupressungen kosten locker 25 CHF und aufwärts.
Platten auflegen entschleunigt. Vinyl klingt besser, emotionaler als digital, glauben viele. Vinyl ist wieder hip, gerade bei jungen Menschen, die den heimischen Plattenspieler bestenfalls noch bei den Grosseltern mit grossen Augen bestaunten. Heute elektrisieren wieder echte DJ's die Stimmung im Club mit ihren coolen Drehern.
Die älteren Semester bedauern es, ihre Plattensammlung vor 15 Jahren ins Brockenhaus gebracht zu haben und beginnen vielleicht von neuem. Die audiophilen Hardcore-Vinylisten schweben vor Glück, weil sie Recht behielten.
Mit den drei getesteten Plattenspielern von Lenco, Teac und Audio Technica kann man für wenig Geld auf den Zug aufspringen und die Platten sogar digitalisieren. So sind sie sie denn auch mit dem iPod zu geniessen.
Alle werden glücklich. Schöne neue Welt.

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