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Publikationsdatum
16. Dezember 2016
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Wenn andere Marken eine neue Lautsprecherserie auf den Markt bringen, wird darauf geachtet, dass nicht nur das Gehör, sondern auch das Auge zu den Vorgängern deutliche Unterschiede feststellen kann. Weshalb hat sich bei der neuen Coax-Serie aber punkto Optik kaum Nennenswertes verändert?
Das Erscheinungsbild der neuen Coax-Modelle sollte die Linie weiterführen und nicht mit ihr brechen. Das puristische, abstrahierte Design wird allgemein mit grosser Freude aufgenommen.

Die neuen Modelle haben also starke Ähnlichkeiten zu ihren Vorgängern. So gleicht zum Beispiel die neue Coax 311 klar der bisherigen Coax 10.2. Das Erstaunliche ist nun, dass die neuen, verbesserten und aufwendigeren Modelle deutlich preisgünstiger als ihre Vorgänger sind. Was sind die Gründe?
Wir hatten bis anhin sechs verschiedene Modelle im Coax-Segment. Neu haben wir das Sortiment auf die Hälfte gestrafft. Dadurch können wir mit deutlich höheren Stückzahlen kalkulieren, was sich eben positiv auf die Preisgestaltung auswirkt.

Sind die Boxen noch Swiss made? Wer stellt die Strangpress-Gehäuse her und woher stammen die Chassis?
Die Pressprofile werden in Belgien gepresst, die Veredelung erfolgt hier. Die dynamischen Treiber fertigen wir in Norwegen und das eigentliche Herz der Konstruktion, die Koax-Systeme, wird vollumfänglich bei uns im Hause produziert.

Die Coax-Bändchen erschienen mir bisher als praktisch perfekte Schallwandler. Was konnte denn da noch verbessert werden?
Eigentlich alles. Begonnen mit dem Magnetsystem, bestehend aus Polplatten aus hochfesten Stählen, noch stärkerem Neodymium, neuem Folienlayout und Ätztechnik, völlig neue Bedämpfung der Membran. In der Summe sind die neuen Systeme den alten deshalb in allen Punkten deutlich überlegen.

Eine Frage, die ich Ihnen schon einmal gestellt habe, die aber immer noch interessant ist: Weshalb baut niemand – ausser Piega – ein koaxiales Bändchen-System?
Ich denke, das Problem für den Wettbewerb liegt im fehlenden Knowhow in Konstruktion und Produktion. Natürlich ist es auch so, dass sich nur wenige Hersteller im Grenzbereich des maximal Möglichen aufhalten wollen. Gerade das ist für uns aber doppelter Ansporn.

Bei den neuen UHQD-Basstreibern (was heisst eigentlich UHQD?) soll neben dem Dynamikverhalten auch das Zeitverhalten optimiert worden sein. Was kann der Leser unter Zeitverhalten verstehen?
Die UltraHighQualityDriver zeichnen sich aufgrund ihrer Konstruktion durch extreme Anstiegsgeschwindigkeit und ein sehr schönes Gruppenlaufzeitverhalten aus. Dies wurde durch eine perfekt steife Membran, optimierte Aufhängung und Antrieb und revolutionär neue Schwingspulenträger aus Titaniumfolie realisiert.

Weshalb ist ein Schwingspulenträger aus Titanfolie denn besser als ein konventioneller aus Aluminium?
Mit einem Schwingspulenträger aus Titanfolie steigt das Qms (die mechanische Güte) sehr stark an. Dies bewirkt eine dynamischere Basswiedergabe, und vor allem bleibt das ganze Volumen im Bassbereich auch bei sehr leisen Pegeln erhalten.

Ausser der kleinen Coax 311 arbeiten sowohl die Coax 511 wie auch die Coax 711 im Bassbereich mit je zwei Passivmembranen, und nur die kleine Coax 311 weist eine Bassreflexöffnung auf. Was ist denn der Vorteil einer teuren Passivmembran gegenüber einem preisgünstigen Bassreflexrohr?
Mit der Passivmembran hat man dank den Parametern Cms und Rms gegenüber einem Rohr den Vorteil, eine individuellere Abstimmung umzusetzen zu können. Zudem sind prinzipbedingt keine Strömungsgeräusche vorhanden.

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