Reisezoom-Flaggschiff
Test Panasonic Lumix Traveller DMC-TZ101

Aussen klein, innen gross: Das neue Topmodell der Reisezoom-Kameras von Panasonic versucht eigentlich Unmögliches miteinander zu kombinieren. Was ihm sehr gut gelingt.
Die Lumix Traveller DMC-TZ101 verfügt trotz ihrer kompakten Masse über einen grossen 1-Zoll-Bildsensor mit 20,1 Megapixeln. Das lichtstarke Leica-Zoom-Objektiv deckt einen 10-fachen Brennweitenbereich von 25–250 mm ab.
Das ist bemerkenswert, da es diese Kombination bislang in noch keiner Kompaktkamera gegeben hat. Am nächsten kommt die Serie Sony Cyber-shot DSC-RX100, die auch über einen 1-Zoll-Sensor mit 20 Megapixeln verfügt, geringfügig kleiner ist, aber nur einen 3-fachen Zoom aufweist.
Eine Kompaktkamera mit grösserem Zoombereich, wie etwa die Sony DSC-HX90V, schlägt die TZ101 zwar mit ihrem 30-fachen Zoomobjektiv, besitzt jedoch einen kleineren Sensor und auch eine geringere Lichtstärke.
Wer etwas Ähnliches sucht, also 1-Zoll-Sensor mit 20,1 Megapixeln und eine Mindestlichtstärke von F2.8, aber einen grösserer Zoombereich, landet schnell bei einer klobigen und schweren Superzoom-Kamera im Bridge-Gehäuse. Wie zum Beispiel bei der DMC-FZ1000 desselben Herstellers, der Sony Cyber-shot RX10 II oder der Canon PowerShot G3 X.
Von der FZ1000 übernahm die TZ101 das schnell reagierende "Depth from Defocus"-Autofokus-System. Ein elektronischer Sucher, Touch-Display, Fünf-Achsen-Bildstabilisierung, ausklappbarer Blitz, zwei Einstellrädchen und vier Funktionstasten am Gehäuse sind weitere Ausstattungsmerkmale dieser Kamera.
Beim Fotografieren erreicht man die grösste Auflösung von 5472 x 3648 Pixeln bei einem Bildverhältnis von 3:2. Dies ist auch die Standardauflösung für Bilder im RAW-Format. Diese können alleine oder mit JPEG-Dateien zusammen abgespeichert werden.
Dank Ultra-HD-Video kommen auch Filmer auf ihre Kosten und, sozusagen als Nebenprodukt, gibt es noch viele nützliche 4K-Fotofunktionen inklusive Post-Fokus. Dann wird die Bildgrösse je nach Foto-Verhältnis fest auf eine Auflösung eingestellt. Bei einem Verhältnis von 4:3 sind dies dann 3328 x 2496 Pixel.
Tasten, Räder, Ring und Touch-Display

Wie alle Panasonic-Reisezoom-Kameras bietet auch die TZ101 umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Das Handbuch ist mit über 400 Seiten dementsprechend dick ausgefallen. Dennoch lässt sich die Kamera auch durch Foto-Einsteiger oder Gelegenheitsknipser schnell beherrschen.
So verhelfen zwei intelligente Automatiken und ein Szenenmenü mit 24 Voreinstellungen schnell zu den ersten gelungenen Fotos. Wer mehr möchte, darf sich bei den weitreichenden manuellen Möglichkeiten austoben.
Neben den PASM-Modi gibt es einen "Kreative Filme-Modus", den benutzerdefinierten und den Panorama-Modus sowie eine Kreativ-Einstellung zum Aufnehmen von Bildern mit Wahl des bevorzugten Bildeffekts.
Bedient wird die TZ101 durch ein Moduswahlrad und ein Einstellrad auf der Oberseite, einen Multifunktionsring am Objektiv und Menüsteuertasten auf der Rückseite. Zusätzlich lassen sich viele Befehle per Fingerdruck direkt am Touch-Display ausführen.
Wer es individueller haben möchte, kann häufig verwendete Einstellungen den vier Funktionstasten direkt am Gehäuse zuordnen. Weitere fünf Funktionen lassen sich "virtuell" als Bildschirm-Symbole frei belegen. Dem noch nicht genug, lässt sich auch der Multifunktionsring und das Einstellrad nach eigenen Wünschen programmieren.
Der griffige Drehring rund um das Objektiv dient der direkten Kontrolle häufig verwendeter Einstellungen wie Blende, Verschlusszeit, Fokussierung, Filtereffekten und Motivprogrammen. Die Einstellungen werden auf "quasi-analogen" Skalen am unteren Bildschirmrand eingeblendet.
Mittels Schnellmenü-Taste können mehrere Menüposten rasch aufgerufen und eingestellt werden. Auch diese Symbole sind beliebig anpassbar. Bis zu 15 Optionen stehen zur Verfügung.
Bei der Funktionsauswahl blendet die Kamera jeweils Hilfstexte zu den einzelnen Menüpunkten ein. Lobenswerterweise meist in ganzen Sätzen und ohne kryptische Abkürzungen, wie dies bei anderen Herstellern üblich ist.
Die TZ101 ist kompakt und leicht, wie man es von einer Reisekamera erwartet. Dennoch fühlt sie sich besser in der Manteltasche als hinten in einer Jeans aufgehoben. In die Hand genommen vermittelt sie einen robust-wertigen Eindruck.
Das schwarze, feine Metallgehäuse sieht gediegen aus. Es ist aber sehr glatt und dadurch rutscht einem die Kamera schon mal aus der Hand. Also unbedingt den mitgelieferten Tragriemen oder einen Schultergurt anbringen.
Das schwarze Modell zieht zudem Fingerabdrücke beinahe magisch an. Ob dies beim silberfarbigen Modell auch so ist, entzieht sich mangels Testgerät meiner Kenntnis.
Die Bedienung der kleinen Tasten und Rädchen gelingt einigermassen zügig. Zarte Frauenhände sind dabei eindeutig im Vorteil, während grobe Männerpranken gerne mal danebengreifen.
Ähnlich sieht es mit den kleinen Symbolen auf dem Display aus. Die Touch-Funktion lässt sich übrigens ganz ausschalten. Dann wird die TZ101 nur noch per "Hardware" bedient.
Schnell scharfe Bilder

Sonnenschein, grelles Licht, und auf dem Display sieht man nichts. Zum Glück hat die TZ101 auch einen elektronischen Sucher. Der ist zwar sehr klein, doch besser als gar keiner.
Die 1,17 Millionen Bildpunkte des Suchers tönen nach viel. Dies muss jedoch relativiert werden, da er "field sequential" arbeitet. Hierbei werden nicht alle Punkte gleichzeitig dargestellt, sondern es leuchten nacheinander die roten, grünen und blauen Bildelemente auf.
Damit spart man die Farbfilter pro Bildpunkt und erhält hohen Kontrast und lebendige Farben, doch das Auge sieht jeweils nur ein Drittel der Auflösung.
Einigen Benützern ist dabei das "color tearing" aufgefallen. Das sind Regenbogenfarben-Blitzer, die vor allem dann erscheinen, wenn mit dem Auge im Sucher "umhergewandert" wird. Nicht jeder scheint diesen Effekt gleich stark wahrzunehmen.
Der Sucher ist fest auf der linken Seite eingebaut, jedoch nicht plan mit der Kamerarückseite, sondern er steht etwas vor. Die Dioptrie lässt sich per Rädchen an die eigenen Augen anpassen.
Gleich daneben befindet sich der Annäherungssensor für die automatische Umschaltung zwischen Display und Sucher. Rechts davon kann mit der Funktionstaste F4 manuell umgeschaltet werden.
Ein mechanischer Schieber entriegelt den Blitz und lässt ihn aufklappen. Bei Weitwinkel-Aufnahmen leuchtet er rund acht Meter weit. Als Blitz-Modi steht neben Automatik-Blitz, Rote-Augen-Effekt-Reduzierung und Langzeit-Belichtung auch die Synchronisation mit dem 2. Verschlussvorhang zur Auswahl. Zudem kann die Blitzlichtstärke angepasst werden.
Die ausgefahrene Blitzkonstruktion wirkt etwas filigran und sollte bei Nichtgebrauch am besten wieder in der Versenkung verschwinden. Ein Blitzschuh ist nicht vorhanden.
Mit dem erstmals in Panasonics TZ-Modellen eingebauten Hybrid-Kontrast-Autofokus lässt sich schnell automatisch scharfstellen. Das Kontrast-AF-System wurde durch die DFD-Technologie (Depth From Defocus) verbessert, welche die zur Scharfstellung erforderliche Zeit reduziert.
Das System berechnet den Motivabstand durch die Auswertung zweier Bilder mit unterschiedlicher Schärfentiefe und bezieht dabei die optischen Eigenschaften des Objektivs mit ein. In der Praxis reagierte der AF tatsächlich verblüffend schnell und stellte präzise scharf – genügend Licht und Kontrast vorausgesetzt.
Noch schneller geht es, wenn der "Quick-Focus" aktiviert wird. Die Fokussierung wird dabei automatisch justiert, wenn das Bild geringfügig unscharf ist, auch wenn die Auslösetaste nicht gedrückt wird. Diese Funktion verbraucht etwas mehr Strom.
Bei Dämmerlicht und Einsatz des AF-Hilfslichts bewegte sich die Scharfstell-Geschwindigkeit dann wieder im "normalen" Bereich. Ist zu wenig Licht vorhanden, dauert es rund eine Sekunde, bis die Kamera "low" signalisiert und den Scharfstell-Versuch einstellt.
Dank 4K/UHD-Video ist eine Fokusbestimmung auch erst nach dem Auslösen möglich (Post Focus). Die Kamera ermittelt bis zu 49 Schärfeebenen von nah bis fern. Danach wird einfach der Bildbereich angetippt, der scharf sein soll, und das Bild mit der gewünschten Schärfeebene als acht Megapixel grosses JPEG-Foto abgespeichert.
Die gesamte Aufnahme liegt als 4K-Einsekunden-Video mit 30 Bildern auf der Speicherkarte. Dadurch können auch mehrere Fokusebenen ausgewählt und nachträglich mit einer entsprechenden Software zu einem grösseren Schärfebereich zusammengefügt werden. Man spricht dann von "Focus Stacking".
Touch me

Neben Autofokus und manueller Scharfstellung gibt es auch noch "AF Makro" und "Makro Zoom". Die letzte Position war im Display jedoch grau dargestellt, also nicht wählbar. Bis ich herausfand, dass es erst funktioniert, wenn nicht im RAW-Modus fotografiert wird. Der Zusammenhang ist mir nach wie vor schleierhaft.
Mit "AF Makro" können in Weitwinkelposition Nahaufnahmen bis zu einem Abstand von 5 cm vor dem Objektiv gemacht werden. Beim "Makro Zoom" kann zusätzlich noch mit bis zu dreifachem Digitalzoom dem Motiv auf die Pelle gerückt werden, ohne die Kamera selbst näher heran zu bewegen. Gut bei Viechern, die sonst abhauen würden.
Das manuelle Scharfstellen gelingt am besten mit dem Multifunktionsring vorne am Objektiv. Unterstützt durch eine Ausschnittsvergrösserung im Bild und eine zuschaltbare "Peak"-Anzeige. Sie hebt scharfe Umrisse im Bild durch eine wählbare Kantenfarbe hervor.
Wer gerne herumfingert, dem bietet der Touchscreen genügend Möglichkeiten. Ein Druck genügt, und der Fokusbereich ist eingestellt, kann vergrössert, verkleinert und verschoben werden. Per Fingerdruck kann die Belichtung irgendwo im Bild gemessen und fixiert werden. Und per Touch-Auslöser wird gleich noch ein Foto geschossen.
Auch zur Schärfebestimmung bei der Post-Focus-Funktion, zur Bilderbestimmung bei den 4K-Funktionen oder generell zur Menüauswahl bietet der Touchscreen eine sehr komfortable und intuitive Möglichkeit.
Wer sich etwas ausführlicher mit dem Menü befasst, stellt schnell fest, dass sich der Funktionsumfang dieser Kompaktkamera durchaus mit grösseren Modellen oder gar Spiegelreflex-Boliden messen kann.
So lassen sich HDR- und Panorama-Bilder erstellen, das JPG- und RAW-Format steht in verschiedenen Kombinationen zur Verfügung, neben dem sRGB- kann auch der AdobeRGB-Farbraum ausgewählt werden, es gibt AF- und/oder AE-Fixierung (AF/AE-Lock), Serienbild-, Zeitraffer-, Stop-Motion-, Mehrfachbelichtungs-Funktionen und Belichtungs- und Weissabgleich-Bracketing.
Mit Helligkeitsverteilung (Histogramm) und Überbelichtungswarnung (Zebramuster) im Display überprüft man seine Einstellungen vor der Aufnahme. Beim Zebra lassen sich gar zwei voneinander unabhängige Helligkeitswerte festlegen.
Es gibt eine Spitzlichter-Warnung ("Blinkies") und neben fixen Gitterlinien-Einblendungen können zwei Linien auch nach eigenem Geschmack positioniert werden. Ein Belichtungsmesser zeigt bei Bedarf die Veränderungen von Blende und Verschlusszeit grafisch an.
4K-Video und mehr

Die TZ101 ist sehr auf Video ausgerichtet. Nicht nur fürs Filmen, sondern vor allem auf die 4K-Möglichkeiten wie Serienaufnahme und Post-Fokus, für die gleich zwei Funktionstasten belegt sind.
Mit der Videotaste kann in beinahe allen Foto-Modi eine Filmaufnahme gestartet werden. Während des Filmens lassen sich gleichzeitig noch bis zu 30 Standbilder schiessen.
Mehr gestalterische Freiheit bietet der Aufnahmemodus "Kreative Filme", wo sich Blendenwert und Verschlusszeit manuell anpassen lassen. Auch Zeitlupen- und 4K-Funktionen werden dort eingestellt.
Filmen kann die TZ101 im UHD-Format, von der Werbung gerne auch als 4K bezeichnet. Dies ist die höchste Videoauflösung und beträgt 3840 x 2160 Pixel. Die Aufnahmen werden wahlweise mit 25 oder 24 Vollbildern pro Sekunde in eine MP4-Datei gespeichert.
Videos in Full-HD-Auflösung werden als MP4- oder AVCHD-Dateien aufgenommen.
Der Weitwinkel von 26 mm bei Full-HD wird zu 37 mm bei UHD-Aufnahmen.
Ein Grossteil der Fotofunktionen und Anzeigen stehen auch beim Videofilmen zur Verfügung, inklusive Fokussierungshilfe ("Peaking") und Überbelichtungswarnung ("Zebra").
Die automatische Fokussierung kann entweder dauernd erfolgen oder immer dann, wenn die Auslösetaste halbwegs heruntergedrückt wird.
Interessant ist auch die Schärfeverlagerung per Fingerzeig auf dem Touchscreen. Die Kamera springt dabei beinahe verzögerungsfrei auf den gewünschten Fokusbereich.
Bei genügend Licht wird auch beim Filmen schnell und präzise scharfgestellt. Sich bewegende Motive bleiben im Fokus. Wird gezoomt, kann es etwas länger dauern, bis die Schärfe wiedergefunden wird.
Filmt man in Full-HD, kommt man in den Genuss von Panasonics 5-achsigem Hybrid-O.I.S.Plus-Stabilisierungssystem, das dem optischen 3-Achsen-System noch eine digitale Verwacklungsbremse hinzufügt.
Vor allem im Zoombereich arbeitet diese Kombination sehr gut, hat jedoch beim horizontalen Schwenken etwas Mühe, was sich durch leichtes Ruckeln bemerkbar macht.
Es gibt einen Menüpunkt, wo sich die Stabilisierungsfunktion nur auf die vertikale Achse beschränken lässt. Doch gilt dies leider nur für Fotoaufnahmen.
Hier kommt dann eine 4K-Funktion zum Einsatz. Mit "4K Live Schneiden" wird ein Kameraschwenk ohne horizontale Verwacklung ausgeführt und erlaubt während einer Videoaufnahme ohne Verwendung des Zooms heran- und wegzuzoomen.
Dazu bestimmt man im 4K-Modus, möglichst in Weitwinkel-Einstellung, Grösse und Position des Start- und Endbilds am Display. Der Bildwinkel wird dann auf Full-HD beschnitten und beim Aufnahmestart werden die vorher bestimmten Positionen sanft abgefahren. Das Ganze wird dann als MP4-Full-HD-Video aufgezeichnet.
Eine weitere 4K-Spezialität, auf die Panasonic wohl besonders stolz ist, da ihr eine eigene Funktionstaste zugedacht wurde, ist die Möglichkeit, aus einer 4K-Serienaufnahme, die mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen wurde, den gewünschten Moment exakt auszusuchen und als Bild mit rund 8 Millionen Pixel zu speichern.
Clever ist dabei die Variante "Pre-Burst". Die Kamera nimmt in einer Endlosschleife auf und nach Drücken des Auslösers erhält man 4K-Serienaufnahmen von ungefähr einer Sekunde Länge vor und nach dem Auslösen.
Smarte Steuerung

Tonaufnahmen können mittels Windfilter und Zoom-Mikrofon-Einstellung beeinflusst werden. Ein Mikrofon- und Kopfhörer-Anschluss fehlt der Kamera, ebenso eine Tonpegelanzeige.
Je nach Umgebungslautstärke werden Manipulationen an der Kamera während des Filmens deutlich hörbar mitaufgezeichnet. Dazu gehört auch das leise Surren der Zoom- und Autofokus-Motoren.
Die Einstellung "Lautlose Bedienung" im Videomenü wirkt dem entgegen und ermöglicht mittels Symbolen auf dem Touchscreen eine Bedienung beinahe ohne Geräusche und Kamera-Erschütterungen.
Bei der "Snap Movie"-Funktion kann die Aufnahmezeit im Voraus eingestellt und Videos in gleicher Weise wie Schnappschüsse aufgenommen werden. Dabei lassen sich Effekte wie Einblenden/Ausblenden oder Schärfeverlagerung hinzufügen. Die dabei entstehenden "Kunstwerke" werden als 25p-Full-HD-Videos in MP4 aufgenommen.
Mit der "Panasonic Image App" können "Snap Movie"-Videos auf ein Smartphone oder Tablet übertragen und dort miteinander kombiniert werden. Dabei stehen verschiedene Bearbeitungsoptionen wie etwa das Hinzufügen von Musik zur Verfügung.
Zusammengesetzte Videos wie auch Bilder lassen sich dank integriertem WiFi von überall auf der Welt schnell mit Freunden und Familie teilen. Über die Smartphone-Verbindung können auch GPS-Daten zu den Bildern gespeichert werden.
Natürlich kann ein Smartphone oder Tablet auch als losgelöster Kontrollmonitor dienen und die Fernbedienung von Zoom, Fokus und Auslöser erlauben, ohne dass die Kamera selbst in Reichweite sein muss.
Beim Symbol "Aufnehmen beim Springen" darf man mit Smartphone oder Tablet aufspringen und der Verschluss der Kamera löst automatisch in dem Moment aus, in dem das Smartphone den Höhepunkt des Sprunges erfasst.
Manchmal fragt man sich schon, wer sich dies alles ausdenkt. Viel sinnvoller statt solcher Gimmicks wäre wohl die Einbindung von NFC (Near Field Communication) zum einfachen Verbinden der Geräte gewesen. So muss man das Pairing entweder per QR-Code oder manuell via Adhoc-Netzwerk vornehmen.
Besser, weil viermal grösser

Die DMC-TZ101 ist als erste Lumix-Reisezoom-Kamera mit einem 1-Zoll-MOS-Sensor mit 20,1 Megapixel Auflösung ausgestattet. Das entspricht rund der vierfachen Grösse der sonst üblichen Sensorabmessungen bei Kompaktkameras.
Das bedeutet, dass die TZ101 rund viermal mehr Licht bei jeder Brennweite einfangen kann. Dies wiederum heisst ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis, was zu besserer Bildqualität führt.
Ist wenig Licht vorhanden, wird dies besonders beim Bildrauschen und an der Kantenschärfe ersichtlich. Es kann länger mit kleinerem ISO-Wert fotografiert werden.
Bei den JPEG-Testaufnahmen gingen ISO-Werte bis 1600 absolut in Ordnung. Das berüchtigte Farbrauschen mit bunten Pixeln in dunklen Flächen war überhaupt nicht vorhanden.
Ab ISO 3200 ist erstes Rauschen erkennbar. Meiner Meinung nach sind diese Bilder durchaus noch akzeptabel. Auch von der Schärfe her. Das Rauschen wird nicht einfach "plattgebügelt".
Höhere Werte – es geht bei "erweiterter ISO"-Einstellung hinauf bis ISO 25'600 – sollte man sich am besten nur für fotografische Notfälle vorbehalten. Die ISO-Obergrenze kann zum Glück eingeschränkt werden, wenn die ISO-Empfindlichkeit auf "Auto" oder "Intelligent" steht.
Die grössere Sensorfläche und die Anfangsblende F2,8 erleichtert auch das Freistellen von Porträtaufnahmen. Die Tiefenschärfe bei vergleichbarer Blende gegenüber der TZ81 ist geringer und der Hintergrund kriegt schneller die erwünschte Unschärfe.
Die Videoaufnahmen können ebenfalls überzeugen. Bis ISO 2000 ist kaum Rauschen auszumachen. Die Bilder sind in der Grundeinstellung nicht besonders stark gesättigt, aber auch nicht zu flau.
Wem dies nicht passt, kann die Aufnahmen ganz seinen Vorstellungen anpassen. Durch Verändern von Kontrast, Schärfe, Rauschminderung, Sättigung und Farbabstimmung erhält man von knallig bunten über lebhaft harte bis dezent gedämpfte Anmutungen der Bilder.
Wenn dies immer noch nicht reicht, kommen die Filtereffekte in Gelb, Orange, Rot und Grün zur Anwendung.
Wiedergabe und Bearbeitung

Die DMC-TZ101 bietet neben der üblichen Bilderwiedergabe auch zahlreiche Sortierfunktionen an. Es können Diashows zusammengestellt werden, die nur aus Standbildern, nur aus Videobildern oder nur aus 4K-Fotos bestehen.
Innerhalb dieser Auswahl kann wiederum nach Kriterien wie Porträt, Landschaft, Speisen, Sportfoto oder Reisedatum sortiert werden.
Mehrere Bilder einer Gruppe, zum Beispiel aus Serien-, Zeitraffer- oder Stop-Motion-Aufnahmen, werden entweder der Reihe nach oder jeweils einzeln wiedergegeben.
Aus Videoaufnahmen lassen sich einzelne Standbilder im JPEG-Format abspeichern. Die Bildgrösse richtet sich nach dem wiedergegebenen Video. Bei 4K-Aufnahmen ergeben sich acht Megapixel grosse Fotos, bei Full-HD sind es noch zwei Megapixel.
Man kann die Kamera auch zum Entwickeln von Fotos verwenden, die im RAW-Format aufgenommen wurden. Dabei sind Parameter wie Weissabgleich, Belichtungsausgleich, Bildstil, Dynamik, Kontrast, Auflösung, Farbraum und weitere mehr veränderbar. Die bearbeiteten Bilder werden danach im JPEG-Format gespeichert.
Mit der Einstellung "Lichtzusammensetzung" lassen sich Mehrfachbelichtungen aus 4K-Serienaufnahmen erstellen. Teile eines Bildes, die heller sind als das vorhergehende, werden überlagert und in einem einzigen Bild kombiniert. Typisches Beispiel dafür sind Feuerwerksaufnahmen.
Sogar ein rudimentäres Löschen und "automatisches Ersetzen" unerwünschter Bildteile ist per Berührungsvorgang möglich, ähnlich der inhaltsbasierenden Korrektur in Photoshop.
Texte wie Ortsangaben, Datum oder Namen können in ein aufgenommenes Bild eingegeben und als registrierte Zeichenfolgen in weitere Fotos "eingestempelt" werden.
Videodateien lassen sich auftrennen. Etwa um unerwünschte Szenen zu löschen, damit es wieder mehr freien Platz auf der Speicherkarte gibt, beispielsweise auf Reisen.
Werden Bilder unter Verwendung der WiFi-Funktion auf ein Fernsehgerät übertragen, werden sie nicht in 4K-Qualität angezeigt. Um Bilder mit dieser Auflösung zu betrachten, muss die Kamera über ein HDMI-Mikrokabel an den Fernseher angeschlossen werden.
Fazit

Die DMC-TZ101 darf sich zu Recht als neues Flaggschiff der Reisezoom-Kameras von Panasonic bezeichnen. Dank sehr kompakten Abmessungen ist die Kamera unterwegs immer dabei.
Mit grossem 1-Zoll-Sensor und lichtstarkem Leica-10fach-Zoomobjektiv ermöglicht sie gleichzeitig das Fotografieren auf dem Niveau deutlich kostspieligerer Wechselobjektivkameras.
Die TZ101 bietet sehr umfangreiche Einstellmöglichkeiten, die teilweise nur im Profibereich zu finden sind. Sie kann mit vielen Automatiken und Touchscreen-Bedienung aufwarten und ist damit gleichwohl für Einsteiger wie Gelegenheitsnutzer geeignet.
Die Kamera schöpft die innovativen 4K-Funktionen wie 4K-Foto und Post-Focus voll aus und überlässt experimentierfreudigen Fotografen eine entdeckenswerte Spielwiese.
Daneben ist die TZ101 auch eine grossartige 4K-Videokamera, die selbst unter schwierigen Lichtverhältnissen mehr als brauchbare Bilder liefert.
WiFi-Anbindung und Fernsteuerung per Smartphone trösten etwas über das nicht aufklapp- und schwenkbare Display hinweg.
lichtstarkes Objektiv
grosser Zoombereich
sehr gute Bildqualität
schneller Autofokus
UHD Videoaufnahme
4K Fotofunktionen
eingebauter Sucher
Touch-Display
effektiver Bildstabilisator
RAW-Bearbeitung in Kamera
rutschige Gehäuseoberfläche
kein Blitzschuh
kleiner Sucher
horizontale Schwenks ruckeln
kein eingebautes GPS
kein NFC (Near Field Communication)
Onlinelink:
https://www.avguide.ch/testbericht/reisezoom-flaggschiff-test-panasonic-lumix-traveller-dmc-tz101