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Publikationsdatum
3. März 2002
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Musiktitel von Time Warner anbieten. Damit verfügt Listen.com als erster Online-Musik-Service über Abkommen mit vier der fünf großen Musiklabels, berichtet der Branchendienst Cnet. Listen.com kämpft ebenso wie die beiden – von der Musikindustrie massiv unterstützten – Musikportale Pressplay und MusicNet um die Nachfolge der aus rechtlichen Gründen stark eingeschränkten Musiktauschbörse Napster.

Dass Listen.com bereits vier von fünf Musikgigangen für seinen Musik-Service gewinnen konnte, werde als ein gutes Zeichen für das kleine Unternehmen im Wettbewerb mit den großen kommerziellen Rivalen gewertet. Listen.com konnte bislang erst eine größere Vertriebspartnerschaft, nämlich mit dem Internet-Provider Speakeasy.net abschließen. MusicNet wird hingegen über America Online sowie RealNetworks-Software vertrieben, Pressplay findet sich auf Yahoo und Microsofts MSN. Der aktuelle Deal hebe Listen.com aber gegenüber seinen Konkurrenten hervor. "Das hilft dem Business-Modell – und es hilft allen im digitalen Musikbereich, näher an fünf Label-Deals ranzukommen", zitiert Cnet einen führenden Experten des Marktforschungsinstituts Gartner.

Kommerzielle Musikportale müssen sich dennoch auf einen steinigen Weg einstellen. So rechnen Analysten laut Cnet mit nennenswerten Umsätzen frühestens im Jahr 2003. Keiner der neuen Services habe bis jetzt Abonnentenzahlen genannt. Auf starken Rückhalt seitens der Musikindustrie können die beiden größten unter den neuen Anbietern zählen: MusicNet ist ein Joint Venture von AOL Time Warner, EMI und Bertelsmann, das Konkurrenzportal Pressplay gehört Vivendi Universal und Sony.