TESTBERICHT
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Klanglicher Feingeist

Zunächst hörten wir mit viel Genuss HiRes-Musikmaterial an, so etwa das Album «BWV ... or not?» mit der Geigerin Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti. Eine ganz hervorragende 24-Bit-Aufnahme, die als HiRes-Download oder -Stream verfügbar ist. Der Teac NR-7CD verlieh ihr im Zusammenspiel mit einem Paar B&W 805 D3 reichlich Spielfreude und Ausdruckskraft. Die Kombi tönte zwar nicht überschiessend vital, aber sehr detailfreudig und distinguiert. «Kultiviert», «fliessend» und «elegant» sind vielleicht die treffendsten Stichworte, mit denen man die Wiedergabe umschreiben kann.

Kammermusik vom Feinsten: «BWV ... or not?» mit der Geigerin Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti.Kammermusik vom Feinsten: «BWV ... or not?» mit der Geigerin Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti.

Sehr schön ist das Mass an räumlicher Transparenz, das geboten wird. Das Klangbild wirkt luftig und frei. Der für barocke Musik so wichtige Basso Continuo kommt druckvoll und unterlegt den schönen Klängen das erwünschte Fundament. Der Klang der Violine ist weniger auf der kratzigen als vielmehr auf der wohlklingenden Seite zu Hause. Von Schönfärberei kann dennoch nicht die Rede sein. Anecken möchte der Teac aber sicherlich auch nicht.

Jahreszeitlich passend führten wir uns Bachs Johannes-Passion zur Gemüte, in der exzellenten Einspielung von René Jacobs, die sowohl als SACD wie auch als HiRes-Download verfügbar ist. Hier legte der Teac den nötigen Ernst an den Tag und brachte die sakrale Vokalmusik eindringlich und mit schönen Klangfarben ins Wohnzimmer. Auch dieses Werk profitierte von der guten Räumlichkeit der Wiedergabe, genauso wie vom satten Tieftonfundament.

Bachs Johannes-Passion wurde am Karfreitag 1724 uraufgeführt und hat auch heute noch nichts von ihrer Faszination verloren.Bachs Johannes-Passion wurde am Karfreitag 1724 uraufgeführt und hat auch heute noch nichts von ihrer Faszination verloren.

Hörtest-Klassiker wie Mark Knopflers «Boom like that» oder «Sucker Row» inszenierte der NR-7CD sehr gehaltvoll und mit Schmackes. Erst der Quercheck mit den Monoblöcken AVM MA 3.2 S offenbarte, dass die B&W 805 D3 noch entfesselter und gleichzeitig griffiger aufspielen können. Auch bei akustischem Jazz zeigte sich, dass diese Kombi bei sehr lautem Pegel den Kontrabass besser im Griff hatte. Allerdings ist dieser Vergleich natürlich unfair, kosten die AVM-Monoblöcke doch alleine schon mehr als das All-in-One-Gerät von Teac.

Abschliessend waren wir gespannt, ob der NR-7CD das Versprechen würde einlösen können, CDs quasi auf HiRes-Niveau aufzupolieren. Zu diesem Zweck dockten wir den Blu-Ray-/SACD-Kombiplayer BDP-180 von Pioneer sowohl digital wie analog am Teac an. Dieser Spieler zeichnet sich – insbesondere bei SACDs – durch eine überraschend gute Audio-Wiedergabe aus. Er erlaubt es, die SACD-Tonspur über den Analogausgang und gleichzeitig das Signal in 16-Bit/44,1 kHz über den optischen Digitalausgang auszugeben. So wurde ein direkter A/B-Vergleich am Teac möglich.

Zunächst galt es freilich, am Teac die optimale Kombination aus Oversampling und Digitalfilter zu bestimmen. Je fünf Einstellungen (also insgesamt 25 Kombinationen) sind möglich, denn der NR-7CD konvertiert PCM-Signale auf Wunsch auch in DSD. Diese Variante überzeugte uns jedoch nicht so sehr wie das achtfache Oversampling (44,1 kHz auf 352,8 kHz). Auch bei der Wahl des Digitalfilters war der Favorit relativ schnell klar: Wie schon beim DAC UD-503 (Test hier) gefiel die Variante «Short Delay Slow» am besten.

Unglaublich, aber wahr: In der Kombination mit achtfachem Oversampling konnte sich die 16-Bit-Tonspur von Hybrid-SACDs sogar etwas besser in Szene setzen als Original-DSD ab preisgünstigem Kombiplayer. Die aufwändige RDOT-NEO-Schaltung von Teac leistet Erstaunliches. Das ist doch ein beachtliches Ergebnis, das dem Autor so noch nicht untergekommen ist. 

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