TESTBERICHT
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Extremes

Von einem Camcorder in dieser Preisklasse kann man eigentlich gute Resultate in problemlosen Alltagssituationen erwarten; doch wie kommt die M41 mit problematischen Situationen klar?

In meinem Studio hängt ein kleines Originalgemälde einer Haitianerin, aber es ist dunkel in dieser Ecke des Raumes. Deshalb wird die «primitive art» normalerweise von einem Spot beleuchtet. Eigentlich ist es ohne Spotlicht viel zu dunkel für eine Videoaufnahme, oder dann erwartete ich zumindest verrauschte Bilder. Doch die M41 schafft das beinahe unglaubliche: Aufgehellte, relativ kontrastreiche, saubere Bilder mit minimalstem Rauschen. Erstaunlich!

Das Beispielvideo wurde mit Stativ aufgenommen, jedoch ohne Einstellungsänderungen. Natürlich ist der Kontrast bei Beleuchtung grösser, die Konturen schärfer; doch das LowLight Resultat der M41 ist verblüffend.

Power Stabilisator

Ein bekanntes Problem ist das Freihandfilmen (also ohne Stativ) und dabei den Telebereich benützen ohne all zu stark zu «schlottern».

Die meisten Camcorder verfügen über einen integrierten Bildstabilisator, die besseren über einen «optischen» (nicht digitalen). Die M41 hat selbstverständlich auch einen optischen Bildstabilisator, doch dem kann man per Knopfdruck (einer der wenigen wirklichen Taster) «Superpower» zuweisen - und plötzlich werden Freihandvideos im 10fach Zoom brauchbar!

In beiden Fällen versuchte ich, das selbe Objekt mit dem 10fach Zoom in der Ferne anzupeilen und bemühte mich, den Camcorder so ruhig wie möglich zu halten.

Natürlich haben Bildstabilisatoren auch Nachteile, z.B. wenn man einen Schwenk machen möchte (sollte man eh nur als Stileffekt einsetzen), versucht der Stabilisator die Bewegung zu kompensieren, was nicht eben schöne Resultate ergibt. Auch bei schnellen Bewegungsabläufen oder wenn man ein Stativ benützt, sollte man auf die Bildstabilisierung verzichten. Dass man jedoch bei der M41 den «Powered IS» zu- und wegschalten kann: super!

 

Instant Autofocus (ia)

Weitere Leckerbissen sind die Gesichtserkennung und die automatische Schärfennachführung. Beide beruhen auf dem Prinzip, dass man eine Person oder einen Gegenstand auswählt, d.h. auf dem Display antippt und die Kamera nun automatisch diese Auswahl scharf einstellt, auch wenn sich diese Auswahl bewegt, resp. sich nicht im Bildzentrum befindet.

Da man jedoch das Display dazu nicht nur leicht berühren, sondern effektiv drücken muss, ist ein Verwackeln der Aufnahme kaum zu vermeiden (wie vor allem in Beispiel 2 nicht zu übersehen). Für beide Beispiele montierte ich den Camcorder auf ein einfaches Stativ. Beispiel 1 ist im Weitwinkelmodus relativ nahe am Objekt, Beispiel 2 im moderaten Telemodus aufgenommen. Deshalb ist im Beispiel 2 der Verwackelungseffekt grösser.

Die Schärfenauswahl wäre absolut perfekt, wenn der Touchscreen eher auf Berührung als auf Druck reagieren würde.

 

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