TESTBERICHT
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Speicher: Länge, Sicherheit oder Background

Qual der Videoformatwahl: Die beste Bildqualität gibt’s in MP4 4K 50p mit 150 Mbit/sec. Daneben darf auch in MOV und AVCHD gefilmt werden.Qual der Videoformatwahl: Die beste Bildqualität gibt’s in MP4 4K 50p mit 150 Mbit/sec. Daneben darf auch in MOV und AVCHD gefilmt werden.

Die Speicherkärtchen in den beiden Slots können entweder einzeln, automatisch nacheinander, zur Sicherheit parallel oder im Background-Modus beschrieben werden. Bei Letzterem speichert eine Karte ununterbrochen z.B. die Aufnahmen der gesamten Hochzeitsfeier, während auf die andere nur Szenen kommen, bei denen man die Aufnahme-Taste gedrückt hat. Die Backgroundaufnahme ist leider nicht für 4K-Auflösung oder bei Datenraten über 50 Mbit/sec möglich. Hier kommt die Kamera an ihre Grenzen.

Die Pre-Rec Einstellung ist eine weitere Möglichkeit, keine Szene mehr zu verpassen. Dabei wird das Videobild 3 bis 4 Sekunden vor dem eigentlichen Drücken der Aufnahme-Taste in einer Endlosschleife gespeichert und bei Aufnahme-Start zuvorderst „eingefügt“.

Die HC-X1000 lässt einem die Wahl zwischen den vier Aufzeichnungsverfahren MOV, MP4(LPCM), MP4 und AVCHD. Das von Sony bevorzugte XAVC- oder XAVC-S-Format wird nicht unterstützt. Videobildgrösse, Bildwechselfrequenz und Datenrate lassen sich für unterschiedliche Anwendungen in verschiedenen Kombinationen auswählen. In der höchsten Qualitätsstufe filmt die Kamera im MP4-Format mit UHD-Auflösung, also 3840 x 2160 Pixel, einer Datenrate von durchschnittlich 150 Mbit/sec, und mit 50 oder 60 Vollbildern pro Sekunde, je nach TV-Norm (PAL oder NTSC). Diese 50p oder 60p sind ein Novum in dieser Geräteklasse und entsprechend viele Daten fallen in kurzer Zeit an.

Panasonic empfiehlt für diese speicherhungrigen Videomodi SDHC- und SDXC-Karten der UHS Geschwindigkeitsklasse 3 (U3). Werden nicht kompatible Kärtchen verwendet, erscheint ein Warnhinweis. Im Gegensatz zu Sony Camcordern wird die Aufnahme jedoch nicht blockiert, sondern es kann trotzdem gefilmt werden, falls die Karte ähnlich schnell ist. Der Warnhinweis wird immer wieder eingeblendet.

Während das getestete Vorserien-Modell noch kein Cinema 4K (4096 x 2160 Pixel) und 4K (3840 x 2160) im MOV-Format beherrschte, ist dies seit dem Firmware-Upgrade auf 1.2 möglich. Cinema 4K wird immer mit 24p und einer Datenrate von 100 Mbit/sec aufgezeichnet. Bei 4K kann zwischen 60/50p mit 150 Mbit/sec und 30/25/24p mit 100 Mbit/sec gewählt werden.

In Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) hat Panasonic den Codec aufgebohrt und bietet bis zu 200 Mbit/sec Datenrate in der sogenannten All-Intra-Kodierung an. Dabei wird jedes Videobild unabhängig von seinen Nachbarbildern kodiert, im Gegensatz zur Inter-Frame-Kodierung, bei der Bilder in Abhängigkeit zum Nachbarn kodiert werden (GOP). Die höhere Datenrate vermindert Bewegungsunschärfen und Bildstörungen, All-Intra benötigt bei der Videobearbeitung weniger Leistung, verbraucht jedoch mehr Speicherplatz auf der Karte.

150 oder 200 Mbit/sec tönen nach schnellen Datenraten, verblassen jedoch im Vergleich mit den mehrfach teureren Geräten der Profi-Liga mit 600 und mehr Mbit/sec. Dafür lassen sich die Dateien der HC-X1000 auch auf aktuellen Computersystemen ohne Aufrüstung in High-End-Boliden anschauen und bearbeiten.

Der Unterschied zwischen MP4(LPCM) und MP4 liegt in der maximalen Datenrate und vor allem in der Tonkomprimierung. MP4(LPCM) wie auch MOV nutzen Linear-PCM und MP4 das AAC-Verfahren. AVCHD nimmt den Ton in Dolby Digital (stereo) auf.