TESTBERICHT
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Publikationsdatum
1. November 2010
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Die Heil Aulos Bookshelf ist ein Zweiweg-Lautsprecher mit besonderem Klang

Was lange währt, wird – mindestens bei den im sonnigen Ticino gefertigten Heil-Lautsprechern – endlich gut. So hatten wir bereits vor einem Jahr über die Heil Aulos Bookshelf berichtet, nun ist sie da.

Heil-A.M.T.-Entwickler Martin Dürrenmatt hat lange an der Abstimmung und der Wahl der Chassis getüftelt, bis er und die „goldenen Ohren“ seiner Frau Mieko – ihres Zeichens Profi-Violinistin mit japanischen Wurzeln – mit dem Klang des jüngsten Sprösslings der Heil-Familie restlos zufrieden waren. Mit der Aulos Bookshelf sind nun vier sehr unterschiedliche Lautsprecher im Heil-Programm: die grosse Kithara, die schlanke Standbox Syrinx, die Aulos für freie Aufstellung und nun die Aulos Bookshelf, der erste Heil-Lautsprecher, den man auch ins Regal stellen kann.

Musikalischer Transformator

Der Air Motion Transformer ist leicht und kann eine grosse Luftmasse bewegen

Allen Heil-Lautsprechen gemeinsam ist der nach einem raffinierten Prinzip arbeitende Mittelhochtöner, genannt A.M.T. – Air Motion Transformer. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eines der bemerkenswertesten Wandlersysteme überhaupt.

Ins Leben gerufen von Dr. Oskar Heil – der im Übrigen auch den Feldeffekt-Transistor erfunden hat –, „transformiert“ dieser Wandler den Schall, indem er ihn fünfmal schneller werden lässt, als sich die Membran selber bewegt. Dies ist nur dank der vorhangähnlich gewellten Membran möglich. Durch Ausweiten und Zusammenziehen der Membranfalten wird die Luft wie durch einen Blasebalg zusammengedrückt und beschleunigt, was diesem Schallwandler eine mühelosen und effiziente Klangentfaltung ermöglicht. Wie sich das klanglich bemerkbar macht, ist im Hörtest zu erfahren.

Die mit Leiterbahnen versehene, aufwendig bedämpfte Membran wird sehr gut gekühlt und ist damit stark belastbar. Unter Highend-Fans geniesst A.M.T. längst schon allerhöchstes Ansehen, und etliche Hersteller haben dieses Schallwandlungsprinzip nach Ablauf der Patente übernommen. Doch laut Martin Dürrenmatt genügt es nicht, nur das Funktionsprinzip zu übernehmen.

Entscheidend sind auch die Materialwahl und Bedämpfung der Membrane, die Anordnung und Art der Magnete sowie vieles mehr. Doch dieses ursprünglich von Oscar Heil herstammende und über Jahrzehnte verfeinerte Know-how behält Dürrenmatt für sich und gibt es auch für viel Geld nicht preis.

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