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Publikationsdatum
24. September 2012
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photokina 2012

Vom 18. bis 23. September fand in Köln die photokina 2012 statt. Die Branchenmesse der Foto- und Imagingindustrie rechnet mit rund 180‘000 Besucherinnen und Besucher, die sich für die Art und Weise des Bildermachens und der Bildnutzung interessieren. Es zeigt sich, dass die Fotografie ein sich laufend veränderndes Medium ist, das für immer mehr Lebensbereiche Bedeutung erlangt, wobei das Aufnehmen, Entwickeln, Verarbeiten, Archivieren und Weitergeben immer vielfältiger wird.

Smartphone und Tablet als Kamerazubehör

Smartphones und Tablets, die multimedialen Alleskönner, werden zum vielseitig nutzbaren Kamerazubehör. Über Apps lassen sich mit ihnen über die WiFi Funktionen von Handy und Kamera nicht nur Fotos in Netzwerke oder auf Internetplattformen hochladen und versenden, sie dienen immer öfter auch zur kabellosen Fernsteuerung von Kameras mit LiveView-Kontrolle.

Das Tablet wird auch von Profis zur Bildpräsentation genutzt (Bild: Koelnmesse)

Fast alle führenden Kamerahersteller bieten neue netzwerkfähige Produkte mit WiFi-Funktionalität und Verbindungsmöglichkeiten zu Smartphones und Tablets an (z.B. Canon, Nikon, Olympus, Panasonic, Samsung). Damit wird insbesondere das Tablet vermehrt zur Bildpräsentation genutzt werden können.

Apps erweitern aber auch die Bildbearbeitungsmöglichkeiten in der Kamera, bieten zusätzliche Digitalfilter für Bildeffekte oder können Kontrast und Helligkeit der Aufnahmen beeinflussen.

Während die Fotografie lange Zeit vor allem dem Bewahren wertvoller Momente und dem Ausdruck individueller Kreativität diente, wird gerade durch die Vernetzung und die Möglichkeit, Bilder sofort und überall zu teilen, die visuelle Kommunikation mit Fotos und Filmen über Plattformen im Internet weiter in den Vordergrund gerückt.

Spiegellos auch für Profis

Die spiegellose Systemkamera GH3 von Panasonic verfügt über professionelle Eigenschaften (Bild: Koelnmesse)

Was bisher nur als Aufstiegsmöglichkeit für Besitzer von Kompaktkameras klassifiziert wurde, die sich grösseren kreativen Spielraum durch die Einsatzmöglichkeit von Wechselobjektiven wünschten, ohne auf den gewohnten Komfort ihrer Kompaktkameras verzichten zu müssen, hat nun ein Niveau erreicht, das auch professionelle Ansprüche befriedigt. Die photokina zeigte die ersten DSLM (Digital Single Lens Mirrorless) Kameras für Profis.

Eine wichtige Eigenschaft für diese Kategorie ist die Videotauglichkeit. Dabei wurde der Ton - bisher ein Stiefkind der Entwickler - bei diesen Kameras besser berücksichtigt. So sind die Kameras jetzt nicht nur mit Anschlüssen für externe Mikrofone sondern auch für Kopfhörer ausgestattet. Die meisten Neuerscheinungen in dieser Kategorie verfügen zudem über WiFi-Funktionalität für die Fernauslösung oder Fernsteuerung der Kameras und ihre Einbindung in kabellose Netzwerke. Viele können ihre Bilder entweder direkt oder über ein Smartphone auf entsprechende Plattformen im Web hochladen (Olympus, Panasonic, Sony).

Video mit dem Fotoapparat

Nicht nur Spiegelreflexkameras wie die EOS 6D von Canon nehmen HD-Videos auf (Bild: Koelnmesse)

Im Rahmen der photokina 2012 fand das Thema Videoaufnahmen in HD - aufgezeichnet mit einer DSLR oder Systemkamera mit Wechselobjektiv - als eine der wesentlichen Innovationen der letzten Zeit besondere Beachtung, denn die Filmfunktionen in diesen Kameras werden immer ausgefeilter.

Allerdings verlangen bestimmte Filmaufnahmen in bestimmten Situationen eine andere Handhabung als die auf das Fotografieren optimierten DSLR- oder DSLM-Kameras. Hier hat sich eine ganz neue Zubehörindustrie etabliert, die das professionelle Filmen mit diesen Kameras komfortabler macht. Das Angebot reicht von Riggs für den Einsatz der DSLR- und DSLM-Geräte als Handkamera über Einrichtungen zum Schärfeziehen oder Zoomen bis hin zu Spezialstativköpfen für sanfte Kameraschwenks. Sogar ein grosses Angebot professioneller Spezialobjektive für das Videofilmen mit diesen Kameras, meist mit manueller Scharfstellung, steht zur Verfügung (Carl Zeiss, Foto Walser, Novoflex).  

Fotodruck

Fotbücher sind eine beliebte Form für den Ausdruck eigener Bilder. Sie lassen sich per App zusammenstellen. (Bild: Koelnmesse)

Das individuelle Fotobuch hat das Fotoalbum abgelöst. Es ist mit der gratis von den Herstellern zu beziehenden Software einfach zu gestalten. Gleichzeitig bieten diese Programme den Anwendern eine grosse Flexibilität bei der Gestaltung. Ein Problem für viele Verbraucher war jedoch die Unschlüssigkeit bei der Bildauswahl und die zeitaufwendige Platzierung der Bilder. Inzwischen kann moderne Fotobuchsoftware die Bilder auch selbst aussuchen und nach dem Erstellungsdatum der Bilder anordnen und Layoutvorschläge machen. Es gibt Bestellsoftware, die automatisch Fotobücher aus Facebook-Alben erstellt, und es gibt neue Systeme für die Fotobuchherstellung vor Ort im Handel, wo der Kunde auf sein Fotobuch warten kann (Cewe, Fujifilm Kodak).

Bilder in hoher Qualität auf edlen Papieren gedruckt, begeistern nicht nur Fotografen. Grossformatige Fotos auf Leinwand, Alu-Dibond oder Fine-Art Papieren werden als individueller Wandschmuck immer beliebter und ihre Herstellung über leistungsstarke Inkjet-Drucker immer einfacher. Drucker, die auch hochwertige Fine-ART Prints in Formaten bis A3+ auf unterschiedlichsten Medien ausgeben können, werden in Köln bei den entsprechenden Herstellern in Aktion auch zu Preisen, die für Freizeitfotografen noch erschwinglich sind, zu sehen sein (Canon, Epson, HP). Die Hersteller von Fine-Art Medien haben speziell für den Fotodruck viele neue Medien angekündigt, die von Trägern mit Leinwandstruktur über solche mit klassischer Baryt-Anmutung bis hin zu doppelseitig bedruckbaren Fine-Art Medien, die zur Herstellung eigener Fotobücher gedacht sind, reichen.