Heimkino-Ton für Einsteiger
Test Soundbar Denon DHT-S517

Hand aufs Herz: Fernseher mit wirklich guter Tonabteilung sind Mangelware. Solche Modelle der TV-Oberklasse haben dann meist eine dezidierte Soundabteilung integriert und kosten entsprechend Aufpreis. Wer seinen Fernseher tonal aufrüsten möchte, findet jedoch ein schönes Angebot an kostengünstigen Soundbars, die für relativ wenig Geld die audiovisuelle Heimunterhaltung nachhaltig aufwerten.
Bereits zur Mittelklasse gehört zweifelsfrei die DHT-S517 von Denon, die zu einem Preis von CHF 479 eigentlich alles richtig macht und sich von Einsteigergeräten erfreulich abhebt. Als sogenanntes «3.2.1-Kanal-System» verfügt sie über einen dezidierten Centerkanal – wichtig für gute Dialogverständlichkeit – sowie über einen kabellos angebundenen Aktivsubwoofer. Ebenfalls mit an Bord: Zwei nach oben hin abstrahlende Lautsprecher für Dolby Atmos, welche die Räumlichkeit der Klangabstrahlung in der Vertikalen verbessern und bei entsprechend kodierten Spielfilmen für einen tonalen Extra-Kick sorgen.
Dolby Atmos ist ja vermehrt ein Thema für Nutzer, die über ein Netflix Premium-Abo verfügen und gerne Spielfilme mit Original-Soundtrack ansehen. Die deutschen Synchronfassungen kommen hingegen meist «nur» in Dolby Digital. Aber auch hier hat Netflix inzwischen die Datenrate auf bis zu ansehnliche 640 Kbit/s erhöht, sodass es für Netflix-Premium-Nutzer generell Sinn ergibt, etwas für den guten Fernsehton zu tun. Die DHT-S517 beherrscht zudem Dolby True HD, DTS und DTS-HD. Lediglich DTS:X ist nicht vorgesehen.

Echten Surround-Sound kann die DHT-S517 natürlich nicht anbieten; dank entsprechenden Schaltungskniffs ist es aber möglich, einen vom TV-Bild losgelösten, effektvoll-räumlichen Klang zu generieren. Für im Heimkino-Alltag oft benötigte Features hat Denon auf der ausnehmend handlichen und insgesamt praxisgerechten Fernbedienung eigene Tasten für den Direktzugriff spendiert: Dazu gehört der «Dialog Enhancer», dessen Intensität man gar in drei Stufen wählen kann. Dies erweist sich zusammen mit der «Night»-Taste spätabendlich als äusserst hilfreich – zumal für Leute, die zur Miete wohnen und auf die Nachbarn Rücksicht nehmen müssen.
Ebenso durchdacht: Der Pegel des Aktivsubwoofers lässt sich bequem per Fernbedienung regulieren. Sodann hat der Nutzer die Wahl zwischen den beiden DSP-Voreinstellungen für «Movie» und «Music», während die Stellung «Pure» gänzlich auf Klangeffekte verzichtet und Musik im Zweikanal-Stereomodus wiedergibt. Alles in allem ist dieses Bedienkonzept wirklich durchdacht und dabei kinderleicht durchzuführen.
Ausstattung und Verarbeitung
Die Ausstattung der DHT-S517 beschränkt sich auf das Nötigste. Mehr brauchen «normale» Nutzer im Grunde genommen jedoch nicht: Zum TV-Gerät kommt der eARC-HDMI-Ein-/Ausgang zum Einsatz. Diese bidirektionale Schnittstelle ermöglicht es erst, dass auch Tonsignale, die vom Fernseher stammen (wie etwa bei der Netflix-Nutzung via Smart-TV), über die Soundbar wiedergegeben werden.
Über eine weitere HDMI-Buchse kann man die TV-Set-Top-Box oder auch eine Spielkonsole via DHT-S517 mit dem Fernseher verbinden; die Soundbar reicht hier nur das Bild (bis hin zu UHD-Auflösung) an das TV-Gerät weiter und bereitet den Ton selber auf. Des Weiteren besitzt die DHT-S517 auch noch einen analogen und einen digitalen (optischen) Eingang für weitere Quellen.
Nur rudimentär ist hingegen die Streaming-Fähigkeit ausgelegt: Lediglich via Bluetooth und Handy/Tablet kann man kabellos Musik über die Soundbar streamen. Ein integrierter Client ist nicht an Bord. Schade eigentlich, hätte Denon mit dem hauseigenen HEOS doch ein probates Streaming-System in petto. Aber ganz offensichtlich hätte dessen Integration wohl den Preisrahmen gesprengt. Und zudem ist ja HEOS ein eigentliches Mehrraumsystem, während sich diese Soundbar einzig ihrer Hauptaufgabe (TV- und Heimkinoton wiederzugeben) widmen soll.

Punkto Haptik und Verarbeitung kann sich die Denon DHT-S517 in ihrer Preisklasse durchaus sehen lassen. Natürlich darf man hier keine Metallapplikationen erwarten. Aber das Augenmerk des Betrachters richtet sich vielmehr auf die sauber verlegte Stoffabdeckung denn auf das schwarze Plastik-Einerlei. Zufrieden konstatiert man, dass auch die Front des Subwoofers damit bedeckt ist. Dies steigert – zusammen mit der Wireless-Anbindung – die Wohnraumakzeptanz deutlich.
Ein Nachteil der durchgängigen Stoffbedeckung besteht darin, dass die Soundbar über kein Display verfügt. Fünf hinter dem Stoff angebrachte Status-LEDs geben rudimentär Aufschluss u. a. darüber, welcher Eingang oder welcher Tonmodus aktiv ist. Diese Informationen sind allerdings ohne Blick in die Bedienungsanleitung nur schwer zu deuten.
Während man den Subwoofer relativ gut «verstecken» kann, empfiehlt Denon, die Soundbar nahe der Vorderkante auf dem TV-Möbel oder Lowboard zu platzieren. Dies verbessert die räumliche Klangentfaltung. Alternativ kann man die Soundbar auch an der Wand montieren. Dazu findet sich eine passende Schablone im Lieferumfang. Auch sonst ist alles dabei, was man für den problemlosen Einstieg ins Heimkino benötigt, inklusive HDMI- sowie optischem Digitalkabel und Batterie für die Fernbedienung.

Praxistauglichkeit und Klangqualität
Tatsächlich verläuft das Zusammenspiel mit einem modernen Fernseher auf Anhieb problemlos, sofern man die DHT-S517 an einem eARC-kompatiblen HDMI-Eingang anschliesst. Gegebenenfalls muss man im Menü des Fernsehers die Lautsprecherwiedergabe deaktivieren. eARC hat den Vorteil, dass die Lautstärke der DHT-S517 über die TV-Fernbedienung eingestellt werden kann. Ebenso wird das Ein- und Ausschalten synchronisiert.
Dass man die übersichtliche Denon-Fernbedienung dennoch gerne zur Hand hat, liegt daran, dass sich der dreistufige Dialog-Enhancer in der Heimkino-Praxis sehr bewährt. Je nach Soundtrack-Abmischung bemüht man gerne mal Stufe 2 oder gar 3, um eine gute Verständlichkeit der Stimmen zu erzielen. Und läuft so weniger Gefahr, durch überbordende Action-Effekte akustisch erschlagen zu werden. In die gleiche Richtung wirkt auch die Taste «Night Modus», die den Dynamik-Umfang deutlich reduziert.
Von Letzterem besitzt die Denon DHT-S517 nämlich eine ganze Menge. Zwar schweigt sich der Hersteller über die gebotene Verstärkerleistung aus, aber die Soundbar leistet zusammen mit dem Subwoofer mehr als genug, um unfreiwillig mithörende Nachbarn aus der Reserve zu locken. Bis zu erstaunlich hohen Pegeln bleibt die Wiedergabe sauber und unverzerrt. Auch der Subwoofer neigt kaum zum Dröhnen und gefällt sowohl bei Heimkinoton wie bei der Musikwiedergabe mit druckvollem, recht konturiertem Bass. Die DSP-Voreinstellung für Musik arbeitet so geschmackvoll, dass man den «Pure»-Modus eigentlich gar nie bemühen muss. Im reinen Stereobetrieb ist die Abbildungs-Bandbreite ansonsten doch eher begrenzt. Im «Music»-Modus bekommt man hingegen eine losgelöste Wiedergabe geboten, von der die meisten Programme profitieren.

Fazit
Denon hat bei dieser Soundbar der Mittelklasse den Fokus ganz klar auf die Klangqualität gerichtet. Und hier zeigt sich wieder einmal, dass die Audiospezialisten die Nase vorn haben, wenn es um eine gelungene tonale Abstimmung für jedwede Musik- und Soundtracks geht. Die Denon DHT-S517 ist ihren Preis auf jeden Fall wert. Eine ideale Ergänzung zu Fernsehern der Oberklasse.
Problemlose Inbetriebnahme und Handhabung.
Schöne Stoffabdeckungen.
Angemessener Preis.
Dezidierte Lautsprecher für Dolby Atmos.
Nur in Schwarz erhältlich.
Onlinelink:
https://www.avguide.ch/testbericht/test-soundbar-denon-dht-517-heimkino-ton-fuer-einsteiger