TESTBERICHT
Seite 1 / 11
ARTIKEL
Publikationsdatum
2. Dezember 2013
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
MEDIEN

Stereo in zwei Versionen

Viele Bluetooth-Lautsprecher sind im Grunde genommen nichts anderes als zwei „zusammengebackene“ kleine Stereo-Lautsprecher, die mit Elektronik versehen via Funk oder Kabel angesteuert werden können. Im Vergleich zu separaten Boxen haben sie eine begrenzte Raumdarstellung.

Versuche, mit elektronischen Kniffs die Stereobasis zu vergrössern, waren bisher auf den ersten Höreindruck imposant, auf den zweiten jedoch nervend. Früher oder später entdeckt das Gehör den „Beschiss“ mit dem virtuellen Raumklang, und die anfängliche Begeisterung schlägt in Ekel um.

Doch etliche Hersteller haben gemerkt, dass sich in Sachen Raumklang anspruchsvollere Musikhörer mit mickrigem oder gar hingewürgtem Stereoklang nicht mehr zufrieden geben und sich echten Stereoklang wünschen. So haben sich Firmen wie Ruark und Dali und auch Logitech bemüht, Systeme mit getrennten Boxen anzubieten.

Standard-Ausrüstung

Standard bei praktisch allen hochwertigen Bluetooth-Lautsprechern ist die aptX-Übertragung, welche CD-Qualität verspricht. Auch dieses Versprechen wird in diesem Test genau untersucht.

Standard, und deshalb auch nicht immer erwähnt, sind bei allen Geräten ein analoger Aux-Eingang und ein USB-Anschluss, der aber nur zum Aufladen von Smartphones dient.

Die NFC (Near Field Communication), mit denen eine simple Koppelung von Smartphones/Tablets und Lautsprecher gelingen soll, funktioniert nur mit NFC-fähigen Smartphones. Und dazu gehören die Geräte von Apple, mit denen dieser Test durchgeführt wurde, leider nicht. Also wird dieser Aspekt hier nicht berücksichtigt.

Noblesse und die frische Luft

Während die kompakteren Systeme meist über eingebaute Akkus verfügen und nur in einem Falle noch „antike“ Batterien benutzen, verzichten noblere Systeme darauf, an die frische Luft zu gehen und beschränken sich auf den heimischen Konzertsaal.

Nur Ruark bietet zu ihrem zierlichen Stereo-System einen zusätzlich montierbaren Akku an. Doch Hand aufs Herz: wer möchte das kleine und doch edle Teil mit Walnussholz-Fournier der Feuchtigkeit, Sand oder anderen Outdoor-Strapazen aussetzen?

Der gute, natürliche Klang

Auch von einem kleinen Lautsprecher kann man heute verlangen, dass er, wenngleich in Sachen Klangvolumen begrenzt, einigermassen sauber klingt. Dennoch gibt es ganz gewiss eine Konsumentenschicht, für die eine lautstark dröhnende Sound-Kiste genau das innig begehrenswerte Fun-Teil ist. Andrerseits gibt es  Leute, die auch aus einem transportablen Lautsprecher saubere Klänge zu hören wünschen.

So beurteilen wir dieses Testfeld, auch wenn dies einigen Leuten nicht als angebracht erscheint, nach HiFi-Gesichtspunkten und decken Klangsünder gnadenlos auf.

Wer misst, misst nicht immer Mist

Die Hörtests werden hier mit Messungen untermauert. Diese werden, wie immer bei avguide.ch Tests, nach dem Hörtest sozusagen als Kontrolle, durchgeführt. Decken sich schliesslich die Mess- mit den Hörresultaten, so darf man getrost ein gültiges Urteil fällen.

Der Frequenzgang der Systeme wird im Wohnraum in einem Bereich von 20 Hz bis 20 kHz aufgenommen. Zudem wird auf den Klirrfaktor geachtet, der bei reinen Sinus-Signalen sehr gut hörbar wird.

Was es da teilweise zu hören und zu messen gibt, haut dem Fass den Boden heraus und bestätigt die Resultate der Hörtests voll und ganz. Andrerseits sind da auch Bluetooth-Systeme, die vorbildliche Messresultate zeigen und auch dementsprechend gut klingen.

Dies beweist, dass wer misst, nicht immer Mist messen muss.