TESTBERICHT
Seite 1 / 2
ARTIKEL
Publikationsdatum
8. Mai 2021
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter

Geneva Lab nimmt für sich in Anspruch, zu den Pionieren im Bereich der qualitativ hochstehenden Musikwiedergabe-Systeme zu gehören, die sich durch einfache Konzeption, also das One-Box-Design, sowie durch einfache Bedienung charakterisieren. Vor mehr als 10 Jahren wurde die Marke in der Schweiz innerhalb kurzer Zeit berühmt und begehrt – damals noch mit iPod-Docks mit formschönen und reduzierten Designs. Unter «Qualität» ist eine Klangqualität zu verstehen, die sich vom allgemeinen Einheitsbrei abhebt, ohne in die hohen Sphären vorzustossen, denn dort wirds zu teuer. Auch die Anfassqualität spielt hier mit, definiert durch die sorgfältige Wahl hochwertiger Materialien und eine präzise Verarbeitung unter Einhaltung enger Toleranzen.

Wir sind ebenfalls der Meinung, dass Geneva Lab zu den Pionieren gehört. Deshalb durfte Geneva im Rahmen unseres Testzyklus von DAB-Radios nicht fehlen. Das Modell Touring/S+ ist denn auch wirklich das, was man sich unter einem Radio vorstellt. Es ist dem kleinen Radio von ITT meiner Mutter, damals Ende der 1960er-Jahre, schon sehr ähnlich. Die Design-Richtung nennt man «Retro» und die grosse Kunst ist, es damit nicht zu übertreiben. Die Designsprache der Vergangenheit muss subtil in ein real modernes und trendiges Produkt eingewoben werden. Das ist beim Touring/S+ trefflich gelungen. Es gibt keine Übertreibung, kein unnützes Element und keine Retro-Aufdringlichkeit.

Geneva bezeichnet ihr Touring/S+ übrigens als das leistungsfähigste DAB-Kompaktradio. Wir haben das nicht überprüft ...

Dazu fügt sich jede Funktionstaste mit perfekter Taktilität zwischen Fingerkuppe und Funktion. Der grosszügige Volumenregler mit Hauptschalter läuft seidenweich. Einzig das Herausziehen der Teleskop-Antenne erfordert etwas Fingerspitzengefühl und klappt am besten mit dem Fingernagel, sofern vorhanden. Die Funktionselemente und auch das Gehäuse sind aus Metall, sie fühlen sich kühl an.  Das Gewicht des Geräts beträgt beinahe 1 kg.

Die LED-Zeile besteht aus acht 14-Segment-Anzeigen. Die Lesbarkeit von Song-Titeln in Laufschrift ist sehr gut und doch edel und dezent hinter der fein gelochten Metallblende. Auch sie fühlt sich kühl an. Der Lautsprecherteil des Gehäuses ist in Kunstleder eingefasst. Darunter findet sich ein Gewebe-Vlies. Der Boden des Geräts ist mit einer dünnen Gummimatte belegt.

Die 14-Segment-Anzeigeelemente tragen zu einer optisch währschaften Anmutung bei.Die 14-Segment-Anzeigeelemente tragen zu einer optisch währschaften Anmutung bei.

Auf der Rückseite fügt sich ein Passiv-Radiator in die belederte Fläche ein. Das wirkt unauffällig und dezent, aber hochwirksam, wie sich herausstellen wird. Das Industriedesign stammt von der Schweizer Firma G-Lab in Zug. Hergestellt wird der Touring/S+ in China.

Bedienung

Ein gutes Bedienkonzept erübrigt die Bedienungsanleitung. Das stimmt fast immer, jedenfalls bis zu einer gewissen Komplexität eines Geräts. Wie ging das beim Touring/S+? Die Antenne herausziehen und dann die Lautstärken-Drehscheibe auf «ON» drehen. FM/DAB-Taste betätigen. Wenn kein Sender hörbar wird, dann kann man etwas länger auf selbige Taste drücken – und schwups, startet der Suchlauf, an dessen Ende man sämtliche empfangbaren DAB+- und UKW-Sender verfügbar hat.

Die hochwertigen Bedienelemente aus Metall erübrigen die Bedienungsanleitung weitgehend.Die hochwertigen Bedienelemente aus Metall erübrigen die Bedienungsanleitung weitgehend.

Es stehen 6 Presets zur Verfügung. Man wählt also zuerst einen Sender und dann drückt man etwas länger auf die Preset-Taste. Anzeige: Preset 1. Taste loslassen, dann beginnt es zu blinken – zuerst langsam, dann schneller – und am Ende ist der Preset 1 mit dem gewählten Sender belegt. Beim nächsten Sender kommt automatisch Preset 2 zum Zug. Wenn man bei einem der Presets den Sender austauschen will, wählt man zuerst den neuen Sender, dann die Preset-Taste. Danach wählt man mit den Pfeiltasten den gewünschten Preset an und drückt wieder etwas länger.

Bluetooth muss man «Pairen» wie gewohnt. Danach kann man Streaming-Dienste oder gespeicherte Musik von Smartgeräten hören. Für Analog-Quellen gibt es auf der Rückseite eine 3,5-mm-Stereo-Jack-Buchse. Der Akku wird mit einem USB-Kabel geladen. Das Beipack-USB-Kabel ist sehr flexibel und wertig. Ein Adapter für die Steckdose ist nicht im Lieferumfang. Meistens hat man die Adapter ja zu Hause herumliegen. Mit dem Akku kann man den Touring/S+ maximal 20 Stunden betreiben.

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2: