TESTBERICHT
Seite 7 / 9

Panasonic SC-ALL70T – Sound überALL

Die netzwerkfähige Panasonic-SC-ALL70T-Soundbar arbeitet als einziges System dieses Vergleichs mit einem 3.1-System. Ob ihr das zum Sieg verhilft, zeigt der Test.Die netzwerkfähige Panasonic-SC-ALL70T-Soundbar arbeitet als einziges System dieses Vergleichs mit einem 3.1-System. Ob ihr das zum Sieg verhilft, zeigt der Test.

Der Anwendungsbereich der SC-ALL70T-Soundbar von Panasonic geht weit über das Pantoffelkino hinaus. Dank der Netzwerktauglichkeit und entsprechenden Zusatzlautsprechern der Panasonic-ALL-Serie, kann es auf ein echtes 5.1-Surround-System ausgebaut und auch als Mediazentrale in ein Multiroom-System eingefügt werden. Dies zu einem überaus günstigen Preis von 551 Franken.

Soundbar als Mediazentrale

Die Lautsprecher dieser liegend oder hochkant an die Wand montierbaren, dreikanaligen (!) Soundbar mit ihren totalen Verstärkerleistung von immerhin 210 Watt sind links, in der Mitte und rechts angebracht. Echter 5.1-Surround-Sound ist durch zwei zusätzliche, hinten positionierte ALL2-Lautsprecher per Funk möglich. Zum System mitgeliefert werden Infrarot-Repeater, eine Scheckkarten-Fernbedienung und Wandhalterung samt Schrauben. Wird die Soundbar liegend betrieben, ist ihr Display kaum noch ablesbar.

An Anschlüssen sind hier zu finden: ein HDMI-Eingang, der natürlich auch 4K-Material verarbeitet, einen HDMI-ARC-Ausgang sowie ein optischer Digitaleingang. Neben einer LAN-Buchse (Ethernet) stehen WLAN, Bluetooth und NFC-Empfänger zur Verfügung. Die Soundbar verarbeitet Audioformate wie Stereo-PCM, MP3, AAC, WAV oder FLAC. 

Mit der Panasonic-Music-Streaming-App lassen sich Lautsprecher der Panasonic-ALL-Serie koppeln und gruppieren und so das ganze Haus gezielt beschallen. So kann der Sound des TV-Geräts zum Beispiel auch in die Küche auf einen ALL-Lautsprecher geleitet werden. Mit der VIERA Link HDAVI Control kann das System zudem mit Panasonic-VIERA-TVs Verknüpfungen eingehen. Mit diversen voreingestellten Sound-Menüs lässt sich das Klangbild dem persönlichen Geschmack anpassen. Insgesamt sind diese Menüs aber eher Spielereien als echte Klangverbesserer.

Subwoofer

Der sehr leichte Subwoofer entspricht guter Massenfertigung und dem überaus günstigen Preis dieses Systems.Der sehr leichte Subwoofer entspricht guter Massenfertigung und dem überaus günstigen Preis dieses Systems.

Dieser bemerkenswert leichte Subwoofer, an dem es nichts einzustellen gibt, besitzt ein nach unten strahlendes Basschassis samt der dazugehörigen Bassreflexöffnung. Somit ist das ein sogenanntes Downfiring-System, was über die Qualität aber eigentlich kaum etwas aussagt. Der Pegel wird mittels der Scheckkarten-Fernbedienung in 4 Stufen an die Soundbar angepasst. Der Subwoofer macht einen etwas billigen Eindruck und entspricht guter Massenfertigung. Hier macht sich der schon fast unglaublich günstige Preis dieser Kombination halt doch bemerkbar.

Messungen

Die Frequenzgänge unterscheiden sich, ob die Soundbar liegend oder hochkant betrieben wird. Das wird sich auch klanglich äussern. Der Frequenzverlauf ist bis zu 10 kHz recht linear, wenn die Lautsprecher liegend betrieben werden. Hochkant platziert, verläuft der Frequenzgang recht unruhig. Der Subwoofer ist mit seinen drei Pegelstufen gut an die Soundbar anpassbar. Bei den Soundmenüs wird der Frequenzgang je nach Programm verändert: Bei Music zum Beispiel wird ganz einfach der Bass abgehoben. Dabei klingen die diversen Menüs unterschiedlich laut, was man locker hätte anpassen können. Rein messtechnisch gesehen entspricht die Soundbar gewiss nicht einem HiFi-Lautsprecher, doch bei einer Soundbar können die Resultate genügen.

Musik

Anspruchsvolle Musik erklingt bei liegender Platzierung nicht sehr verfärbungsarm, aber auch nicht unangenehm. Doch da bestehen zu echten HiFi-Boxen deutlich hörbare, qualitative Unterschiede. Wird die Soundbar liegend betrieben, resultiert ein etwas diffuser, aber sehr räumlicher Klang.

Hochkant an der Wand montiert, wirkt der Sound nicht mehr so angenehm, dafür präsenter und recht akzeptabel. Mittels der Klangprogramme kann der Klang recht gut dem persönlichen Geschmack angepasst werden. So zum Beispiel auf Music, wo der Bass deutlich angehoben wird. Dies kann sich bei eher bassarmen Aufnahmen positiv, bei anderen aber auch negativ äussern.

Der Subwoofer geht bis tief in den Keller. Seine Impulse kommen jedoch eher weich, aber noch befriedigend präzis. Der 3D-Modus funktioniert auch bei Stereo bemerkenswert gut. Klar ist das eine Spielerei, aber eine wirkungsvolle.

Movies

Wird die Soundbar liegend platziert, scheint der Klang direkt aus dem TV-Bild zu kommen, ja sogar über das Bild hinauszuragen.Wird die Soundbar liegend platziert, scheint der Klang direkt aus dem TV-Bild zu kommen, ja sogar über das Bild hinauszuragen.

Der Klang erscheint, wie schon bei der reinen Musikwiedergabe festgestellt, leicht diffus, dafür vollkommen von der Soundbar gelöst. Gute Soundtracks kommen weiträumig und mit guter Tiefenstaffelung zur Geltung. Der Bass wirkt nicht gerade knochentrocken, aber recht tief. Die Sprachverständlichkeit ist trotz dem leicht diffusen Einschlag gut. Bei dementsprechend guten Movies entsteht ein überzeugendes cineastisches Erlebnis.

Direkter und präsenter wird der Klang, wenn die Soundbar an die Wand gehängt wird und somit die Zuhörer direkt anstrahlt. Der angenehm weiche Klang, der bei liegender Platzierung gefällt, wird härter, aber auch klarer. Und das ist nur reine Geschmacksache, was man als angenehmer empfindet. Wer relativ nahe an der Soundbar sitzt, sollte die liegende Aufstellung bevorzugen. Für grössere Hördistanzen empfiehlt sich die Montage an die Wand. Auch etwas höhere, aber gewiss nicht brachiale Pegel sind für das System kein Problem. So konnte es an einem Vereinsanlass einen kleinen Saal mit dem Soundtrack des Jahresrückblick-Videos vollkommen ausreichend beschallen.

Fazit

Topmodernes, gut ausgestattetes und netzwerkfähiges Soundbar-Subwoofer-System mit guten Ausbaumöglichkeiten für Multiroom-Anwendungen. Nicht gerade highfidele, aber doch akzeptable klangliche Eigenschaften zum reinen Musikhören und bemerkenswert gute Leistungen im Pantoffelkino.