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Megazoom für die Hosentasche

Test Panasonic Lumix TZ10

Publiziert am 21. Juni 2010 - Markus Zitt
In der Panasonic TZ10 steckt ein Zoom, das vom starken 25-mm-Weitwinkel bis zum 300-mm-Supertele reicht.In der Panasonic TZ10 steckt ein Zoom, das vom starken 25-mm-Weitwinkel bis zum 300-mm-Supertele reicht.

Ferien sind für viele Menschen Gelegenheit und Anlass, um besonders viel und Unterschiedlichstes zu fotografieren. Mit der Lumix DMC-TZ10 bietet Panasonic eine Kamera, die besonders den Bedürfnissen von Ferienreisenden gerecht werden will. Die kompakte 12-Megapixel-Kamera mit HD-Videofunktion, 25-300 mm-Zoom und GPS-Empfänger richtet sich an typische Ferienknipser, aber mit manueller Belichtungsfunktion auch an versiertere Digitalfotografen, die sich entweder nicht mit einer schweren Fotoausrüstung belasten, oder zusätzlich eine kleine Zweitkamera mitführen wollen.

Wir haben die Reisekamera nicht nur den üblichen Tests unterzogen, sondern sie auf einen Kurztrip ins mondäne Cannes sowie auf eine etwas strapaziöse, mehrwöchige Fahrt durch Namibia mitgenommen.

Die TZ10 auf ReisenDie TZ10 auf Reisen

Ein Objektiv für jedes Motiv

Digitale Kompaktkameras besitzen heutzutage in der Regel ein Objektiv mit einem 3- oder 4fachen-Zoomfaktor. Manche grösseren Kameras trumpfen auch schon mal mit 5- oder 6fach-Zooms auf. Mit solchen typischen Zooms ist man für die gängigen Erinnerungsbilder von Freunden und Familienmitgliedern gut gerüstet.

Auf Ferienreisen begegnet man jedoch sehr unterschiedlichen Fotomotiven. Mal soll ein grosses Bauwerk aufs Bild, mal gilt es, Objekte in der Ferne bildfüllend einzufangen. Ideal sind da Zoomobjektive mit einem deutlich grösseren Brennweitenbereich, der mit einem ordentlichen Weitwinkel beginnt und weit in den Telebereich reicht. Besonders vielseitig sind die als Super- oder Megazoom bezeichneten Objektive mit einem Zoomfaktor von 10 und mehr.

Superzooooom

Die TZ10 von oben mit ausgefahrenem Objektiv.Die TZ10 von oben mit ausgefahrenem Objektiv.

Solche Superzooms gab es einst nur in Bridge-Kameras, die jedoch etwas sperrig sind und inzwischen deutlich grössere Zoomfaktoren (aktuell bis 26fach) bieten. Wer rasch schussbereit sein will, ohne dafür dauernd seine Kamera umgehängt zu haben, der bevorzugt eher eine leichte und vor allem kompakte Kamera, die unkompliziert in einer Jacken- oder Hosentasche zu verstauen ist und bei Bedarf ebenso rasch hervor geholt werden kann.

Genau dies bietet Panasonic bereits länger mit ihrer TZ-Kamerareihe (Travel Zoom), die inzwischen auch andere Kamerahersteller zu ähnlichen Modellen inspiriert hat.

Die TZ10 ist nun der jüngste Spross dieser kultigen Modellreihe. Wie ihre Vorgängermodelle ist sie ausgesprochen kompakt und betriebsbereit nur 215 Gramm leicht, besitzt aber dennoch ein 12faches Superzoom mit starken 25 mm-Weitwinkel und Telebrennweiten bis zu 300 mm.

Während des Fotografierens ragt das Objektiv nur wenig hervor und lässt das starke Tele nicht erahnen. Und beim Ausschalten wird das Zoom beinahe vollständig ins Zigarettenschachtel-grosse Kameragehäuse gefahren.

Ortskundig

Um den Nutzwert als Reisekamera zu steigern, hat Panasonic der TZ10 als erstem Lumix-Modell einen GPS-Empfänger (Global Positioning System) eingebaut, wie man ihn von Navigationsgeräten kennt. Der Empfänger ermittelt laufend die aktuelle Position der Kamera, und zwar anhand der Laufzeiten der Timecode-Funksignale, die von den GPS-Satelliten ausgesendet werden. Dafür benötigt der Empfänger "Sichtkontakt" zu mindestens drei GPS-Satelliten, weshalb die Positionsbestimmung in Gebäuden gar nicht und in (Strassen-)Schluchten oft nicht gelingt.

Steht die Position fest, dann werden bei Aufnahmen die aktuellsten Koordinaten als Metadaten in die Foto- und Videodateien (nur Videos im AVCHD-Format) eingebettet, was als Geo-Tagging bezeichnet wird. So weiss man für alle Zeiten, wo eine Aufnahme gemacht wurde.

Zusätzlich zu den Koordinaten kann die TZ10 Textinfos wie Land, Ortschaft und nächstgelegene Sehenswürdigkeit den Aufnahmen beifügen. Dafür nutzt sie eine integrierte Datenbank mit 530'000 Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Einrichtungen. Bei Bedarf lassen sich diese Ortsangaben in Aufnahmen noch in der Kamera  ändern.

Die Koordinaten und die Ortsinfos werden in der Kamera und der mitgelieferten Software angezeigt. Aber auch andere Bildprogramme und Internet-Dienste können die GPS-Koordinaten zeigen und oft sogar die Aufnahmeorte auf Landkarten darstellen.

Praktisch am GPS der TZ10 ist auch, dass sich die Kamerauhr damit automatisch auf die lokale Uhrzeit stellen lässt. Leider muss diese Funktion jedes Mal erneut im Menü aktiviert werden, wenn zuvor GPS deaktiviert wurde.

Wird GPS aktiviert oder die Kamera nach längerer Zeit eingeschaltet, so können - wie auch mit externen GPS-Loggern - etliche Minuten bis zur Positionsbestimmung verstreichen. Deshalb hat die TZ10 einen Modus, bei dem der GPS-Empfänger selbst bei ausgeschalteter Kamera noch zwei Stunden aktiv bleibt. Statt alle 5 Minuten wird die Position dann nur alle 15 Minuten bestimmt. Die Kamera zeigt im Sucherbild an, wie lange die letzte Positionsbestimmung zurück liegt

Eckdaten

Wie erwähnt, liefert die TZ10 Fotos in einer Auflösung von 12,1 Megapixel. Tatsächlich steckt jedoch ein 14,5-Megapixel-Sensor in der Kamera, damit bei jedem der drei wählbaren Seitenformate (4:3, 3:2, 16:9) der Bildwinkel stets dem eines 25-300 mm-Kleinbildobjektivs entspricht. Das Zoom, dessen optische Brennweite effektiv 4,1-49,2 mm beträgt, weist eine Lichtstärke von f/3,3 in Weitwinkel- und f/4,9 in Telestellung auf. Das ist zwar nicht hoch, aber ordentlich für ein starkes Zoom in kompakter Bauweise.

Die Lichtempfindlichkeit kann automatisch oder manuell zwischen 80 und 1600 ISO eingestellt werden, was zwar nicht mehr zeitgemäss erscheint, aber bei Kompaktkameras nach wie vor üblich ist. Im Motivprogramm "Hohe Empfindlichkeit" kann sogar mit 3200 ISO fotografiert werden, wofür die Auflösung auf ein Viertel herunter geschraubt wird.

Fotos speichert die TZ10 ausschliesslich als JPEGs. Im Serienmodus schiesst die TZ10 bei maximaler Auflösung 2,3 Bilder pro Sekunde, schafft aber je nach gewählter Qualität nur 5 oder 3 Fotos unmittelbar nacheinander. Das ist nicht gerade berauschend. Mit dem Motivprogramm "schnelle Serie" sind in reduzierter Auflösung von 3 Mpx (im 4:3-Format) dann immerhin 6 oder gar 10 Fotos pro Sekunde und dabei maximal 100 kontinuierliche Aufnahmen möglich.

Gefilmt wird mit der TZ10 vorzugsweise in der kleinen HD-Auflösung 720p (1280 x 720 px) und mit 30 Bildern pro Sekunde. Maximal 29 Minuten und 59 Sekunden kann an einem Stück aufgezeichnet werden. Als Aufzeichnungsformate stehen das klassische Motion-JPEG für 720p und für kleinere Auflösungen sowie das moderne platzsparende AVCHD-Lite-Format in verschiedenen Qualitätsstufen zur Wahl.

Betriebs- und Belichtungsmodi

Auf der Kameraoberseite befindet sich das Modusrad, mit dem der gewünschte Betriebsmodus bestimmt wird. Zur Wahl stehen die klassischen Belichtungsautomatiken ("P", "A", "S"), ein manueller Belichtungsmodus ("M"), der intelligente Automatikmodus ("iA") mit Motiverkennung sowie mehrere Positionen für Motivprogramme (Scene Modes). Eine eigene Position für Videoaufnahmen vermisst man, denn dafür gibt es auf der Rückseite eine separate Aufnahmetaste. Unter "SCN" (kurz für Scene Modes) kann eines von 29 Motivprogrammen gewählt werden. Darunter hat es Klassiker wie Porträt, Landschaften und Sport, aber auch effektvolle, die Personen schlanker machen oder  Fotos gleich mit grafischen Bilderrahmen versehen. Nur einige dieser Motivprogramme können übrigens auch für Videoaufnahmen genutzt werden.

Zwei der bevorzugten Motivprogramme lassen sich übrigens unter den Positionen "MS1" und "MS2" (My Scene Mode) ablegen und können so rasch übers Modusrad aktiviert werden. Nicht nur das gewünschte Belichtungsprogramm, sondern eine Menge weiterer Einstellungen (z.B. Weissabgleich, Seitenformat) lassen sich übrigens als einer von drei Custom-Modes abspeichern und mit der Position "CUST" über das Modusrad aktivieren.

Manuelle Belichtung

Für versierte Fotografen gibt es auch einen manuellen Belichtungsmodus ("M"), um Verschlusszeit und Blendenöffnung gezielt einzustellen. Dabei hilft ein Assistent in Form einer Lichtwaage. Die Lichtwaage verschwindet allerdings nach 10 Sekunden und lässt den Fotografen im Unklaren über die Wirkung seiner Einstellungen, zumal das Sucherbild stets gleich hell bleibt und nicht die Belichtungseinstellung simuliert.

Ausserdem stehen nur wenige Blendenzwischenstufen zur Verfügung, da sich die Blende lediglich bis zum Wert f/6,3 schliessen lässt. Höhere Blendenwerte als f/8,0 machen bei den kleinen Fotosensoren in Kompaktkameras ohnehin wenig Sinn, da es durch die physikalische Beugung zu einem Schärfeverlust kommt. Immerhin steht der ganze Zeitenbereich von 60 Sekunden bis zu einer 1/2000 Sekunde Belichtungszeit zur Verfügung. Videoaufnahmen sind im M-Modus zwar möglich, werden aber leider trotzdem vollautomatisch belichtet. Alles in allem ist also der Nutzen des M-Modus recht eingeschränkt. Zudem ist er umständlich zu bedienen. Wurde das Modusrad auf "M" gestellt, muss erst noch die Exposure-Taste gedrückt werden, um Blende oder Zeit zu aktivieren.

Speicher und Akku

Als Speichermedium kommen in der TZ10 SD-Karten zum Einsatz, wobei auch die neue Generation SDXC (Secure Digital eXtended Capacity) für Kapazitäten bis 2 Terabyte unterstützt wird.

Der Lithium-Akku soll gemäss Handbuch für 300 Fotos oder 150 Minuten im Aufnahmebetrieb sowie für 100 Minuten im Videomodus reichen. In unserem Praxiseinsatz schafften wir jedoch nie auch nur annähernd so viele Fotos, selbst wenn GPS deaktiviert war und wir weitgehend auf Blitzaufnahmen verzichteten.

Obwohl die Kamera überwiegend als Zweitkamera eingesetzt wurde, musste sie dennoch täglich geladen werden. Dies ist speziell für eine Reisekamera unbefriedigend. Ein zweiter Akku als Reserve ist deshalb unverzichtbar. Geladen wird der Akku übrigens in einem separaten Ladegerät innert 130 Minuten.

Handling

Wie für Kompaktkameras üblich hat die TZ10 nur wenige Bedienelemente. Die sind auf der Ober- und am rechten Rand der Rückseite versammelt. Auf der Unterseite befindet sich das kombinierte Akku- und Kartenfach neben einem Stativgewinde aus Metall. Auf der rechten Seite sind unter einer Klappe eine kleine HDMI-Buchse sowie eine - leider - proprietäre Kombibuchse (USB, AV-Out) zu finden.

Die Kamera liegt mit ihrer seidenmatten Oberfläche und einem kleinen Griffwulst gut in der rechten Hand. Die Bedienelemente auf der Oberseite (Modusrad, Auslöser, Zoom, Einschalter) sowie die auf der oberen Rückseite sind leicht zu erreichen und zu betätigen. So lässt sich sogar gut einhändig knipsen und filmen - ideal für spontane Aufnahmen.

Auf der vom 3-Zoll-LCD dominierten Rückseite liegen die Bedienelemente am rechten Rand. Dort gibt es einen Schiebeschalter, um zwischen Aufnahme und Wiedergabe zu wechseln, die erwähnte Exposure-Taste und die Start-Stop-Taste für Videoaufnahmen. Eine kleine griffige Fläche gibt dem Daumen etwas Halt. Im unteren Teil befinden sich fünf zusammengefasste Tasten mit Direktzugriff auf wichtige Funktionen (Plus-Minus, Blitz, Makro, Selbstauslöser). Zusammen dienen die fünf zur Navigation in den Menüs und in Aufnahmen. Zu unterst gibt es noch eine Taste, um das Quickmenü für häufig variierte Einstellungen wie den Weissabgleich im Sucherbild anzuzeigen und um Aufnahmen zu löschen. Daneben befindet sich die Display-Taste, um mehr oder weniger Infos auf dem LCD anzuzeigen.

Menüs für Schnelles und alle Details

Das erwähnte Quick-Menü ("Q.Menü"-Taste) blendet im Aufnahmemodus am oberen Rand des Sucherbildes eine Menüleiste ein, damit in Ausklappmenüs die gewünschten Einstellungen vorgenommen werden können. ISO-Wert, Weissabgleich, Auflösung, Serienbilder, GPS-Modus lassen sich so schneller als übers normale Menü einstellen.

Das eigentliche Menü mit grosser Schrift enthält die vier Register: Aufnahme, Wiedergabe, Reise und Setup. Das separate Reiseregister finden wir praktisch, dass das Setup- und Aufnahme-Register je fünf Seiten (mit je fünf Positionen) umfassen, empfinden wir jedoch besonders bei den Aufnahmeeinstellungen als unübersichtlich und zeitraubend. Hier würde ein zweites Register für mehr Ordnung sorgen.

Was man bekommt

Die TZ10 ist in den Farben Schwarz, Silber, Braun, Blau und Rot zu einem Listenpreis von 599 Franken erhältlich. Wer auf GPS und HD-Video im AVCHD-Format verzichten und sich mit einem kleineren 2,7-Zoll-LCD mit 230'000 Subpixel begnügen kann, der findet in der TZ8 eine etwas günstigere Alternative für 499 Franken.

In der Kameraschachtel finden Käufer lediglich ein dünnes Büchlein für die ersten Schritte mit der neuen Kamera. Das eigentliche Handbuch gibt es nur als PDF auf der CD-ROM. Es erklärt - manchmal etwas sehr knapp - die Funktionen und die Kamerabedienung.
Mit auf der CD ist die Software PhotoFunStudio 5.1 HD, die beim Transfer der Bilddaten im PC hilft sowie das Sichten und einfache Bearbeiten von Fotos und Videos ermöglicht. Das Programm läuft ausschliesslich unter Windows. Mac-Benutzer müssen auf iPhoto und iMovie oder vergleichbare Kauf- und Gratisprogramme zurückgreifen. Zum Abspielen von Videos empfiehlt sich zum Beispiel der kostenlose VideoLAN Client Player kurz VLC (www.videolan.org), der auch mit dem AVCHD-Format klarkommt und für Mac OS X, Windows und Linux erhältlich ist.

Die TZ10 im Test und in der Praxis

Wie man es sich von Panasonic gewohnt ist, liefert die TZ10 auf Anhieb sehr ansprechende Bilder. Die Farbabstimmung ist dabei etwas kühl. Aufnahmen werden manchmal eher knapp belichtet und dennoch lassen helle Bildbereiche wie zum Beispiel Wolken oft etwas an Zeichnung vermissen, wobei es allerdings nicht zu ausgerissenen Flächen kommt. Der Dynamik der TZ10 entspricht etwa knapp neun Blendenstufen. Der Weissabgleich arbeitet bei Tages- und bei Kunstlicht einwandfrei, nur bei Mischlichtsituation hadert er.

Das Objektiv erweist nicht nur durch seinen praktischen Brennweitenbereich als sehr gut, sondern auch die Testaufnahmen offenbaren keine Schwächen. Ein Hauch von Farbsäumen an kontrastreichen Kanten ist nur gerade in Weitwinkelstellung zu sehen. Auch die Verzeichnung ist sehr gering und lediglich im Weitwinkelbereich etwas tonnenförmig.

Die Bilder sind gleichmässig scharf und die Schärfe nimmt zum Rand hin kaum ab. Die schärfsten Bilder liefert die Kamera bei Blende f/4,5, wenn man bei Blendenvorwahl im manuellen Modus die Blende selbst bestimmt. Wird die Blende mehr geschlossen, wirken die Bilder zunehmend weichgezeichnet, doch viel Blendenabstufungen hat man eh nicht zur Verfügung, zumal die kleinste Blendenöffnung ohnehin auf f/6,3 beschränkt ist.

Bei 80 ISO und auch 100 ISO liefert die TZ10 scharfe und detailreiche Bilder, wobei die Detailzeichnung ab 200 ISO kaum merklich, bei 400 ISO bereits deutlicher nachzulassen beginnt. Situationen und Motive, wo der Fotograf oder die Automatik 800 und 1600 ISO einstellen muss, sollte man vermeiden. Bei diesen ISO-Werten gehen Details verloren, ebenfalls bemerkt man einen Verlust an Farbigkeit. Das Rauschen ist allgemein sehr gering und kaum störend, denn es wird effektiv raus gerechnet, so dass die Detailwiedergabe mit zunehmenden ISO-Werten abnimmt. Das "Entrauschen" kommt über alle ISO-Werte für glattgebügelte Flächen auf. Die Kamera eignet sich aber weniger für Aufnahmen bei wenig Licht. Für statische Motive in Available-Light-Situationen setzt man vorzugsweise auf niedrigste ISO-Werte, ein Stativ und die Langzeitbelichtung oder das Motivprogramm "Sternenhimmel". Hier belichtet man nach Wahl mit 15, 30 oder gar 60 Sekunden und enthält sehr stimmungsvolle Nachtaufnahmen, muss dann aber nach jeder Aufnahme nochmals ebenso viele Sekunden auf die Aufbereitung des Bildes warten.

Die Videofunktion liefert Filme in ordentlicher Bildqualität. Man wünscht sich jedoch, dass das Stereomikrofon statt auf der Oberseite besser vorne platziert wäre, denn hie und da hörte man den Atem des Filmers. Ebenso scheint das Mikro dort schlecht vor dem Wind geschützt und die zuschaltbare Wind-Reduktion-Funktion bringt zu wenig Abhilfe. Am meisten irritiert, dass nach dem Drücken der Aufnahmetaste ein langer Augenblick bis zum Beginn der Aufnahme verstreicht.

Fazit

Die Panasonic Lumix DMC-TZ10 wird ihrem Zweck als vielseitige und dennoch einfache Reisekamera gerecht. Ihre Bedienung ist unkompliziert und sie liefert zuverlässig Fotos und Videos in guter Bildqualität. Wünschenswert wäre eine bessere Eignung für Einsätze bei wenig Licht, denn nicht immer wird auf Reisen nur draussen und bei strahlendem Sonnenschein geknipst. Massivster Kritikpunkt ist die - gerade für eine Reisekamera - zu geringe Batteriekapazität. Wie schon die früheren TZ-Modellen schaffte auch die TZ10 im Testeinsatz nie die im Handbuch für einen vollen Akku angegebene Menge an Aufnahmen.

Alles in allem einem erweist sich die Lumix TZ10 als empfehlenswerter, praktischer Reisekamerad für Leute, die ohne grossen Aufwand gute Erinnerungsbilder knipsen möchten.

STECKBRIEF
Modell:
Lumix DMC-TZ10
Profil:
Kompaktkamera mit Superzoom und dennoch geringen Abmessungen. Ideal für unterwegs dank grossem Zoombereich mit echtem Weitwinkel und GPS-Empfänger, um Fotos und Videos mit Infos zum Aufnahmeort zu versehen.
Pro:
kompakte Abmessungen und ausgeschaltet nicht sperrig wie Bridge-Kameras mit Superzoom;GPS-Empfänger für Infos über Aufnahmeort;manuelle Belichtungseinstellungen bei Fotos möglich;
Contra:
Akku-Leistung unbefriedigend (insbesondere mit GPS);manuelle Belichtungseinstellungen sehr beschränkt
Preis:
599.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2010
Vertrieb:
Masse:
103 x 60 x 33 mm
Gewicht:
0,196 kg
Farbe:
Schwarz, Silber, Blau, Rot oder Braun
Auflösung:
12,1 Mpx
Aufnahmedistanz:
ab 50 cm bei WW und 2m bei Tele, Makro 3 cm
Bildformate:
4:3, 3:2, 16:9
Bildsensor:
1/2,33"
Brennweite:
25-300 mm (35 mm KB)
Datenformat:
JPEG, AVCHD/Motion-JPEG
Digitalzoom:
4x
Empfindlichkeit ISO:
80, 100, 200, 400, 800, 1600 (bis 6400 mit Motivprogramm)
LCD Monitor:
7,6 cm (460'000 Pixel)
Objektiv:
Leica DC Vario-Elmar 1/3,3-4,9 4,1-49,2mm
Optisches Zoom:
12x
Pixel:
4000 x 3000 px (12 Mpx bei 4:3)
Schnittstelle:
HDMI, proprietärer Kombiport für USB und AV
Speichermedien:
SD/SDHC/SDXC
Verschlusszeit:
60s bis 1/2000s
Videoaufnahme:
720p (AVCHD lite oder Motion-JPEG)
eingebauter Speicher:
15 MB

Onlinelink:
https://www.avguide.ch/testbericht/megazoom-fuer-die-hosentasche-test-panasonic-lumix-tz101