PRODUKTNEWS

Anfangs Juli 2012 hat Panasonic der Fachpresse vorab neue Lumix-Kameras und G-Objektive vorgestellt und dabei den anwesenden Journalisten Gelegenheit geboten, die Kameras während des kurzen Aufenthalts in Budapest praktisch zu erproben.

Vorgestellt wurden mit der FZ62 und der FZ200 zwei Bridge-Kameras mit 24fachem Superzoom, mit der SZ6 eine Kompaktkamera mit WLAN/Wi-Fi, mit der LX7 eine Edelkompakte sowie mit der G5 eine spiegellose Systemkamera für das Lumix G Micro System. Zu letzterem wurden zudem zwei Wechselobjektive mit MicroFourThirds-Anschluss vorgestellt. Jede der Neuheiten, die überwiegend ab Ende August eingeführt werden, zeichnet sich durch mehr oder weniger spezielle Merkmale aus und richtet sich an versiertere Digitalfotografen oder an Technikinteressierte.

Besonders fiel unter den Neuheiten ein Trend zu lichtstarken Objektiven auf. Die Objektivlinsen sind nun zusätzlich mit einer Nano-Oberflächenversiegelung versehen, um allfällige Reflexionen weiter zu minimieren. Alle Objektive besitzen  ein bewegliches Linsenelement zur Bildstabilisierung (O.I.S. = Optical Image Stabilisation) und versprechen in ihren Varianten Power O.I.S. und Mega O.I.S. eine effiziente Bildstabilisierung auch bei Videoaufnahmen.

Neu ist auch, dass die teureren Kameramodelle nun Full-HD-Videos im AVCHD-Format mit 50 progressiven Bildern (1080/50p) liefern. Bis anhin nahmen viele Panasonic-Modelle ihre Videos mit 1080/25p auf (Sensor-Output), speicherten dann diese aber in Anlehnung ans klassische TV mit einem Zeilensprung (Interlaced-Modus) in 1080/50i.

Die Kameramodelle sind mit den neusten MOS Fotosensoren (ähnliche Konstruktion wie CMOS) sowie weiter verbesserten Venus-Bildverarbeitungseinheiten ausgestattet.

Systemkamera: Panasonic Lumix DMC-G5

Die G5 ist eine spiegellose Systemkamera mit MicroFourThirds-Bajonett. Zu sehen ist hier auch der 16-Mpx-Fotosensor, der wie bei allen Kameras des mFT-Standards 17,3 x 13 mm gross ist. Die G5 ist eine spiegellose Systemkamera mit MicroFourThirds-Bajonett. Zu sehen ist hier auch der 16-Mpx-Fotosensor, der wie bei allen Kameras des mFT-Standards 17,3 x 13 mm gross ist.

Die G5 ist als spiegellose Systemkamera Teil des Panasonic G Micro Systems und zudem das Nachfolgemodell der G3. Sie ist als günstigeres Modell mit  eingebautem elektronischen Sucher (EVF) konzipiert, während das Topmodell in dieser Kameraserie gegenwärtig noch die GH2 ist. (Übrigens wird die GH2 vermutlich an der Imaging-Messe photokina, die vom 18. bis 23. September 2012 in Köln stattfinden wird, durch ein Nachfolgemodell - eine "GH3" - abgelöst werden.) Die nun vorgestellte G5 ist übrigens etwas kompakter als eine GH2, fühlt sich in der Hand etwas kleiner an und kommt mit weniger Tasten am Gehäuse aus. 

Die G5 besitzt wie die G3 und GH2 einen ausklapp- und drehbaren Touchscreen mit einer Bilddiagonalen von 3 Zoll bzw. 7.6 Zentimetern. Über die gesamte Fläche des Bildschirms kann die Stelle für den Punkt-AF beliebig mit einem Fingertippen gewählt und ausgelöst werden. Der Autofokus soll übrigens nun noch schneller sein.

Die G5 schiesst Fotos (JPEG, RAW, RAW+JPEG 3D/MPO) mit bis zu 16 Mpx und filmt Full-HD mit bis zu 50 Vollbildern pro Sekunde (max. 1080/50p als AVCHD/MTS, 1080/50i als MP4). Im Serienbildbetrieb schiesst die Kamera 6 Fotos pro Sekunde und zwar bis 20 in Folge bei voller Auflösung. In reduzierter Auflösung schiesst sie gar 20 fps (bei 4 Mpx und maximal 20 Fotos in Folge). Ihre Lichtempfindlichkeit lässt sich bis auf ISO 12800 erweitern.

Neue Wechselobjektive

Das kompakte 45-150 mm ist in den Farben Schwarz und Silber erhältlich und wird auch im Doppelzoom-Kit mit der neuen G5-Kamera angeboten.Das kompakte 45-150 mm ist in den Farben Schwarz und Silber erhältlich und wird auch im Doppelzoom-Kit mit der neuen G5-Kamera angeboten.

An der Presseveranstaltung wurden auch zwei neue Objektive mit MicroFourThirds-Anschluss für das G-Micro-System gezeigt. Das eine Objektiv ist ein lichtstarkes Standardzoom, das andere eine kompaktes Telezoom.

Das G Vario 1:4.0-5.6/45-150 mm ASPH, das nur 200 Gramm wiegt, deckt eine Kleinbildbrennweite von 90-300 Millimeter ab. Es ist mit Bildstabilisator ausgestattet («Mega O.I.S.»-Variante), wurde für die Videofilmerei optimiert und soll 399 Franken kosten.

Das Vario G X 1:2.8/12-35 mm ASPH bietet eine Kleinbildbrennweite von 24-70 mm bei einer durchgehenden Lichtstärke von 1:2.8. Das Profiobjektiv ist bildstabilisiert (Power O.I.S.) und gegen Staub sowie Spritzwasser geschützt. Der Preis dieses Objektivs steht noch nicht fest.

Das 1:2.8/12-35mm ist das lichtstarke Standardzoom für Profieinsätze.Das 1:2.8/12-35mm ist das lichtstarke Standardzoom für Profieinsätze.

Edelkompakte: Panasonic Lumix DMC-LX7

Die Kamera ist die Nachfolgerin der LX5 und gehört in die Klasse der Edelkompakten. Entsprechend bietet sie manuelle Belichtungseinstellungen, einen griffigen Blendenring, Aufzeichnung im RAW-Format und einen mit 1/1,7 Zoll (5,7 x 7,6 mm) etwas grösseren und damit lichtempfindlicheren Fotosensor für rauschärmere Bilder. Dieser begnügt sich mit 10 Mpx, was ebenfalls der Bildqualität zugute kommen soll. Die Empfindlichkeit lässt sich bis ISO 12800 steigern.

Als Edelkompakte ist die LX7 zwar klein wie andere Kompaktkameras, bietet aber dennoch viele (manuelle) Einstellmöglichkeiten, die zum Teil über Bedienelemente an der Kamera vorgenommen werden können.Als Edelkompakte ist die LX7 zwar klein wie andere Kompaktkameras, bietet aber dennoch viele (manuelle) Einstellmöglichkeiten, die zum Teil über Bedienelemente an der Kamera vorgenommen werden können.

Lichtstark ist das Leica-Objektiv 1:1,4-2,3/24-90 mm mit Bildstabilisation (Power O.I.S.). Wie bei den Vorgängermodellen (LX2, LX3 und LX5) besitzt das Objektiv einen Schalter, über den sich jederzeit schnell das Seitenverhältnis umstellen lässt. Zur Wahl stehen - wie bei allen aktuellen Panasonic-Modellen (dort aber jeweils übers Menü einstellbar) - die Formate 4:3, 3:2, 16:9 und 1:1. Neu hingegen ist der bereits erwähnte Blendeneinstellring am Objektiv.

Die Kamera besitzt einen zuschaltbaren Graufilter (Neutral Densitiy-Filter), um den Lichteinfall unabhängig oder zusätzlich zur Blende zu reduzieren. Sie besitzt einen ausklappbaren Blitz sowie eine Zubehörschuh (z.B. für starken Aufsteckblitz oder einen (elektronischen) Sucher wie den LVF2 mit 1,4 Millionen Bildpunkten). Der eingebaute LCD hat eine Diagonale von 7,5 cm und besteht aus 920'000 Punkten. Eingebaut ist auch ein Stereomikrofon.

Die Kamera schiesst Serienbilder mit bis zu 11 fps (maximal 12 JPEGs in Folge) oder 5 fps mit kontinuierlichem AF. Ein Highspeed-Modus schafft 60 fps bei reduzierter 2,5-Mpx-Auflösung. Fotos können als JPEG- und/oder RAW-Dateien auf die SD-Karten gespeichert werden. Der Akku sollte für 330 Fotos reichen. Die Kamera wiegt betriebsbereit rund 300 Gramm und passt in eine Jackentasche, da ihr Objektiv in ausgeschaltetem Zustand nur wenig hervor steht.

Kompaktkamera mit WLAN: Lumix -DMC-SZ5

Die 140 Gramm leichte Kompaktkamera besitzt ein 10faches Zoom (3,1-5,9/4,5-45 mm, entspricht KB 25-250 mm), einen 14-Mpx-Sensor und einen 7,5 cm-LCD mit 230'000 Punkten. Die Kamera schiesst JPEG-Fotos und 720/25p-Videos im MP4-Format. Die Kamera nutzt einen LiIon-Akku für 250 Fotos, der über die USB-Schnittstelle geladen wird.

Die SZ5 gibt es in der Schweiz nur in der Farbe Schwarz. Das abgebildete weisse Modell wird hierzulande nicht eingeführt.Die SZ5 gibt es in der Schweiz nur in der Farbe Schwarz. Das abgebildete weisse Modell wird hierzulande nicht eingeführt.

Die Spezialität der SZ5 ist ihr integriertes WLAN/Wi-Fi (IEEE 802.11 b/g/n), womit Bilder zum PC oder zu einem anderen Geräten übertragen werden können. Besonders interessant ist aber die Möglichkeit, die Kamera von einem Smartphone oder Tablet aus fern zu bedienen (zoomen, auslösen etc.). Dazu lassen sich das Sucherbild und nach der Aufnahme ebenso die geschossenen Bilder auf dem Display des Gerätes anschauen. Ebenfalls kann der GPS-Empfänger des Handys oder Tablets verwendet werden, um Fotos in der Kamera mit den Koordinaten des Aufnahmeortes zu versehen (Geo-Tagging). Die nötige App gibt es von Panasonic gratis für die Betriebssysteme Apple iOS und Android.

Bridge-Kameras mit 24x Superzoom: Lumix FZ200 und FZ62

Mit dieser Art von Kamera hatte Panasonic vor etwas über zehn Jahren begonnen, ihren Platz im Digitalkameramarkt zu erobern. Dieser Kameratyp stellt eine Mischform zwischen Kompaktkamera und – von der Bauform her – Spiegelreflexkamera dar und wird deshalb als Bridge-Kamera bezeichnet. Typisch ist die ergonomische, aber auch sperrige Form mit grossem hervor stehendem Zoomobjektiv, das meist einen relativ grossen Brennweitenbereich abdeckt und deshalb als Superzoom bezeichnet wird. Mit ihrem Zoom decken diese Kameras einen Grossteil an Fotomotiven ab. Dies macht sie zu Allroundern, die ideal für die vielfältigsten Sujets auf Reisen sind. Typisch ist auch der elektronische Sucher.

Bridge-Kameras wie die abgebildete FZ200 sind mit ihrem Superzoom so etwas wie ein Schweizer Armeesackmesser unter den Fotokameras.Bridge-Kameras wie die abgebildete FZ200 sind mit ihrem Superzoom so etwas wie ein Schweizer Armeesackmesser unter den Fotokameras.

Die beiden neuen Modelle DMC-FZ200 und DMC-FZ62 besitzen je ein 24faches Zoom, das auf Kleinbildformat bezogen von einem 25 mm-Weitwinkel bis zum extremen Supertele von 600 mm reicht. (Die wirkliche Brennweite ist 4,5-108 mm.) Die beiden Kameras sind einander ähnlich, wobei die FZ200 mit einer Preisempfehlung von 699 Franken das teurere und leistungsstärkere Spitzenmodell darstellt, wenngleich sie mit "nur" 12 Mpx eine geringere Auflösung als die 499 fränkige FZ62 mit ihren 16 Mpx aufweist. Die FZ62 ist übrigens eine Nachfolgerin der FZ48 von 2011.

Die FZ64 mit 24fachem Superzoom ist das etwas preiswertere Bridge-Modell.Die FZ64 mit 24fachem Superzoom ist das etwas preiswertere Bridge-Modell.

Das Objektiv der FZ200 zeichnet sich durch eine für diese Konstruktion hohe Lichtstärke von 1:2.8 (us-englische/japanische Schreibweise F2.8) aus, die über den gesamten Brennweitenbereich beibehalten wird. Das Objektiv der FZ62 bietet zwar ebenfalls eine maximale Blendenöffnung von 1:2.8 jedoch nur bei Weitwinkel. Die Lichtstärke nimmt mit zunehmender Brennweite ab und beträgt im Telebereich 1:5.6. Daneben gibt es zahlreiche weitere - eher kleine - Unterschiede. Die FZ200 zeichnet AVCHD-Videos in 1080/50p, die FZ62 "nur" als 1080/50i. Die FZ200 kann Fotos im RAW-Format speichern und bietet 1/4000 s als kürzeste Verschlusszeit, die FZ62 begnügt sich mit JPEGs und 1/2000 s. Das 3-Zoll-LCD der FZ200 ist ausschwenk- und drehbar, jenes der FZ62 nicht. Während die Auflösung des LCDs bei beiden Kamera dieselbe ist, variiert diese dagegen deutlich beim elektronischen Sucher (FZ200: 1'300'00 px, FZ62: 202'000 px).

An der Pressevorstellung haben wir die FZ200 als Reisekamera kurz ausprobieren können. Einige Beispielbilder samt Kommentaren finden Sie in der Bildstrecke am Artikelanfang.