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Was ist ein TIM?

Kurt Scheuch: TIM bedeutet Tension Improve Modul. Diese Module entstanden im Hause Piega und tragen entscheidend zur Vibrationsarmut der neuen Gehäuse bei.Kurt Scheuch: TIM bedeutet Tension Improve Modul. Diese Module entstanden im Hause Piega und tragen entscheidend zur Vibrationsarmut der neuen Gehäuse bei.

Mit neuer Strangpress-Technologie, TIM und neuen Dämpfungsmatten versuchen Sie, den Gehäusen auch noch die kleinsten, unerwünschten Vibrationen auszutreiben. Haben Sie dieses Ziel auch tatsächlich 100%ig erreichen können?
Auch eine Staumauer ist nie 100% dicht. Aber wir haben die Gehäuse massiv verbessert und sind ganz dicht dran am Ideal.

Wie kamen Sie auf die seltsame Idee, Gehäusevibrationen durch eine definierte Spannung in den Gehäusewänden zu minimieren? Sie haben mal einen gewissen Autohersteller erwähnt, der Sie inspiriert haben könnte...
Es ist nun mal so, dass z.B. bei einem Kotflügel ein instabiles Blech durch eine Vorspannung in ein extrem steifes Formteil verwandelt wird.

Wie funktioniert ein TIM, auch Tension Improve Modul genannt? Und war diese Konstruktion Ihre Idee?
Die TIM sind in unserem Hause entstanden. Es werden einzelne Segmente zwischen den Treibern eingesetzt und mit einem definierten Drehmoment vorgespannt. So versteifen sie das Gehäuse perfekt.

Ist der erhöhte Kostenaufwand, der durch die TIM entsteht, noch tragbar, und was sagt Ihr Geschäftspartner Leo Greiner dazu, der die ganze Sache eher von der finanziellen Seite her sieht?
Der Kostenaufwand für die TIM ist schon erheblich. Auf der anderen Seite sind die klanglichen Vorzüge dermassen überzeugend, dass es für niemanden im Unternehmen eine Frage war, ob wir das so umsetzen wollen.

Glauben Sie, dass Ihnen mit der neuen Cox-Serie gelungen ist, den alten, aber nicht auszurottenden Irrglauben, eine Box mit Holzgehäuse klinge "warm", eine Box mit Alugehäuse aber "kalt", endgültig aus der Welt geschaffen zu haben?
Es ist nicht meine Aufgabe, die Irrglauben der Menschheit aus der Welt zu schaffen. Aber die neuen Gehäuse überzeugen schlicht jeden.

Das enttäuschende Abschneiden der Coax 511 im ersten Hörtest hat gezeigt, wie wichtig das Einspielen einer Box ist. Was verändert sich eigentlich an den Chassis durch das Einspielen?
Durch das Einspielen sinkt bei den Bass-Chassis z.B. die Resonanzfrequenz, und somit verändern sich natürlich auch die Parameter Qts, Vas etc. Das heisst, die Bassabstimmung mit dem Gehäuse ist erst bei eingespieltem Treiber korrekt. Bei den koaxialen Systemen bauen sich Restspannungen von der Herstellung ab und somit reduzieren sich die Verzerrungen, und der Frequenzgang wird etwas smoother.
 
Wie lange sollte man einen Lautsprecher einspielen, bevor man ihn klanglich beurteilt?
Das ist vom Abhörpegel abhängig. Bei normaler Zimmerlautstärke sollte der Lautsprecher mindestens 50 Stunden gelaufen sein. Wenn man dagegen satte Pegel fährt, kann man nach ca. 5 Stunden bereits mal reinhören.

Mir persönlich war die alte Frontabdeckung aus klanglichen Gründen nicht gerade sympathisch und ich betreibe meine Coax 10.2, um die volle Feinzeichnung und Auflösung zu erhalten, jeweils ohne diese Abdeckung. Was haben Sie beim neuen Frontgrill verbessert? Hat diese Abdeckung nun absolut keine klanglichen Nachteile mehr?
Verglichen mit den alten Abdeckungen sind die neuen massiv überlegen. Ausgeschlossen werden harte Reflexionen und eine Dämpfung durch Absorption ist nur noch minimal vorhanden. Zudem lassen sich die Abdeckungen, wenn man ans klangliche Maximum gehen möchte, in Sekunden entfernen.

Besten Dank Herr Scheuch für die hochinteressanten Infos.

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