Zum Geburtstag 4K
Testbericht DSLR Nikon D7500 im DX-Format

Nikon feiert Geburtstag. Als Geschenk zum 100-jährigen Firmenjubiläum darf die D7500 in 4K/UHD-Video filmen. Laut Nikon ist die Neue eine DX-Format-Spiegelreflexkamera der Extraklasse, die passionierte Fotografen inspirieren und ihnen noch mehr kreative Möglichkeiten geben soll.
Neben umfassenden Verbindungsoptionen mittels SnapBridge-App bietet die D7500 die gleiche Bildqualität wie die D500 – das DX-Spitzenmodell von Nikon – und insgesamt ein Leistungsspektrum, das für die anspruchsvollsten fotografischen Bedingungen geeignet ist. Dies drückt sich unter anderem auch durch ein umfangreiches Menüsystem aus. Neben dem 360-seitigen Benutzerhandbuch gibt es ein zusätzliches Menühandbuch mit 238 Seiten.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich die D7500 kaum vom Vorgängermodell D7200. Alle Bedienungselemente, Anschlüsse und Beschriftungen sind identisch. Bei näherem Hinsehen bemerkt man dann doch kleinere Unterschiede.
So wurde die ISO-Taste neu auf der Oberseite unter dem Ein-/Ausschalter platziert. Dafür fehlt dort die Taste für die Messmethode. Sie wurde auf die Rückseite verlegt, wo auch Info-Taste und i-Taste die Plätze gewechselt haben. Beim Betriebsartenwähler ist eine neue Position hinzugekommen.
Den augenfälligsten Unterschied gib es beim Monitor. Dieser ist nicht mehr fest eingebaut, sondern lässt sich um 90 Grad nach oben und um 45 Grad nach unten klappen. Zudem ist er jetzt als Touch-Screen ausgeführt.
Wer die Speicherkarten-Abdeckung öffnet, findet dort nur noch einen Einschub. Die D7200 hatte noch zwei Steckplätze. Und das NFC-Modul der D7200 fehlt bei der neuen Kamera ebenfalls. Sie kommuniziert via Bluetooth und WiFi.
Der CMOS-Bildsensor der D7500 bietet mit 20,9 Millionen Pixeln gegenüber dem Vorgänger mit 24,2 Millionen effektiven Pixeln eine etwas kleinere Auflösung. Dafür können nun erstmals in einer Nikon-Amateurkamera Videos in 4K/UHD mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden.
Bei HD- und Full-HD-Video (1080p) sind Bildraten von bis zu 60p möglich. Dabei minimiert ein kamerainterner, elektronischer Bildstabilisator die Auswirkungen unerwünschter Verwacklungen.
Mit einem Gewicht von rund 720 Gramm mit Akku und SD-Speicherkarte und Abmessungen von 135,5 x 104 x 72,5 mm ist die neue Kamera sowohl etwas leichter als auch ganz wenig kleiner als das Vorgängermodell.
Die D7500 ist die erste DSLR-Kamera von Nikon mit integriertem Blitzgerät, die in Kombination mit dem optionalen Adapter WR-R10 das Advanced Wireless Lighting zur Funksteuerung von optionalen SB-5000-Blitzgeräten unterstützt. Damit müssen externe Blitzgeräte nicht mehr wie bei der Infrarot-Steuerung notwendig in direkter Sicht zur Kamera stehen.

Tasten, Räder, Schalter

Zu den ergonomischen Verbesserungen zählen neben dem aufklappbaren Monitor mit Touchscreen-Bedienung auch ein ausgeprägter Griff mit tieferer Mulde für einen stabilen und sehr komfortablen Halt. Das nun etwas schlankere und leichtere Gehäuse ist nach wie vor eine «Monocoque»-Konstruktion, wird also weitgehend in einem Stück hergestellt und bezieht seine Festigkeit aus der Gehäuseform.
Der D7500 fehlt zwar die robuste Magnesiumlegierung der teureren Nikon-Bodies, sie ist aber dennoch gut gegen kleinere Stösse und widriges Wetter gewappnet. Das Gehäuse ist nicht wasserdicht, aber gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Nikon nennt dies elegant wetterbeständig.
Die Kamerarückseite wird vom 3,2 Zoll (8 Zentimeter) grossen TFT-Touchscreen-LCD beherrscht, das mit rund 922'000 Bildelementen ansprechend scharf auflöst. Ein Augensensor beim optischen Sucher steuert das Ein-/Ausschalten der Displayanzeige. Apropos Sucher: Dieser bietet eine 100-Prozent-Bildfeldabdeckung. Somit können nicht erwünschte Elemente an den Rändern nicht mehr unbemerkt ins Bild kommen.
Oberhalb des Bildschirms befinden sich links die Wiedergabe und die Lösch-Taste und rechts die Speichertaste für Fokus und/oder Belichtung sowie das hintere Einstellrad. An der linken Seite sind die Menü-, WB-, Qualitäts-, Belichtungsmessmethode- und Info-Tasten zu finden.
Rechts des Bildschirms sind der Multifunktionswähler und darunter die Live-View-Funktionen platziert. Die «i»-Taste liegt dazwischen. Das Wählrad auf der Oberseite der Kamera hat nach wie vor zwei Ebenen. Oben stehen die Fotofunktionen und unten die Betriebsarten zur Auswahl. Bei Letzteren kann man neu auf die Position «Leise Serienbildaufnahme» schalten.
Bei der Bedienung bleibt ausser kleinen Änderungen bei der Tastenanordnung alles beim Alten. Für Nikonianer stellt die Handhabung der D7500 keine grosse Herausforderung dar. Einsteiger müssen sich erst mal an das sehr ausführliche Menü gewöhnen, das es einem nicht immer leicht macht, sofort die gewünschte Einstellung zu finden.
Am besten startet man mit einem der beiden Automatikmodi, von Nikon auch «Schnappschuss»-Aufnahmen genannt. Dort, wo AUTO über dem grünen Fotokamerasymbol steht, geschehen alle Einstellungen automatisch. Das Symbol des durchgestrichenen Blitzes daneben ist eigentlich klar. Hier steht es jedoch für den zweiten Automatikmodus, bei dem ebenfalls alles automatisch eingestellt wird, ausser, dass eben der Blitz nicht ausgelöst wird.
Nun lässt es sich bequem drauflosfotografieren, entweder durch den optischen Sucher oder über den Monitor. Letzteres wird als Live-View bezeichnet und muss erst über die gleichlautende Taste aktiviert werden. An dieser Taste gibt es noch einen Umschalter für den Foto- oder Video-Live-View. Daran erkennt man auch, dass es sich bei der D7500 um eine Spiegelreflexkamera handelt, da nicht einfach mal schnell wie bei spiegellosen Systemen direkt zwischen elektronischem Sucher und Display hin- und hergeschaltet werden kann.
Wer das Funktionswählrad weiterdreht, kommt in den SCENE-Modus. Dort bietet die Kamera mehrere Motivprogramme an und bestimmt automatisch die optimalen Einstellungen für den jeweiligen Motivtyp. Mit dem hinteren Einstellrad wird eines von 16 Motiven, wie etwa Porträt, Landschaft, Kinder, Tiere oder Kerzenlicht ausgewählt.
Im EFFECT-Modus lassen sich Spezialeffekte auf die Bilder legen. Miniaturbild, Silhouette, High-Key, Low-Key oder Farbspielereien sind unter anderem möglich. Einzelne Effekte sind noch weiter nach eigenem Geschmack anpassbar.
Wer Blende und Verschluss lieber selber unter Kontrolle hält, findet in den Belichtungssteuerungen P (Programmautomatik), S (Blendenautomatik), A (Zeitautomatik) und M (manuell) genügend Möglichkeiten. Zur Kontrolle kann mit Live-View anhand einer Vorschau geprüft werden, wie Änderungen bei Belichtungszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit auf die Belichtung wirken. Dazu wird die i-Taste gedrückt und «Belichtungsvorschau» gewählt.
Häufig benötigte Kameraeinstellungen können den Positionen U1 und U2 des Funktionswählrads als «User Settings» zugewiesen werden. Damit hätten wir alle Positionen des Wählrads durch. Eine eigene Einstellung für Videoaufnahmen gibt es hier nicht.
Neben den «User Settings» lassen sich auch einige Tasten wie Fn1, Fn2, AE/AF-L, BKT oder «Filmaufnahme» mit benutzerbestimmten Funktionen belegen. Diese können einfacher Art sein (Taste drücken), oder mit den Einstellrädern kombiniert werden (Taste gedrückt halten, Rädchen drehen).
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Fn1-Taste der D7500 die Abblendtaste der D7200 ersetzt, bzw. sich an dieser Stelle befindet. Im Handbuch habe ich auch keinen Hinweis darauf gefunden, wie sich eine Abblendfunktion aktivieren oder auf eine Taste legen lässt – es gibt diese Funktion einfach nicht mehr. Wer eine Tiefenschärfe-Vorschau möchte, muss sich mit der Live-View-Monitoranzeige begnügen.
Bei der Belichtungsmessung ist zu «Matrix», «Mittenbetont» und «Spot» die neue Einstellung «Lichterbetont» hinzugekommen. Sie richtet sich nach den hellsten Motivbereichen und vermeidet so Bilder mit ausgefressenen Lichtern.
Mit dem Betriebsartenwähler unter dem Funktionswählrad werden Einzelbild, Serienbilder, leise Auslösung, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung eingestellt. Die beiden «leise Auslösen»-Positionen sind eher Marketing-Gags. Ich habe jedenfalls keinen grossen Lautstärke-Unterschied feststellen können, geschweige denn einen «lautlosen» Betrieb.
Besser überzeugen konnte die etwas versteckte Option «mit elektronischem ersten Vorhang». Sie kann gewählt werden, wenn der Betriebsartenwähler auf Spiegelvorauslösung MUP steht («Mirror up»), zur Vermeidung von Erschütterungen durch den Spiegelschlag. Mit dem elektronischen ersten Vorhang wird auch noch die Vibration durch die Verschlussbewegung vermindert.
Selbstverständlich beherrscht die D7500 auch Reihenaufnahmen (Bracketing) von Belichtung, Blitzbelichtung, Weissabgleich und Active-D-Lighting-Einstellungen. Eine eigene Bracketing-Taste (BKT) gibt es vorne am Kameragehäuse.

Handhabung in der Praxis

Für den Test stand eine Nikon D7500 mit dem Objektiv AF-S DX Nikkor 16–80 mm 1:2,8-4E ED VR zur Verfügung. Diese Kombination wird auch als Kit angeboten. Zusätzlich erhielten wir noch das Nikkor AF-P DX 10–20 mm, 1:4,5-5,6G VR. Beide Objektive sind mit einem Bildstabilisator ausgestattet.
Die Bedienung der Kamera hat sich durch den neuen Touchscreen gegenüber dem Vorgänger um einige interessante Varianten erweitert. So kann man wie gewohnt nach Druck auf die Menü-Taste per Multifunktionswähler mit den Pfeiltasten durch die Listenmenüs navigieren, Untermenüs auswählen und Optionen markieren.
Smarter geht's am Touchscreen per Fingerdruck direkt auf die Menü-Symbole und die Optionen. Bei den Kamerafunktionen ist es ähnlich: Erst am Funktionswählrad den gewünschten Modus wählen und dann durch Drehen an den Einstellrädern die weitere Auswahl treffen. Oder alternativ eben durch Berühren des Displays das Gewünschte auswählen. Typisches Beispiel ist das Scharfstellen und Auslösen per Fingertippen.
Mit dem aufgeklappten Monitor und Live-View kann ich bequem über eine Menschenmenge hinweg oder aus einer interessanten Bodenperspektive heraus fotografieren, ohne mich dafür gross verrenken zu müssen. Zudem habe ich das Motiv immer im Bild und muss nicht «blind» auslösen.
Ein weiterer Vorteil bringt der Klappmonitor unter freiem Himmel: Je nach Einstellwinkel lässt sich der Spiegeleffekt vermindern, so dass man auch im grellen Sonnenschein noch etwas darauf sehen kann.
Autofokus und Serienbilder
Das Autofokus-System hat die neue Kamera von der D7200 übernommen. Die D7500 stellt bei Sucherbetrieb per Phasen-AF mit bis zu 51 Messfeldern scharf, 15 davon sind als Kreuzsensoren ausgelegt. Laut Nikon erfolgt die Scharfstellung mit höchster Präzision und verfolgt auch bei extrem schwachem Licht (bis zu -3 Lichtwerten) das Motiv, erfasst zuverlässig die Schärfe und führt sie kontinuierlich nach – auch bei Mondschein.
Den Mondscheintest habe ich nicht durchgeführt, doch bei genügend Licht und mit AF-S-Objektiven ist das Tempo beim Fokussieren im Sucherbetrieb für eine Kamera in dieser Preisklasse sehr gut. Die Schärfe wird schnell und präzise gefunden.
Bei schwacher Beleuchtung stellt die Kamera im Nahbereich dank AF-Hilfslicht meistens in unter einer Sekunde scharf. Im Live-View-Modus gewährt die Touch-Funktion zwar eine bequeme Scharfstellung, arbeitet jedoch durch das Kontrast-AF-System gemächlicher und benötigt oft etwas länger für die Fokussierung – für Schnappschüsse meist zu langsam, trotz des leistungsfähigen, neuen Bildprozessors.
Die manuelle Fokussierung braucht etwas Übung, da es im optischen Sucher weder Fokus-Peaking (Kantenmarkierung an scharfen Stellen), Schnittbild oder Ausschnitt-Vergrösserung gibt. Ein Schärfe-Indikator ist zwar vorhanden, aber der arbeitet nicht immer zuverlässig. Das Handbuch rät lapidar: «Überprüfen Sie die Schärfe im Sucher, bevor sie ein Bild aufnehmen».
Im Live-View-Modus kann die anvisierte Stelle immerhin vergrössert werden. Abgesehen davon werden Foto-Anfänger wohl eher dem Autofokus den Vorzug geben.
Die Auswahl der Scharfstellungsart – einzeln, kontinuierlich oder automatische Wahl durch die Kamera – und des Fokusmessfelds geschieht komfortabel über die Fokus-Taste an der linken Kameraseite und dem vorderen und hinteren Einstellrad.
Neben der dynamischen Messfeldsteuerung mit wahlweise 9, 21 oder 51 Messfeldern gibt es bei der D7500 neu auch eine Messfeldgruppensteuerung. Die Kamera benutzt für die Scharfeinstellung eine vom Fotografen gewählte Gruppe von Fokusmessfeldern, wodurch das Risiko abnimmt, dass die Kamera auf den Hintergrund anstatt auf das Hauptobjekt fokussiert. Diese Funktion eignet sich für Objekte, die sich nur schwer mit einem Fokusmessfeld fotografieren lassen.

Bei den Serienbildern hat mich die D7500 wirklich überrascht. Nicht so sehr wegen ihren 8 Bildern pro Sekunde mit kontinuierlicher Schärfenachführung und Belichtungsanpassung (das sind 2 Bilder mehr als bei der D7200), sondern vielmehr durch ihre Speicherkapazität.
Mit einer einzigen Aufnahmeserie können bis zu 50 NEF-Bilder (RAW, 14-bit) oder 100 JPEG-Bilder mit Qualitätsstufe «Fine» und in bester Bildgrösse «L» aufgezeichnet werden.
Das ist eine satte Verbesserung gegenüber den mickrigen 18 Bildern einer D7200. Gut, das Flaggschiff Nikon D500 schafft bis zu sagenhaften 200 RAW-Bildern, aber für eine Amateurkamera ist die Serienbildleistung der D7500 wirklich toll.
Information und Kontrolle
Beim Fotografieren kann durch Druck auf die i-Taste schnell auf wichtige Menü-Optionen zugegriffen werden. Im Sucherbetrieb zeigt der Monitor die Funktionen ganzflächig an, im Live-View werden sie am rechten Bildschirmrand dargestellt.
Die i-Taste funktioniert auch beim Filmen, dann ist jedoch nur die Live-View-Darstellung möglich. Dies ist eine bequeme Methode, um zum Beispiel rasch Bildqualität, Bildgrösse, Framerate oder Mikrofonempfindlichkeit zu verändern.
Wenn das «?»-Symbol unten auf dem Monitor erscheint, kann durch Drücken der «?/WB»-Taste eine Beschreibung der aktuellen Option oder des Menüs angezeigt werden. Die Beschreibung ist meistens ausführlich und in gutem Deutsch verfasst. Dies ist nicht selbstverständlich. Ich habe schon andere Hilfesysteme gesehen, die mehr schlecht als recht übersetzt wurden oder von Abkürzungen wimmelten und dadurch mehr Verwirrung als echte Hilfe brachten.
Beim Fotografieren mit dem Sucher kann zudem die INFO-Taste gedrückt werden, um Aufnahmeinformationen auf den Monitor zu rufen. Dort stehen dann übersichtlich, gross und deutlich lesbar Belichtungszeit, Blende, Anzahl der verbleibenden Aufnahmen oder AF-Messfeldsteuerung. Wird jetzt noch die i-Taste gedrückt, können die angezeigten Werte direkt angepasst werden. Damit konnte ich die D7500 schnell und flexibel bedienen, es wurde meine bevorzugte Arbeitsweise.

Filmen und Verbinden

Die neue Kamera nimmt nun auch 4K-Video auf. Genauer gesagt UHD-Video mit 3840 x 2160 Pixel und einer Framerate von 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde. Full-HD mit 1920 x 1080 Pixel und HD-Aufnahmen mit 1280 x 720 gibt es mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde.
Da bei UHD-Video nur ein Ausschnitt des Bildsensors genutzt wird, verschiebt sich der Bildeindruck um den Faktor 1,5 in Richtung Tele. Für Landschaftsaufnahmen braucht es deshalb ein besonders weitwinkliges Objektiv, wie zum Beispiel das Nikkor AF-P DX 10-20 mm.
Beim Filmen in UHD kam bei schnellen Bewegungen das typische Ruckeln zum Vorschein. Davon abgesehen war die Bildqualität der Videoaufnahmen sehr überzeugend. Auch dunkle Sujets wurden dank Nikons Active D-Lighting noch mit vielen Details aufgezeichnet. Hier lohnt sich ein Ausprobieren der verschiedenen «D-Lighting»-Stärken.
Viele Foto-Einstellungen sind auch beim Filmen aktiv. Sie lassen sich speziell für Videoaufnahmen einstellen oder mit der Option «Gemäss Fotoeinstellungen» übernehmen.
Während sich bei der D7200 die Blende beim Filmen nicht verstellen liess, ist dies nun mit der D7500 im Zeitautomatik- und im manuellen Modus über das vordere Einstellrad möglich. Dabei wird leider jeder Bedienungsvorgang an der Kamera mitaufgezeichnet und ist deutlich im Film zu hören.
Dies nervt natürlich besonders bei aktiviertem Autofokus. Da die Videoaufzeichnung nur bei Live-View funktioniert, arbeitet der AF dort prinzipbedingt unruhig und oft auch unpräzise. Solche Videoaufnahmen sind kaum zu gebrauchen. Das ist schade, denn die Videoqualität ist dank des grossen Sensors auch bei wenig Licht sehr gut und weist geringes Farbrauschen auf.
Hier helfen nur noch ein externes Mikrofon, das die Bedienungsgeräusche weniger störend aufzeichnet, oder das manuelle Scharfstellen mittels Objektivring.
Engagierte Filmemacher werden sich über die Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse freuen. Der Tonpegel kann automatisch oder manuell geregelt werden. Ein Windfilter lässt sich ebenfalls zuschalten.
Ein Videofilm darf maximal 30 Minuten lang sein. Jeder Film wird dabei über bis zu acht Dateien hinweg aufgenommen, die jeweils bis 4 GB gross sein können. Die Anzahl der Dateien und die Länge einer jeden Datei hängen von den für «Bildgrösse/Bildrate» und «Filmqualität» gewählten Optionen ab.
Im Live-View und während des Filmens können Fotos geschossen werden. Dazu muss «Aufnahme von Fotos» bei den Individualfunktionen eingestellt sein. Dann lassen sich Fotos im Seitenverhältnis 16:9 jederzeit durch vollständiges Herunterdrücken des Auslösers aufnehmen. Wenn gerade eine Filmaufnahme läuft, endet die Aufzeichnung, und der bis dahin aufgenommene Film wird gespeichert.
Irgendwie kriegt man den Eindruck, dass Nikon die Videofunktion nur halbherzig einbaut, weil dies die Mitbewerber auch tun. Sieht man im Handbuch unter «Filme aufnehmen» nach, wird einem eher davon abgeraten. «Flimmern, Streifenbildung oder Darstellungsfehler sind möglicherweise auf dem Monitor und im endgültigen Videofilm sichtbar», steht da zu lesen. Und weiter: «Es können ausserdem treppenförmige Konturen, Farbsäume, Moiré-Effekte und helle Flecken auftreten», oder «Beachten Sie, dass Rauschen (zufällig angeordnete helle Pixel, Schleier oder Streifen) und unerwartete Farben im Bild auftreten können, wenn Sie im Film-Modus ins Livebild hineinzoomen.»
Schnappschuss-Brücke
Die D7500 ist neben WiFi auch mit Bluetooth ausgestattet. Die SnapBridge-App verknüpft Kamera und Smartphone per stromsparender Bluetooth-low-energy-Verbindung. Erst wenn grosse Datenmengen übertragen werden, kommt WiFi zum Einsatz.
Die Installation von SnapBridge und die Verbindung zu meinem Android-Smartphone funktionierte problemlos und zügig. Besitzer von iOS-Geräten hatten oft mehr Mühe, bis das Pairing und die WiFi-Verbindung klappte.
Im Fernbedienungs-Modus wird das Live-Bild der Kamera auf dem Smartphone oder Tablet gezeigt. Die Schärfe wird mit einem Tippen auf die gewünschte Stelle festgelegt und das Foto mit Druck auf das Auslöser-Symbol aufgenommen, in der Kamera gespeichert und wenn gewünscht aufs Smartgerät übertragen – allerdings nur in 2 Megapixel grosser Auflösung. Videoaufnahmen lassen sich nicht ferngesteuert auslösen.
Bilder aus der Kamera lassen sich auch nachträglich auswählen und aufs Smartphone übertragen. Oder via Smartphone auf den «Nikon Image Space» im Web hochladen.
Bildkontrolle und Active D-Lighting

Bei der Wiedergabe lässt sich dank Touch-Display bequem per Fingerwischen zügig durch die Fotos blättern und per Fingerspreizen das Bild vergrössern. Die D7500 nimmt Bilder mit einer maximalen Grösse von 5568 x 3712 Pixel auf. Je nach Sujet wird dann eine JPG-Datei zwischen fünf und sieben Megabyte gross.
Die neue Kamera hat den APS-C-CMOS ohne Tiefpassfilter von ihrer grossen Schwester, der D500, übernommen, ebenso den Nikon-Expeed-5-Bildprozessor. Dadurch fällt auch die Bildqualität der D7500 sehr gut aus. Die Genauigkeit von Belichtung und Motiverkennung wurde durch eine deutlich erhöhte Pixelanzahl des Belichtungs-Messsensors ebenfalls gesteigert.
Bei der Bildbeurteilung ist natürlich vieles Geschmacksache. So hat auch die D7500 ihre eigene Meinung, was ein gutes Foto ausmacht. Das integrierte Picture-Control-System umfasst acht Konfigurationen, darunter die neue Auswahl «Automatisch», die Farbe, Kontrast und Helligkeit unter Berücksichtigung des Motivs optimiert.
In den Modi P, S, A und M passt die Kamera ausgehend von der Picture-Control-Konfiguration «Standard» automatisch die Farbtöne und Tonwerte an. Neben Automatisch und Standard stehen noch Neutral, Brillant, Monochrom, Porträt, Landschaft und Ausgewogen zu Auswahl. Im Vergleich zu «Standard» sorgt Picture-Control zum Beispiel bei Porträts für weichere Hauttöne und bei Landschaftsfotos für lebhaftere Farben von Himmel oder Wiese. In den anderen Kamera-Modi wählt die D7500 automatisch eine Picture-Control-Konfiguration.

Eine weitere Bildbeeinflussung durch den Fotografen bietet das Active D-Lighting. Es bewahrt die Detailzeichnung in den Lichtern und Schatten, um Fotos mit natürlich wirkendem Kontrast zu erzeugen. Die Dosierung lässt sich von extrastark bis moderat wählen oder ganz ausschalten.
Auch der Weissabgleich beeinflusst das Bild. Die Nikon D7500 lässt einem sogar beim Auto-WB die Wahl zwischen normaler und warmer Lichtstimmung.
Die Testaufnahmen wurden mit der Picture-Control-Konfiguration «Standard» und ohne Active D-Lighting aufgenommen. Wo nichts anderes vermerkt ist, handelt es sich um originale JPG-Dateien direkt aus der D7500, die lediglich in der Grösse angepasst wurden.
Die Fotos überzeugen durchwegs durch präzise Belichtung, Detailreichtum und Schärfe. Auch bei extremen Hell-Dunkel-Übergängen sind kaum Farbsäume auszumachen. Dort, wo die Kamera auf «sicher» belichtet hat, also eher etwas flau, habe ich als Vergleich noch eine Aufnahme mit nachträglichem HDR-Filter angefügt.
Die Empfindlichkeit der D7500 reicht von ISO 100 bis ISO 51'200 und kann zusätzlich auf ISO 50 bis ISO 1'640'000 (!) erweitert werden. Der letztere Wert dient eher Werbezwecken, denn solche Fotos sehen dann etwa so aus, wie wenn ein Kind mit bunten Kreiden auf Schleifpapier gemalt hätte.
In den unteren ISO-Bereichen kann die Kamera jedoch punkten und zeigt auch bei schwacher Motivbeleuchtung ein detailreiches und rauscharmes Bild, insgesamt eine beeindruckende Lichtempfindlichkeit.
Im Bildbearbeitungsmenü der D7500 kann der Fotograf seine abgespeicherten Bilder direkt in der Kamera bearbeiten. Die Palette reicht dabei von Beschneiden, Verkleinern und Ausrichten über verschiedene Korrekturen bis hin zu Filtereffekten. Selbst ein nachträgliches «D-Lighting» ist möglich.
Wer seine Aufnahmen im NEF-(RAW-)Format speichert, hat bei der späteren Bildbearbeitung noch genügend Reserven, auch für grössere Veränderungen. Die Software Capture NX-D von Nikon bietet speziell für das Verarbeiten von RAW-Aufnahmen komfortabel und intuitiv anwendbare Werkzeuge. Selbstverständlich lassen sich die NEF-(RAW-)Bilder auch mit Photoshop oder Lightroom bearbeiten.
Fazit

Die neue D7500 ist eine sehr gute Aufstiegskamera für Amateurfotografen. Sie platziert sich als Allround-Werkzeug zwischen die D7200 und dem Topgerät D500. Wer viel Leistung zu einem guten Preis schätzt und nicht alle professionellen Möglichkeiten einer D500 benötigt, findet in der D7500 seine ideale Kamera.
Sie bringt die ausgezeichnete Bildqualität der D500, eine schnelle Serienbildfunktion mit grossem Bufferspeicher und viele individuelle Einstellmöglicheiten mit. Das alles in einem kompakten und handlichen Gehäuse. Dazu passen auch die DX-Nikkor-Objektive, die dank des Formatfaktors von 1,5 im Vergleich zu einem Vollformat-Sensor beim Fotografieren einen zusätzlichen Tele-Effekt ergeben. Dies ist besonders für Tier- und Sportfotografen interessant.
Die D7500 hat mit ihren 20,9 Megapixel zwar drei Megapixel weniger an Auflösung als die D7200 mit 24 MP, doch spielt dies in der Praxis keine Rolle. Den fehlenden zweiten Kartenschacht und die Abblendtaste werden einige Anwender vermutlich vermissen. Und wer über längere Zeit viel Akkuleistung braucht, wäre über einen Batterie-Handgriff sicher froh. Doch den gibt es für die D7500 nicht im Nikon-Zubehör.
Nach einigen Videoaufnahmen mit der D7500 habe ich den Eindruck, dass sich Nikon hier einfach nicht von der Spiegelreflextechnik lösen will – oder noch eine Riesenmenge an Spiegelmodulen zum Einbau auf Lager hat. Für Videofilmer bieten spiegellose Kameras einfach viel mehr Komfort, sei es bei der Bedienung, sei es bei den kreativen und technischen Möglichkeiten.
100 Jahre wären doch Grund genug, mal etwas Neues zu wagen ...
Gutes Low-Light-Verhalten
Weiter ISO-Bereich
4K/UHD Video
Grosser Buffer für Serienbilder
Ausklappbarer Monitor mit Touch-Funktion
Griffiges Gehäuse
Mikrofon- und Kopfhörer-Buchsen
Wi-Fi und Bluetooth
Externe Blitzsteuerung per Funk
Autofokus-Geräusch bei Video
Kein Bildstabilisator bei UHD
Kurze Videoaufnahmezeit
SnapBridge-Wi-Fi und iOS
Keine Abblendtaste
Kein Batteriehandgriff als Zubehör
Onlinelink:
https://www.avguide.ch/testbericht/zum-geburtstag-4k-testbericht-dslr-nikon-d7500-im-dx-format