TESTBERICHT
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Astell & Kern AK100.II: Der Innovator

Astell & Kern brachte den Ball der Hi-Res-Player ins Rollen. Der AK100.II ist das günstigste Modell.Astell & Kern brachte den Ball der Hi-Res-Player ins Rollen. Der AK100.II ist das günstigste Modell.

Meiner Wahrnehmung zufolge ist Astell & Kern der Erfinder der Hi-Res-Audioplayer. Die aktuelle Modellreihe endet beim AK240 bei 2990 CHF (Quelle: Toppreise.ch). - Viel Holz für ein mobiles Abspielgerät. Der AK100.II ist mit 1190 CHF ziviler eingeordnet und passt sehr gut in unseren Test, denn wir wollen nicht übertreiben und fliegen etwas näher beim Boden.

Astell & Kern ist mit dem MQS Streaming Server eine Nase voraus. Der Streaming-Server kann, auf einem PC/Mac installiert, den AK100.II wireless mit Musik versorgen. Alle Musik, die vom Computer verfügbar ist. Das erlaubt zuhause die Erweiterung der internen Mediathek des AK100.II.

Umgekehrt lässt sich Musik vom AK100.II via Bluetooth an Empfängergeräte senden und ermöglicht es dem Musikhörer im Urlaub, den Kopfhörer abzulegen und die Begleitung in das Musikerlebnis einzubeziehen - soweit die Qualität dies zulässt.

Konstruktion und Design

Der AK100.II ist auch ein Monolith mit einem Hauch Art Déco oben rechts. Das endlos drehende Lautstärken-Rädchen mit feiner Stufen-Haptik ist zum Sterben schön. Die Verarbeitung ist makellos und ebenfalls aus Korea wie beim Plenue. Man könnte dahinter denselben Hersteller vermuten.

An der linken Seite befinden sich ergänzend zum Touchscreen drei kleine Tasten für Titelsprung und Play/Pause. Nebst dem Kopfhörerausgang gibt es noch einen symmetrischen Ausgang für den Anschluss an die HiFi-Anlage sowie die Slots für USM und die Micro-SD-Karten. Alles ist sehr edel und minimalistisch.

Bedienung

Die Lautstärkenregelung ist von Minimum bis Maximum in 150 Schritten abgestuft, so dass eine versehentliche Berührung mit dem Rädchen keine grosse Veränderung des Volumens bewirkt. Verändert man die Lautstärke, wechselt das Display auf eine präzise Anzeige, die den Pegel perfekt visualisiert.

Der AK100.II benötigt nach dem Einschalten lange 25 Sekunden, bis er betriebsbereit ist. Ein rotierendes 3D-Symbol singnalisiert dem Benutzer, dass es vorwärts geht, wenn auch langsam. Die Anzeige springt auf das zuletzt gespielte Stück, und von da aus kann man alle Funktionsbereiche auch direkt anwählen. - Eine Art sternförmige, unhierarchische Bedienung, die mir sehr zusagt.

Interessant sind die Settings mit einem hochpräzisen Balance-Regler als Novum. Ich frage mich nach dem Sinn dieser Regelung bei Kopfhörern, wo man nur das Problem von Aufnahmen mit schlechter Balance lösen kann. Raumeinflüsse gibt es ja nicht. Natürlich macht es beim Betrieb an der HiFi-Anlage noch viel mehr Sinn. Es gibt insgesamt sehr viele Einstellungsmöglichkeiten, die ich hier nicht alle erwähnen kann.

Die Bedienung des AK100.II ist in jeder Hinsicht perfekt.

Klang

Der AK100.II klingt sehr, sehr ähnlich wie der Plenue. Ergänzend zum vorherigen Klangbeschrieb unglaublich luftig und transparent wie neutral. Eigentlich sind das perfekt neutrale Quellen, die durch die Wahl des individuell bevorzugten Kopfhörers euphonischer oder möglichst klangtreu beiinflusst werden können.

Es wird mir klar, dass die Wahl des Kopfhörers im Zusammenhang mit diesen Geräten und hochwertigen Hi-Res-Aufnahmen eine sehr wichtige Entscheidung ist.