TESTBERICHT
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Publikationsdatum
28. November 2005
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Allrounder können in der Regel viele Dinge, aber nichts so richtig gut. Eine Ausnahme machen die neuen Piega Lautsprecher AP 3 (Bild links) und AS 3, die in einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten eine beachtlich gute Figur machen.

Echt Swiss Made

Präzise verarbeitet bis ins letzte Detail...
Piega-Lautsprecher verdienen das „Swiss Made“ - Zertifikat zu recht. Die Entwicklung, Montage und die Herstellung der Boxen und Bändchensysteme geschieht vollumfänglich in Horgen und Wädenswil.

Während in den Anfängen nur ein einziger Spezialist fähig war, die Bändchen in der geforderten Qualität von Hand herzustellen, sind es inzwischen 4 Personen, die das handwerkliche Können haben, diese hochpräzisen Schallwandler herzustellen.

Aber auch die Strangpressprofile für die Alugehäuse werden in der Schweiz, genauer in Chippis im Wallis, bei der Firma Alcan hergestellt.

Aus Dänemark stammen die Textil-Kalotten und die Langhub-Bässe, die sich auch im Mitteltonbereich sehr gut bewähren sollen.

Die eleganten Allrounder sind Piega-typisch verarbeitet. Das bedeutet Perfektion bis ins Detail.

Zwei Modelle - eine Philosophie

Die Philosophie dieser Lautsprecher lautet: Hohe Klangqualität, verbunden mit universellen Einsatzmöglichkeiten.

Die AP 3 und AS 3 haben zwei wesentliche Unterschiede: Die Hochtonbestückung und der Preis. Während die AP 3 über einen Bändchenhochtöner verfügt, muss sich die AS 3 mit einer Textil-Kalotte zufrieden geben.

Der Preisunterschied zwischen den beiden Modellen beträgt 300 Franken. Dass ein Unterschied zwischen einem Kalottenchassis und einem Hi-Tech-Meisterwerk handmade in CH besteht, sollte jedermann einleuchten.

Soviel sei vorweggenommen: Die Version mit Kalotte klingt bereits sehr gut, doch das Bändch setzt dem Ganzen noch die Krone in Sachen Feinzeichnung und Klangschönheit auf

Vielfältiger Einsatz

AP 3 oder AS 3 als Centerspeaker eingesetzt
Unsere Allrounder können, dank symmetrischer Anordnung der Chassis, wahlweise horizontal oder vertikal an Wänden oder Decken befestigt werden und lassen sich als Front- Rear- und Centerlautsprecher einsetzen.

Sogar die „In-Wall“-Montage ist möglich.

Ob sich die Kombination mit einem Subwoofer lohnt, zeigt der Hörtest

Wonne für „Aug&Ohr“

avguide.ch hatte Gelegenheit beim Fachgeschäft „Aug&Ohr“ in Zürich eine Homecinema Anlage mit folgenden Komponenten ausgiebig zu testen:
Bildschirm: 50“ Plasma von Cinematec,
Elektronik von Micromega : AMP A120 Integrierter Stereoverstärker, AMP T120 3-Kanal-Endstufe, DVD4 DVD-Player mit integriertem Prozessor, FM3 RDS Tuner)
Lautsprecher: 5 Stück Piega AP 3 plus ein Piega P Sub 4-Subwoofer

Stereo pur

AP 3 drehbar an die Wand montiert
Während es mittelmässigen Heimkinoanlagen relativ gut gelingt, bei turbulenten Actionstreifen mit knalligen Geräuschen zu beeindrucken, so versagen sie meist bei Musik.
Deshalb wurde zunächst ganz konventionell Musik in Stereo und ohne Subwoofer angehört.

Kammermusik erklang auch ohne Subwoofer mit hohem klanglichen Niveau und auch dem Cello mangelte es keineswegs an Volumen. Sehr natürlich und fein gezeichnet erschienen Streicher und erstaunlich dynamisch die Holz- und Blechbläser.

Bei swingendem Jazz, insbesondere beim Zupfbass, waren gewisse Grenzen im tiefen Frequenzkeller hörbar. Mit dem diskret dazugeschalteten Subwoofer P Sub 4 kamen die Hörer voll in den Genuss der gewünschten Zwerchfell-Massage.

Diese Kombination kann anspruchsvolle Musikhörer sowohl bei Klassik, Jazz und Rock-Pop echt glücklich machen.

Surround Sound mit Klasse

Egal ob leise oder laut: Grossräumige Wiedergabe aus kleinen Boxen...
Um zu sehen – pardon zu hören – wie diese Anlage auch leise klingt, wurde zunächst der „Herr der Ringe“ in einer Art abgehört wie man dies in einem Wohnblock nachts um 22.30 Uhr noch verantworten kann.

Die Sprachverständlichkeit verdiente auf jeden Fall ein ausgezeichnet, denn die Bändchenspeaker bringen Dialoge klar und deutlich. Stimmen klingen sehr natürlich und frei von Klangverfärbungen. Die Zischlaute erscheinen brillant und genau definiert, ohne aber grell zu nerven.

Was diese Anlage bei erhöhter Lautstärke in den Abhörraum zauberte, war für grössere Systeme schon fast peinlich. Egal ob Schlachtengetümmel, grossartig untermalt von weiträumigen Orchesterklängen oder leises Bettgeflüster im stillen Kämmerlein, dieser Surround-Sound ist fein definiert, sehr dynamisch und breitbandig.

Wer die Systeme punkto Dynamik voll ausreizen will, darf beim AV-Verstärker allerdings nicht sparen.

Fazit

Piega ist mit den AP3 und AS 3 Wandlautsprechern ein echter Hit gelungen. Diese universell einsetzbare Allrounder besitzen dermassen gute klangliche Eigenschaften, dass sie auch anspruchsvolle Musikfreunde begeistern können.
STECKBRIEF
Preis:
Preise pro Stück: AS 3 790.- bis 940.- Franken, AP 3 1090.- bis 1240.- Franken , P Sub 4 1490.- Franken
Profil:
Vielseitig einsetzbare, kompakte Lautsprecher mit bemerkenswert hohem Klangniveau
Pro:
Vielseitg einsetzbar
sehr gute Klangqualität
erstklassig verarbeitet
angemessener Preis
Contra:
-
Ausstattung:
AP 3:
2-Wege-System
LDR Bändchenhochtöner
2x10 cm Bass

AS 3: gleich wie AP 3, ausser Kalottenhochtöner
Technische Daten:
AP 3:
Abmessungen (BxHxT): 41 x 12 x 25 cm
Gewicht: 6 kg
Impedanz: 4 Ohm
Empfohlene Verstärkerleistung: 20 - 250 W

AS 3: gleich wie AP 3, ausser Kalottenhochtöner