Foto-Abenteuer
Übersicht Outdoor-Kameras

Kompakte Fotokameras werden vom allgegenwärtigen Smartphone bedrängt. Da hilft es, wenn die Kamera etwas Spezielles bieten kann. Bei den sogenannten Outdoor-Kameras ist es deren Robustheit, die sie geeignet macht für auch harte Einsätze. Die Kameras in dieser Kategorie sind mehr als staub- und spritzwassergeschützt. Sie halten Stösse aus Höhen von rund zwei Metern aus, sind auch bei -10 °C noch betriebsfähig und gehen unter Wasser. In der Tauchtiefe unterscheiden sich die einzelnen Modelle am Stärksten. Sie beträgt zwischen 8 und 15 Metern, mit optional erhältlichen Unterwassergehäusen gar bis 45 Meter, eignen sich also für mehr als Schnorcheln.
Weiteres Zubehör hilft, die Kameras zu montieren, etwa am Lenker oder am Helm, so dass sie ähnlich wie Action-Cams eingesetzt werden können, mit dem Unterschied jedoch, dass sie optisch mehr zu bieten haben. Zudem sind ihre Möglichkeiten in erster Linie aufs Fotografieren ausgelegt, obwohl bei den meisten auch Full-HD Videoaufnahmen kein Problem sind. Damit bieten diese Kameras für alle, die aktiv unterwegs sind, seien dies Abenteurer oder Familien, das passende Werkzeug, um die Erlebnisse festzuhalten. Dank WiFi ist bei den meisten Modellen Teilen mit Freunden auf sozialen Netzen zudem denkbar einfach.
In der Bilderstrecke werden die seit Anfang Jahr neu vorgestellten Modelle präsentiert.
Fujifilm Finepix XP80

Die in den vier Farben Blau, Gelb, Violett und Schwarz erhältliche Finepix XP80 von Fujifilm ist eine vollautomatische 16 MP-Kamera mit einem 5-fach Zoom (KB-Brennweite 28 – 140 mm), das allerdings bereits im Weitwinkel mit F3.9 nicht gerade lichtstark ist. Im Telebereich ist die Offenblende F4.9. Für Makroaufnahmen kann man bis auf 9 cm ans Objekt herangehen. Da bieten andere Kameras (wie die Nikon Coolpix AW130) deutlich mehr. Eingebaut ist ein optischer Bildstabilisator, der bei viel Action sicher hilft. Action ist dank der Konstruktion als robuste Outdoor-Kamera sehr wohl möglich, denn die XP80 hält Stürze aus 1,75 m aus, taucht bis auf 15 m und bleibt bis zu einer Temperatur von -10 °C aktiv. Zur Bildkontrolle dient ein mit 2,7 Zoll Diagonale eher kleiner LCD, der mit einer Anti-Reflex-Beschichtung versehen ist. Zu den Aufnahmemöglichkeiten gehören HDR und Full-HD Video im H.264 MOV Format.
Die XP80 ist weitgehend identisch mit der Vorgängerin XP70. Dank WiFi bietet sie neu ein Feature zur Fernbedienung wie Zoomen, Auslösen, Selbstauslöser. Allerdings kann bei Aufnahme via App nur mit 640p und nicht mehr mit 1080p aufgenommen werden. Hinzugefügt wurden zudem die Intervall-Aufnahme und weitere Fotofilter. In Intervallen von 15, 30 oder 60 Sekunden kann während 5 oder 10 Minuten aufgenommen werden. In reduzierter Auflösung sind Aufnahmen mit 120 fps, 240 fps und gar 320 fps für aufschlussreiche Zeitlupen möglich. Der Akku wird via USB-Ladegerät in der Kamera geladen. Ein Netzladegerät ist nicht im Lieferumfang, was die Nutzung von zwei Akkus umständlich macht, da sie nacheinander in der Kamera geladen werden müssen, diese also nicht genutzt werden kann, während der Reserve-Akku lädt.
Lumix FT30

Die Lumix FT30 bietet als Eckwerte für die Outdoor-Fähigkeiten eine Tauchtiefe bis zu acht Metern, Stossfestigkeit bis 1,5 m, Frostsicherheit bis zu -10 °C; zudem ist sie staubdicht. Sie ist mit 104 x 58 x 20 mm äusserst kompakt und wiegt nur 144 g, trägt unterwegs also kaum auf. Wegen des im Gehäuse liegenden Zooms bleibt sie auch im Betrieb kompakt. Das 4-fach Zoom hat einen Brennweitenbereich von 25 – 100 mm, was im Rahmen anderer Outdoor-Modelle liegt. Es ist jedoch mit F3.9 – F5.7 recht lichtschwach, gerade auch, wenn man unter Wasser aufnehmen will. Die ISO-Empfindlichkeit von 100 – 1600 gilt für die volle Auflösung von 16 Megapixeln. Ebenfalls unterdurchschnittlich sind die 230‘000 Pixel des 2,7 Zoll-Displays, mit dem die Aufnahmen beurteilt werden sollen.
Fotografisch bietet die FT30 eine intelligente Automatik und verschiedene Motivautomatiken. Manuelle Möglichkeiten fehlen. Kreativität erlauben verschiedene Aufnahmemöglichkeiten und Filter wie Panorama, Intervall oder Unterwasser. Für Unterwasseraufnahmen ist zudem eine Taschenlampenfunktion vorhanden, die als Videoleuchte im Nahbereich taugt. Im Makro-Modus kann man bis 5 cm ans Motiv heran. Serienbilder nimmt die Kamera mit 1 Bild/s auf, was für den perfekten Schnappschuss sicher zu wenig ist. Dafür nimmt sie auf, bis die Speicherkarte voll ist. Ausgedehnte Bewegungsstudien sind so möglich. Die Videoaufnahme erfolgt im HD-Format (MP4), also mit 1280 x 720 Bildpunkten, wo die meisten Kameras in dieser Kategorie Full-HD bieten. Der interne Speicher reicht mit 220 MB für 34 Fotos.
Die einfache Ausstattung der Kamera ebenso wie das Fehlen eines HDMI-Ausgangs, von GPS und WiFi legen die FT30 klar als Einsteigermodell fest, mit der dank der bei Panasonic bewährten intelligenten Automatik gute Aufnahmen einfach gelingen.
Nikon Coolpix AW130

Die Kamera gibt es in fünf Farben. Drei davon – Orange, Gelb und Blau – fallen auf, sollte man die Kamera einmal im Gelände suchen müssen, die anderen zwei – Schwarz und Camouflage – erschweren das Finden geradezu. Ausgelegt ist die AW130 für Action-Freunde, die sofort aufnahmebereit sein wollen, denn sie bietet eine Automatik, jedoch keine manuellen Einstellmöglichkeiten. Das ist gut, wenn was läuft, limitiert aber die kreativen Möglichkeiten. Interessante Bilder sind möglich dank der recht hohen Lichtstärke von F2.8 im Weitwinkel und dem Makromodus, der ein Herangehen bis auf 1 cm ans Sujet erlaubt. Eine grosse Hilfe ist dabei das 3 Zoll OLED-Display mit der hohen Auflösung von 921‘000 Pixeln.
Die wesentliche Änderung gegenüber ihrer Vorgängerin, der AW120, ist die Tauchtiefe: Sie reicht jetzt bis 30 m statt 18 m. Das ist nicht nur recht tief, sondern gar der aktuelle Rekord bei Outdoor-Kameras (ohne zusätzliches Unterwassergehäuse), jedoch nur für echte Taucher von Interesse. Wer am Strand planscht oder mal Schnorcheln geht, kommt auch mit weniger aus. Geblieben sind die Fallhöhe von 2 m und die Frostbeständigkeit bis -10°C. Was die AW130 auch hat und sie für unterwegs interessant macht, sind Kompass, Barometer, Höhenmeter und GPS. Damit lassen sich nicht nur die Fotos mit Geodaten versehen, sondern es ist auch eine Orientierung im Gelände möglich.
Die Coolpix AW130 ist für den aktionsgeladenen Outdoor-Einsatz bestens geeignet: robust, allzeit Knipps-bereit und mit hilfreichen Features ausgestattet.
Nikon Coolpix S33

Die 13 MP-Kamera ist nicht nur günstig, sondern auch für die Familie gedacht, da ihre Bedienung auch auf Kinder ausgerichtet ist. Die grossen Bedienelemente sind nicht nur für Aufnahmen mit Handschuhen gedacht – zum Beispiel bei der -10 °C Aussentemperatur, welche die Kamera aushält - , sondern auch für den Nachwuchs. Für eine einfache Bedienung sorgen auch die vier Tasten links vom Display, die direkt Menu-Einträgen zugeordnet sind. Dem Fun-Faktor zuzuordnen ist die Unterwasser-Gesichtserkennung (wasserdicht bis 10 m). Die handliche Kamera übersteht Stürze aus 1,5 m.
Optisch bietet sie S33 einen 3-fach Zoom, der von 30 – 90 mm reicht und Aufnahmen ab einer Minimaldistanz von 5 cm erlaubt. Maximal 11 Serienbilder bei 4,7 Bilder/sec sind möglich, eine gute Leistung für die Suche nach dem perfekten Schnappschuss. Video gibt’s in Full-HD. Allerdings ist der Sensor mit 1/3,1 Zoll recht klein, wodurch Bildrauschen schnell sichtbar wird.
Szenen- und Kreativ-Modi (Farbeffekte, Miniatur, Feuerwerk etc.), farbige Hintergründe und Fotorahmen verändern, ergänzen, umrahmen die Fotos. Gerade auch für Kinder ein Spass- und Motivationsfaktor. Die Freude am Bilder machen steht bei dieser Kamera nicht zuletzt auch wegen der Automatik im Vordergrund und weniger die Bildqualität. Dank ihrer Robustheit eignet sie sich dafür besser als ein Smartphone.
Olympus TG4

Die TG-4 von Olympus wird ihrer Bezeichnung „Tough“ gerecht, denn sie hält mehr aus als die Konkurrenz: 15 Meter Tauchtiefe, Fallhöhe von 2,1 m, bruchsicher bis zu einer Belastung von 100 kg und frostsicher bis -10°. Mit 247 Gramm und 11,1 x 6,6 x 3,1 cm ist sie kompakt und handlich und somit stets dabei. Optisch hat sie eine Brennweite von 25 bis 100 mm zu bieten. Das ist praxistauglich aber - wie bei allen Modellen dieser Kategorie - nicht wirklich überragend und kommt daher, dass das Objektiv als Ganzes im Gehäuse drin sein muss, um die Wasserdichtigkeit gewährleisten zu können. Der Platz reicht für ein 4-fach Zoom. Sein grosses Plus: die Offenblende von F2.0 im Weitwinkel, was wirklich lichtstark ist. Im Tele reicht’s noch für F4.9. Positiv auch der Makromodus, der eine Naheinstellgrenze von lediglich 1 cm hat. Die 16 Megapixel-Kamera macht bis fünf Bilder pro Sekunde, mit einer Auflösung von 3 MP gar bis 60 Bilder/s, und Full-HD Videos. Der 3 Zoll Monitor löst mit 460‘000 Bildpunkten auf und ermöglicht damit eine zuverlässige Bildkontrolle.
Interessante Bilder verspricht die Kamera aus mehreren Gründen. Da ist als Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell TG-3 die Fähigkeit, RAW-Aufnahmen zu machen, was eine präzise Nachbearbeitung erlaubt. Und da sind die 28 Aufnahmeprogramme, die mehr als Spielerei sind. Dazu gehören etwa ein Panoramamodus, diverse Unterwasser-Modi, darunter ein neuer Unterwasser-HDR-Modus, der reguläre HDR-Modus oder Mikroskop. Ebenso gehören sieben Kunstfilter wie Spielzeugkamera oder Miniatureffekt zur Ausstattung. Zudem nimmt die Kamera nicht nur mit der Automatik auf, sondern lässt auch beschränkt manuelle Eingriffe zu.
Outdoor tauglich ist die Kamera auch dank des GPS-Moduls, mit dem die Aufnahmeposition in die EXIF-Dateien der Fotos eingebunden werden kann. Über das Wi-Fi-Modul ist die Fernsteuerung via Smartphone möglich.
Olympus TG860

Die TG-860 von Olympus steht in Sachen Robustheit ihrer Schwester TG-4 in nichts nach. Sie ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 15 m, stossfest bis 2,1 m Höhe, bruchsicher bis 100 kg sowie staubdicht und frostsicher bis -10 °C. Etwas stärker ist der Zoom, nämlich 5-fach. Er reicht von 21 – 105 mm. Das bringt insbesondere im Weitwinkel, also bei Innen- oder Landschaftsaufnahmen, ein kleines Plus. Mit F3.5 bis F5.7 erhält der 16 Megapixel-Sensor aber klar weniger Licht.
Das Besondere der TG-860 ist ihre Fähigkeit, nicht nur die Action, sondern auch den Akteur selbst aufzunehmen. Dazu bietet sie einen hochklappbaren 3 Zoll LCD-Monitor und einen zweiten Auslöser. Der sogenannte Face Button auf der Vorderseite der Kamera ist ideal zum Auslösen des Selfies. Darüber hinaus kann er mit anderen Funktionen belegt werden, beispielsweise das Starten der Videoaufnahme in 1080p Full-HD. Spektakuläre Fotos gelingen im Sport-Burst-Modus, der während einer Minute mit einem Intervall von 0,05 Sekunden Bilder schiesst.
Interessant ist das optional angebotene Zubehör. Der Sport Holder CSCH-123 kommt mit einem Spiralkabel, Karabiner und Schnellverschluss, womit sich die Kamera einfach am Rucksackgurt befestigen lässt. Das Unterwassergehäuse PT-057 erlaubt Tauchgänge bis 45 Meter Tiefe. Dabei kann der Face Button sowohl der Einstellung Weitwinkel als auch Makro zugewiesen werden, und die Bedienung ist selbst mit Handschuhen problemlos möglich. Weiter gibt es eine Silikontasche, ein Soft Camera Case und eine schwimmende Handschlaufe, durch deren rote Signalfarbe die Kamera leicht im Wasser zu orten ist.
Ricoh WG-30

Die WG-30 hat als Nachfolgerin der WG-20 einen 16 Megapixel CMOS-Sensor. Sie ist neu bis 12 m statt 10 m wasserdicht und wie die Vorgängerin fallsicher bis 1,5 m, frostsicher bis -10 °C sowie bis 100 kg belastbar. Das futuristisch anmutende Gehäuse sieht aus, als könnte sich die Kamera demnächst in einen Roboter transformieren. Die Optik ist von sechs LEDs umgeben – eine integrierte Ringleuchte, die bei Makros die nähere Umgebung auszuleuchten vermag – auch unter Wasser. Da man zudem bis auf 1 cm an das Objekt herangehen kann, gelingen damit einmalige Aufnahmen. Für „normale“ Fotos gibt’s auch einen integrierten Blitz. Das 2,7 Zoll-Display hat lediglich 230‘000 Pixel und liegt damit zusammen mit dem der Lumix FZ30 am Tabellenende.
Die Kamera nimmt mit der Automatik auf; eine manuelle Steuerung gibt es nicht, jedoch 16 Szenenprogrammen und zusätzlich 13 Kreativfilter für die Nachbearbeitung. Der 5-fach Zoom deckt mit 28 – 140 mm in etwa denselben Brennweitenbereich ab, wie alle Outdoor-Modelle. Seine Lichtstärke von F3.5 – F5.5 ist nicht gerade überwältigend. Auch der fehlende optische Bildstabilisator fällt negativ auf. Videos macht die Kamera in Full-HD; dank HDMI-Anschluss können die Clips gleich auf dem TV angeschaut werden. Slow-Motion ist mit 120 fps statt der 30 fps möglich. Die WG-30 hat weder WiFi noch GPS. Dafür gibt es die WG-30W.
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