TESTBERICHT
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Musikerlebnis

Talisman Hub, Werkbild.Talisman Hub, Werkbild.

Ich habe im Nahfeld mit ca. einem Meter und dann bei zwei Metern Hördistanz getestet. Die Lautsprecher leicht eingewinkelt. Die Nanometis standen auf Stativen, und meine Sitzposition war auf die Hochtonachse ausgerichtet. Ergänzend hörte ich auch "casual" von meinem Pult aus sechs Metern Distanz. Der Hörtest erfolgte ausschliesslich mit dem Talisman Hub. Die Musikbeispiele waren alle Hi-Res vom Mac mit dem Pure Music Audioplayer via USB.

Das beiläufige Hören aus grosser Distanz beeindruckte mich sehr. Ich hätte nicht gedacht, dass die Nanometis einen 60-m2-Raum so überzeugend "beschallen" können. Die gute Akustik hat hier mitgespielt, aber alle Achtung.

Im Nahfeld und "Midfield" wird eine extrem holografische Klangbühne erzeugt, einhergehend mit dem kompletten akustischen Verschwinden der Lautsprecher. Aus Distanz ist das Klangbild sehr "relaxed" und angenehm. In den bevorzugten Hörpositionen stellt sich ein sehr intensives, hochdynamisches Musikerlebnis ein. Es ist packend und lässt die Gedanken nicht mehr von der Musik abschweifen.

Objektiv beurteilt sind keinerlei Klangverfärbungen bzw. Verzerrungen erkennbar. Selbst bei hohen Pegeln. Die Lautsprecher können vollends ausgesteuert werden. Der Tiefton ist bei 84 Hz begrenzt, was man natürlich gut wahrnimmt. Mehr ist beim besten Willen nicht möglich. Der Mid-Bass und der High-Bass treten leicht aus dem Spektrum hervor und bei hohen Pegeln entstehen leichte Kompressionseffekte.

Beck's "Paper Tiger":
Der aufnahmebedingt künstlich erzeugte Raum mit den anschwellenden Streichern ist erstklassig zu hören. Im Nahfeld wirkt das wie die Betrachtung einer Stadt in Suisse Minature mit dem Effekt von etwas übertriebener Perspektive. Das ist aber auch ein typischer Nahfeld-Effekt.

Cantate Domino, Proprius (Kirche, Chor, Orgel):
Die Jahrhundert-Aufnahme aus den 1970er Jahren zeigt, dass die Nanometis sowohl das Ganze als auch das intimste Detail hervorbringen und den inneren Zusammenhang nicht verlieren lassen. Man kann die Sänger zählen, ohne dass sich das aufdrängt.

Somethin' Else, Cannonball Adderley, Blue Note:
Man sitzt im Studio vor den Musikern. Die unbegreiflich gute Basslinie verliert natürlich an Substanz, ist aber trotzdem so präsent, dass der Live-Charakter bestehen bleibt. Die Instrumente von Miles und Julian Adderley wirken gespenstisch echt und greifbar.

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