TESTBERICHT
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Publikationsdatum
23. November 2009
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iPod-Dokingstations gibt's so viele wie Sand am Meer. Da die gehobene Klasse der Musikliebhaber eher auf komprimierten Sound aus der iPod-Büchse verzichtet, sind die handelsüblichen Dokingstations meist nicht sehr hochwertig. Doch es gibt einige Ausnahmen, wie das Beispiel aus dem Hause Bowers & Wilkins zeigt.

Mit dem Zeppelin wurde ein iPod-Dok geschaffen, welches sowohl vom Design als auch im Klang überzeugt (avguide.ch berichtete). B&W's neuster Streich ist nur noch ein Viertel so gross wie der Bruder und darf sich deshalb zu Recht Zeppelin Mini nennen.

Ob in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad...

Den B&W Zeppelin Mini als Küchenradio zu bezeichnen, wäre beinahe schon eine Beleidigung. Denn wie schon beim Vorgänger überzeugt auch bei der Mini-Version die Verarbeitung voll und ganz. Mit seiner geschwungenen, eleganten Form, die mit vielen feinen Details gespickt ist, passt der B&W Zeppelin Mini in jedes erdenkliche Ambiente. Ganz egal ob in Küche, Bad, Schlafzimmer oder gar im Garten. Überall wo ein Stromanschluss vorhanden ist, kann der 20 x 32 x 10 Zentimeter (HxBxT) Zeppelin platziert werden.

Auf den Universal-Dock-Connector-Arm lassen sich iPod's verschiedener Generationen mit dem 30-Pin-Anschluss (iPhone, iPod Touch, iPod Classic, iPod nano) andocken. Der Arm des Zepplin ist dabei so positioniert, dass der iPod von oben perfekt bedient werden kann. Ein Nachteil ist aber dabei: Wird das Gerät nicht auf Augenhöhe verwendet (zum Beispiel auf einem höheren Regal) so ist einem die Sicht auf den iPod verwehrt. Neigen ist leider nicht möglich.

Neu lässt sich der iPod dafür auf dem Dok um 90° drehen, so kann die Cover Flow-Bedienung ebenso ausgeschöpft werden, wie Videos formatgerecht abgespielt werden können. Ist ein iPod angedockt, so wird er gleichzeitig geladen, so dass der Soundspass auch nach Stunden noch nicht vorbei ist.

Über die Fernbedienung, die im ersten Moment vielmehr an ein Ei als an ein Zeppelin erinnert, können die wichtigsten Funktionen vom Sofa aus bedient werden.

Der Kleine mit dem grossen Sound

Neue Funktion: Damit auch 16:9 Files richtig abgespielt werden können, lässt sich der Arm mit dem iPod abdrehen.

Zwar hat der neue Zeppelin im Gegensatz zum grossen Bruder anstatt 100 nur noch 36 Watt Leistung, trotzdem überzeugt der Sound auch beim Kleinen.

B&W entwickelte für den Zeppelin eine digitale Klangverarbeitung, die das Eingangssignal optimiert. Je nach Quelle, MP3-Qualität und Lautstärke wird eine optimale Klangbalance erstellt. Durch diese Klangverarbeitung erhält der Sound eine bemerkenswerte Feindynamik. Auch bei höherer Lautstärke würde man nicht im Traum daran denken, dass ein MP3-File abgespielt wird.

Wenn der Sound doch mal nicht gut klingt, nicht gleich verzweifeln. Im Test spielte ein wirr eingestellter iPod-Equalizer der Klangverarbeitung des Zeppelins einen Streich. Resultat: Der Sound klang verfärbt und verfälscht. iPod-Eq wieder deaktiviert und schon waren es die harmonischen Töne aus dem kleinen Zeppelin, die das Ohr verwöhnten.

Zeppelin goes iTunes

iPods verschiedenen Generationen finden auf dem B&W Zeppelin ihren PlatziPods verschiedenen Generationen finden auf dem B&W Zeppelin ihren Platz

Abgespeckt wurde der neue Zeppelin bei den Anschlüssen. Wo vorher zwei Video-Ausgänge sowie ein optischer Soundeingang waren, befindet sich heute neben dem iPod-Anschluss nur noch ein analoger 3,5mm-Mini Jack-Eingang (Aux). Hier lassen sich dafür externe Quellen wie CD-Player oder andere MP3-Player einspeisen. Auf der Fernbedienung einfach die Aux-Quelle wählen und schon erklingt der Sound des externen Geräts.

Nicht abgespeckt, sondern erweitert wurden dafür die Funktionen des USB-Anschlusses. Dieser ist neu nicht mehr bloss für die Softwareupdates des Zeppelins da, sondern macht das B&W Gerät zum PC-Lautsprecher-System. Ist der Zeppelin an den PC/Mac angeschlossen, wird er zum Computer-Lautsprecher. Verwendet man iTunes, kann die Software sogar über die Fernbedienung des Zeppelins gesteuert werden.

Doch auch der angedockte iPod ist neu fest mit dem PC/Mac verbunden. Sobald man den Zepplin Mini auf Standby stellt, lässt sich der iPod mit dem PC/Mac synchronisieren, als ob er direkt am USB-Port angeschlossen wäre.

Fazit

Mit dem Zeppelin Mini bringt Bowers & Wilkins ein fantastisches iPod-Dok auf den Markt. Sowohl im Design als auch im Sound ist der Zeppelin absolut top. Der iPod wird elegant auf das Gerät aufgesetzt und kann perfekt bedient werden.

Das Klangbild wirkt dank der volldigitalen Klangverarbeitung auch bei höherer Lautstärke sehr homogen und hinterlässt Freude. Wünschenswert für den Zeppelin wäre hingegen, gerade wegen seiner kompakter Grösse, die Möglichkeit, die Lautsprecher batteriebetrieben laufen zu lassen. Ansonsten überzeugt das Gerät auf der ganzen Linie. Zu haben ist der B&W Zeppelin in jedem Mac-Shop oder beim Fachhändler für 599 Franken.

STECKBRIEF
Modell:
Zeppelin
Profil:
Beste iPod Docking Station des heutigen Marktes und zudem ein weiterer B&W-Meileinstein, welcher in die Hall of Fame der Audio Branche Einzug halten wird.
Pro:
unkonventionelles Design; ausgewogener, frischer und knackiger Sound ; offenes, räumliches Klangbild; sehr breites Abstrahlverhalten
Contra:
nicht gerade billig;USB-Anschluss nur für Software Updates;
Preis:
995.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2008
Vertrieb:
Masse:
640 x 173 x 208 mm
Gewicht:
7,3 kg
Farbe:
schwarz
Modell:
Zeppelin Mini
Preis:
599.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2009
Vertrieb:
Masse:
320x200x100 mm
Gewicht:
2.5 kg
Farbe:
Schwarz
Analog Input:
3.5 mm Mini-Jack
Leistungsaufnahme:
0.8 (Stby) W
Maximale Leistung:
36 Watt
Schnittstelle:
30-Pin iPod Anschluss