Die jährliche Ausstellung „Klangschloss" im wunderschönen Schloss Greifensee hat sich zu einem Insider Treffpunkt für Musikliebhaber entwickelt.
Das Klangschloss ist wahrlich keine Ausstellung mit seelenlosen Hotelgängen und stimmungslosen Konferenzräumen. Schon die Räumlichkeiten des altehrwürdigen Schloss Greifensee sind einen Ausflug an den historischen Ort im Zürcher Oberland wert. So war dann die Ausstellung trotz des ausserordentlich schönen Wetters auch am frühen Sonntagmorgen gut besucht.
Vom Konzert direkt zur HiFi-Vorführung
Ein Grund war sicherlich auch das zum Matinée angekündigte Konzert des „Blass I Juzz". Das Quartett um den Trompeter Jörg Schneider nahm das Publikum äusserst stilvoll und feinsinnig auf eine musikalische Reise durch das einheimische Liedgut aus der Sammlung "im Röseligarte".
Eingefangen wurde die Aufführung von niemand geringeren als der Schweizer Tonmeister Legende Jürg Jecklin und seinem Assistenten. Die Aufnahmen, sowohl in Stereo als auch in Surround, wurden dann den Ausstellern für Ihre Geräte-Vorführungen zur Verfügung gestellt. So konnte jeder vor Ort die Live-Aufführung und nachher die Reproduktion unmittelbar vergleichen. Einzigartig!
Das Konzert des „Blass I Juzz“ wurde von Jürg Jecklin in Stereo und Surround aufgenommen. Die Aufnahme konnte nacher direkt in den Räumen „nachgehört“ werden.Von Retro-HiFi bis HD-Audio im Laptop
Gezeigt wurde im Klangschloss die ganze Palette hochwertiger Musikwiedergabe. Immer mehr kamen dabei als Quelle ein Laptop mit darauf gespeicherter Musik im hochauflösenden HD-Audio Formaten wie 24bit/196kHz zum Einsatz. Auch unter den „Audiophilen" sind inzwischen Musikdownloads aus dem Internet und eine Festplatte als Abspielquelle salonfähig. Mit Downloadportalen wie Highresaudio (www.highresuadio.com), die lediglich unkomprimierte Titel im CD bzw. HD-Audio Formaten anbieten, vergrössert sich das Angebot an qualitativ hochstehenden Musikdownloads zusehends.
Die digitale Wandler- und Vorstufe DAC224 von Weiss Engineering aus Uster mit Firewire Verbindung zum Laptop sowie ihr MAN202 Netzwerkplayer gehören zu den Produkten, die sich genau dieser Entwicklung anschliessen. Verbunden mit aktiven Lautsprechern von Manger, Klangwerk und PSI Audio ergab sich so eine hochwertige und doch minimalistische Audiokette bei der auch der optische Eindruck und wohnraumgerechte Ausmasse nicht zu kurz kommen.
Restaurierte Thorens TD 124 und HD-Audio auf dem Laptop gehören beide zu einer aktuellen HiFi-AusstellungDoch auch wunderschöne „Retro HighEnd Systeme" war zu sehen. Bei Swissonor und Jörg Schopper konnte man sich davon überzeugen, dass HiFi-Konzepte aus den Sechziger Jahren gepaart mit moderner, mechanischer Fertigung einen Zauber ausstrahlen, dem man sich nur unschwer entziehen kann: Überarbeitete Thorens TD 124 Plattenspieler verbunden mit Röhrenvorverstärker und Endstufen aus der Swissonor AM Serie trieben Koaxiale-Hornlautsprecher an und spielten auf, dass einem richtig warm ums Herz wurde.
Bei „Aug & Ohr" zeigte Andres Kuhn mit einer Studer Bandmaschine und den neuen Avantgarde Acoustics Hornlautsprechern beeindruckend, welche Klangqualität mit rein analoger Aufnahmetechnik schon in den 60/70er Jahren möglich war und immer noch ist!
Swiss HighEnd Audio
Schweizer Hersteller von Audioprodukten waren allgemein gut vertreten. Neben den bereits erwähnten Weiss, Klangwerk, PSI Audio und Swissonor zeigte auch Mario Divis aus Bern seine Lautsprecher, Plattenspieler und Elektronikkomponenten. Sound Emotions aus Regensdorf präsentierten die Schweizer Rowen Produkte.
Eine Schweizer Premiere war die Demonstration von Illusonics „3D Audio"-Surround System vorgeführt mit PSI Lautsprechern. Das Konzept soll eine Weiterentwicklung des Heimkino 5.1/7.1 Setups sein und sich besonders für die reine Audiowiedergabe eignen. Neuartig ist die Möglichkeit über eine Illusonics iPad/iPhone App einen Upmix vorzunehmen von Stereo zu 5.1 oder „3D Audio". Eine App zur Signalaufbereitung zu verwenden, ist sicherlich ein interessanter Ansatz. Im Zuge der iPad/Tablet-Invasion dürften auch im Audiobereich einige kreative Entwicklungen zu erwarten sein. Der Aufwand für ein „3D Audio" mit neun Lautsprechern im Wohnraum scheint mir jedoch wenig praktikabel.

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