TESTBERICHT
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Menü

Das Menü ist je nach Betriebsmodus in zwei, drei oder vier Register unterteilt, die mehreren Seiten mit maximal fünf Menüs enthalten.

Für die wichtigsten und häufiger zu verstellenden Einstellungen steht das Quickmenü zur Verfügung, das über eine Taste ("Q.Menu" bzw. Papierkorbsymbol) auf der Kamerarückseite aufgerufen wird.

Das Quickmenü wird dann am oberen und unteren Rand des Sucherbilds eingeblendet und bietet dort Einstellungen wie Bildstil, Bildqualität, Blitzmodus etc., die dort rasch angewählt und dann verstellt werden können. Für die ISO-Werte gibt es eine eigene Taste, und das Verstellen des EV-Werte geschieht über Drücken und Drehen des Einstellrades.

Praxiseinsatz

Die Lumix FZ72 wurde von uns verschiedentlich in der Praxis erprobt. Wir machten die üblichen Standardaufnahmen wie mit jeder Testkamera, nutzten sie auch bei verschiedenen Gelegenheiten. Kurz nach dem Erhalt der Kamera fand die Streeparade 2013 in Zürich statt. Sie bot Gelegenheit für bunte Motive, wobei die Möglichkeiten des starken Telezooms im Vordergrund standen. (In einem Webalbum des Autors können die Streetparade-Bilder betrachtet werden. Per Klick auf ein dortiges Bild wird dieses grösser dargestellt und dazu werden im "Info"-Bereich die EXIF-Aufnahmedaten angezeigt.)

Mit der kleinen und leichten Kamera bewegt man sich bequem durch die Menschenmassen und kann einzelne interessante Motive selbst auf grössere Entfernung herauspicken, aber auch gleich wieder Menschen in unmittelbarer Umgebung fotografieren. Vermisst haben wir ein bewegliches LCD. Dieses hätte kontrollierte Aufnahme über die Menschenmenge hinweg oder auch aus tiefer Aufnahmeposition ermöglicht. Beim Ausseneinsatz im Sonnenlicht war die LCD-Anzeige übrigens gut zu erkennen, wobei sich desen Leuchtkraft bei Bedarf verstärken liesse.

Meist nutzten wir den elektronischen Sucher (EVF). Mit der Kamera am Auge lassen sich Motive besser auswählen und verfolgen, insbesondere bei Teleaufnahmen und man ist konzentrierter auf das Motiv. Die niedrige Auflösung machte das Sucherbild etwas pixelig, wodurch Details verloren gehen. Dies war beim Fotografieren an der Streetparade nicht sehr störend, irritiert aber oft bei anderen Motiven. Auch der etwas hohe Kontrast lässt den Fotografen nicht alle Feinheiten erkennen. Das EVF-Sucherbild hat aber eine angenehm hohe Bildrate von 60 fps, die im Menü anstelle des standardmässigen Bildwiederholrate von 30 fps aktiviert werden muss. Hie und da störten übrigens kleine Ruckler des Sucherbilds bei Kameraschwenks, was aber auch dem Vorserienmodell geschuldet sein kann.

Zwischen dem EVF und dem rückseitigen LCD muss umständlich per Taste umgeschaltet werden. Ein Augenkontaktsensor, der erkennt, wann der Fotograf durch die Kamera blickt bzw. wann nicht und jeweils automatisch zwischen EVF und dem LCD-Monitor umschaltet, sollte heute eigentlich üblich sein.

Der Autofokus bietet die drei heute üblichen Modi und arbeitet ordentlich schnell, wenngleich man sich von DSLRs und insbesondere Pro-Modellen mehr Tempo gewohnt ist. Im extremen Telebereich verlangte der Autofokus ein klein wenig Geduld, sorgte aber in den meisten Fällen für scharfe Bilder, trotz all den eher schweren Bedingungen (starkes Tele, bewegte Motive, vor dem Motive vorbei huschende Objekte).

Die Bildstabilisierung, die bei den stärkeren Telebrennweiten unverzichtbar ist, sorgte selbst im extremen Telebereich zuverlässig für scharfe Bilder auch mit z.T. relativ langen Verschlusszeiten für den kleinen Bildwinkel. (Alle Bilder des Tests entstanden ohne Stativ – selbst solche mit der KB-Brennweite 1200 mm.) Natürlich sorgten AF und Bildstabilisierung nicht in allen Aufnahmen für gestochen scharfe Bilder, doch der Ausschuss an komplett unbrauchbaren, weil unscharfen Bildern, hielt sich in angenehm geringen Grenzen. Nur sehr wenige Bilder waren so verwackelt, dass sie unbrauchbar waren.

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