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Publikationsdatum
22. März 2001
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Der Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie SICTA weist die am Dienstag in Bern präsentierten Empfehlungen zur Strahlungsmessung von Mobilfunksendern zurück. Laut SICTA sind die vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Buwal entwickelten Messmethoden technisch und wirtschaftlich nicht realisierbar und kommen einer Verschärfung der bisherigen Praxis gleich. Folge davon seien ein höherer Bedarf an Antennen und eine schlechtere Empfangsqualität.

Bereits heute seien die Grenzwerte der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung NISV http://www.gesetze.ch/sr/814.710/814.710_000.htm die strengsten der Welt, argumentiert SICTA. Die neuen Messmethoden würden eine zusätzliche Verschärfung bringen, da das empfohlene Berechnungsmodell einen Messunsicherheitsfaktor 2 berücksichtigt. Dies bedeute, dass die Sendeleistung neuer Anlagen bis zu 75 Prozent tiefer liegen müsste als bisher, was deutlich mehr Antennen nötig macht.

Die SICTA kritisiert auch das Vorgehen des Buwal. Die Messempfehlungen und das neue Standortdatenblatt seien weitgehend in Eigenregie erstellt worden. Entgegen früheren Versprechungen habe man das Know-how der Telecombranche nicht berücksichtigt.

Bei den vorgestellten Hilfsmitteln handelt es sich um Empfehlungen, die geprüft und an einer Fachtagung im Herbst diskutiert werden sollen. Ziel des Buwal ist es, für die Kantone einheitliche Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, damit diese die Einhaltung der NISV zum Schutz der Bevölkerung garantieren können.