TESTBERICHT
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Praxiseinsatz

Beim Fotografieren überrascht die Schnelligkeit der Kamera, weil man von Kameras dieser Grösse anderes gewohnt ist. Sie ist beinahe sofort aufnahmebereit und schiesst Fotos ohne spürbare Verzögerung. Einzig beim Aktivieren des elektronischen Sucher ist die Kamera oder der Annäherungssensor etwas träge. Dieser Sekundenbruchteil bis der Bildschirm im Sucher angeht, dauert so lang, dass man sich fragt, ob die Kamera eingeschaltet ist oder nicht.

Ansonsten reagiert die Kamera unvermittelt und ist auch spürbar schnell. So schiesst sie schnelle Serienbilder und auch während dem Filmen sind zahlreiche (ca. 30) hochauflösende Fotoaufnahmen möglich.

Schade ist, dass Nikon es versäumt hat, der Kamera attraktive Multi-Shot-Funktionen zu verpassen, wie sie bei schnellen Serienbildern sogar von Hand möglich werden. Beispiele sind HDR-Belichtungsvariationen, Mehrfachbelichtungen für Bildüberlagerungen gegen Rauschen bei hohen ISO, Schärfe-Dehnung uvm. Auch eine Panorama-Funktion oder 3D-Funktion sind zeitgemässe Funktionen, die wir in dieser Kamera vermissen.

Dass die V1 und die J1 bewegte Schnappschüsse, d.h. zu Fotos zusätzlich ein kurzes Video als Zeitlupensequenz aufzeichnen kann, die einige Momente vor dem Drücken des Auslösers sowie danach stattfanden, ist witzig - allerdings ohne grossen Nutzen. Diese Fotos (nur JPEGs) und die dazugehörigen Videos (.MOV) werden im 16:9-Format aufgezeichnet. (Die Dateinamen beginnen mit dem speziellen Kürzel NMS und sind meist 3.5 bis 4.5 MB bzw. 6.5 bis 7.5 MB gross.) Bei (HighSpeed-)Serienfotos oder Videoaufzeichnungen machen solche Prerecording-Funktionen mehr Sinn. Doch bietet die V1 dies bei Serienbildern und Videoaufnahmen nicht - zumindest konnten wir ohne Handbuch keine solche Funktion ausmachen.

Umgekehrt haben wir beim Filmen schon oft die Möglichkeit vermisst auch Fotos aufzuzeichnen, ohne nachträglich ein Einzelbild aus dem Video extrahieren zu müssen. Das simultane Fotografieren während der Videoaufnahme ist zwar nicht neu, war bislang jedoch meist auf die Videoauflösung beschränkt und nur wenige konnten während dem Filmen hochaufgelöste Fotos schiessen.

Die Nikon-1-Kameras können dies und zwar recht gut. Die Fotos werden dabei ebenfalls im 16:9-Filmseitenverhältnis und mit einer Auflösung von 8.3 Mpx aufgezeichnet. Es steht durch diesen Beschnitt also nicht die volle Sensorgrösse (10 Mpx bei 3:2) zur Verfügung.

Was das Arbeiten mit der V1 generell angeht, so macht es Spass und führt zu ansprechenden Ergebnissen - auch bei schwierigen Lichtverhältnissen mit wenig und gemischtem Licht. Gewünscht hätten wir uns mehr externe Bedienelemente, darunter Einstellräder für ISO-Werte und EV-Korrektur, wie sie bei der Kompaktkamera Nikon Coolpix P7100 vorhanden sind.

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