MAGAZIN
ARTIKEL
Publikationsdatum
20. März 2002
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
Neuheiten und Visionen präsentierte die CeBIT in Hannover vom 13. bis 20. März.. Dominiert wurde das Geschehen von Telekommunikation, der Software und der Informationstechnologie. Aber auch aus der Unterhaltungselektronik waren einige Rosinen zu sehen. Trends waren das weitere Zusammenwachsen von PC und TV, optimierte Sound- und Grafikkarten in Verbindung mit DVD-Datenträgern für eine verbesserte Film- und Musikwiedergabe, d.h. Schritte in Richjtung Heimkinozentrale auf dem Computer. Gut vertreten war auch die digitale Fotografie und neue LCD-Bildschirme, die sich teils auch als Fernsehgeräte einsetzen lassen.

Harte Bandagen

Auf Drängen der Firma Microsoft musste Sony die 27 PlayStation-2-Konsolen, die das Unternehmen auf seinem Messestand vorführte. Microsoft hatte sich beschwert, dass die Geräte nicht der Nomenklatur der Messe entsprechen. Es handelt sich um eine Fläche von 100 Quadratmetern auf dem 2000 Quadratmeter großen Stand, die nun leer steht. Microsoft, zeigt seine neue Spielekonsole "XBox" auf der CeBIT nur hinter Glas. Ein Sprecher der Deutschen Messe AG sagte, die Nomenklatur über Inhalte der Messe sähen weder Unterhaltungselektronik noch Spiele vor. Dies gelte im Prinzip für die Playstation 2. Allerdings gebe es eine Grauzone, da Hersteller die Leistungen der Hardware zeigen dürften. "Gütliche Einigungsversuche, die wir im Vorfeld unterbreiteten, wurden letztendlich abgelehnt", meinte Sony-Sprecher Udo Freialdenhofen..

Mobilität

Vom Laptop zum PDA und ausgebaute Dienstleistungen in der Mobiltelefonie zeigen sind Stichwörter im wichtigen Thema Mobilität. Diesem Trend entsprechend haben Nokia und Real Networks auf der CeBIT eine langfristige Zusammenarbeit angekündigt. Nokia wird künftig die mobile Version des "Real One Players" auf ihren GPRS- und UMTS-Endgeräten einsetzen. Damit sollen die Handys noch "multimedialer" werden. Nokias Mobiltelefone und Smartphones könnten damit Video- und Audiostreams "on demand" empfangen und abspielen. Über den mobilen "Real One Player", der "Real System Mobile" getauft wurde, lassen sich Videos auch vom PC auf die Handys übertragen. Digital-Rights-Management-Funktionen zur Rechteverwaltung der Dateien sollen ebenfalls integriert sein.

Digitalkamera im Kreditkartenformat

Eine Digitalkamera im Kreditkartenformat hat Casio präsentiert. Exilim ist 11,3 mm dünn, 88 mm breit und 55 mm hoch und wiegt ohne Akku und Speicherkarte 86 Gramm. Im erweiterten Modell Exilim EX-M1 sind zusätzlich noch ein MP3-Player, Movie-Player und Tonaufnahmefunktion integriert. Der 1/2.7" CCD erreicht eine Auflösung von 1,31 Mio. Pixel total oder ein Bildformat von 1280x960.

Einfingerkamera

Kodak hat die DX 4900 Zoom vorgestellt, die – laut Kodak – erste 4 Megapixel-Kamera (2448 x 1632), die einfach mit einem Finger zu bedienen ist. Lichtempfindlichkeit, Weissabgleich und Belichtungskorrektur sind aber auch manuell einstellbar. Sie verfügt über 6fach Zoom (entsprechend (35 – 210 mm), Compactflash Speicher und passt auf die Easyshare Docking-Station.

CD-Kamera

Sony hat eine neue Kamera der Mavica-Serie gezeigt. Das 4-Megapixel-Modell MVC-CD400 speichert auf CD-R/RW. Es besitzt ein Zeiss-Objektiv, Lasr-Autofokus, erlaubt Serienbilder und Belichtuingsreihen und hat umfangreiche manuelle Einstellmöglichkeiten sowie sechs Programmautomatiken. Zudem verfügt die Kamera über einen Sprachnotiz- und E-Mail-Modus.

Magnesium-Kamera

Panasonic hat ihre Lumix-Serie mit Leica-Objektiven vorgestellt. Das Top-Modell DMC-LC5 im stabilen Magnesium-Gehäuse verfügt über einen 4-Megapixel-Bildwandler. Das Leica-Objektiv bietet einen 3-fachen Zoombereich (umgerechnet auf Kleinbild 33 – 100 mm) und überzeugt mit einer Lichtstärke von f=2 - 2,5. Der Makrobereich erlaubt Nahaufnahmen bis 6 cm.

Zwei DVD+RW-Recorder

Mit zwei neuen Stand-Alone-DVD-Recordern, dem DVDR 980 und dem DVDR 985,hat Philips aufgewartet. Beide beschreiben DVD+RW und DVD+R in vier Qualitätsstufen für Aufnahmen von 1 bis 4 Stunden. Integriert ist in den zwei Modellen ein Tuner. Der DVDR 985 verfügt zusätzlich über eine i.Link-Schnittstelle (IEEE1394), über die Camcorder-Aufnahmen auf DVD gespeichert werden können.

LCD-Fernseher

LG Electronics hat zwei Fernseher mit LCD-Bildschirm vorgestellt. Der LE-15A15 mit einem 38 cm-Bildschirm ist auch als PC-Monitor nutzbar. Das Kontrastverhältnis beträgt 350:1. Der LE-15A15 hat einen Hyperbandtuner, Videotext, automatische Lautstärkeanpassung und Bild-in-Bild-Funktion, AV-, S-Video- und Scart-Eingang

Surround-Sound für den Computer

Logitech hat ein Surround-Sound-Lautsprecherset mit vier Satelliten und einem Subwoofer vorgestellt. Das Z-560 genannte System bringt eine Leistung von insgesamt 400 Watt und eignet sich für Spiele, Musik und Filme ab DVD. Die Leistungsfähigkeit des Systems wird unterstrichen durch die THX-Zertifizierung.

HiFi-Anlage mit Internet-Anschluss

Mit dem Streamium MC-i-200 hat Philips eine Micro-Hifi-Anlage vorgestellt, die das musikalische Internet-Angebot per DSL- oder Kabel-Anschluss ins Wohnzimmer holt. Neben Streams spielt die Anlage auch (MP3-)CD-R/RW ab. Den Kontakt ins Internet nimmt das Gerät über eine Verbindung zum Heim-Netzwerk auf. Kabel- oder DSL-Anschlüsse werden unterstützt.. Aufnahmen der Streams sind nicht möglich.

Video Publishing

Wir leben im Zeitalter des Musik- und Video-Streamings. Filme und Musik stehen in grosser Vielfalt zu vertretbaren Kosten für den Konsum und Genuss bereit. Soundbars verbessern den Klang der TV-Geräte und ermöglichen auch eine Qualität der Musikwiedergabe, für die man früher eine HiFi-Anlage benötigte. Ganz ohne Einschränkungen funktioniert Letzteres zwar auch heute nicht, aber die neuste Generation, zu der auch das Soundsystem Bar 800 Atmos von JBL zählt, verspricht grosse Fortschritte bei der kombinierten Heimkino/HiFi-Anwendung. Die zu tätigende Investition beträgt 700 CHF. Das ist im Vergleich zu modernen TV-Geräten vertretbar.

Das Bar 800 Atmos Soundsystem von JBL wird für das Heimkino im Wohnzimmer als 5.2.1-System betrieben. 5 steht für die 5 Kanäle vorne rechts, vorne links, Center, Rear (hinten) links und Rear (hinten) rechts. 2 steht für 2 Atmos-Kanäle, deren Schallfeld über die Decke in die Hörzone reflektiert wird. 1 steht für den Subwoofer. Netflix, Amazon Prime und weitere Dienste für Videostreaming bieten immer mehr Filme und Serien für True Dolby Atmos® Surround Sound an. Das Prinzip der Schallreflexion via Decke ist für die Wiedergabe von True Dolby Atmos® Surround Sound zwar ein Kompromiss, aber ein notwendiger Kompromiss, denn die Deckenmontage von Lautsprechern ist nicht eben mehrheitsfähig, besonders in Mietwohnungen.

Ähnlich verhält es sich mit den beiden hinteren Lautsprechern, den sogenannten Rear speaker: Sie müssen irgendwie dorthin, nach hinten eben, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die von JBL u.a. mit dem Bar 800 Atmos Soundsystem erdachte Lösung für die Rear speaker ist ausgesprochen klug. Sie arbeiten wireless, benötigen also keine Kabel und ihre Stromversorgung erfolgt über die eingebauten Akkus. Diese kann man einfach nachladen, indem man die beiden Rear speaker rechts und links an die Soundbar andockt. Da man in der Regel nicht tagelang Filme anschaut, ist immer genug Zeit vorhanden, die Rear speaker nachzuladen. Zur Not kann man sie auch mit handelsüblichen USB-Ladegeräten «auftanken» oder permanent mit Strom versorgen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Rear speaker nach dem Kinoabend ordentlich «versorgen» kann. Nicht irgendwo, sondern praktisch und unauffällig an der Soundbar. Bevor man dann abends in die die Handlung des Action-Thrillers eintaucht, platziert man die Rear speaker ganz einfach an die geeignete Position, am besten hinter dem Sofa, z. B. auf einem Sideboard oder an anderen geeigneten Stellen. Im Lieferumfang des Bar 800 Atmos Soundsystems findet man auch U-förmige Wandhalterungen für die Rear speaker.