TESTBERICHT
Seite 5 / 6

Coax 711: Zartbesaiteter Kraftbolzen

Vereint Klangschönheit mit Präzision und Dynamik: Piega Coax 711.Vereint Klangschönheit mit Präzision und Dynamik: Piega Coax 711.

Nach dem Anhören der 511 hätte man sich fragen können, ob es überhaupt noch besser klingen könnte. Und die Coax 711 lieferten dafür bereits nach kurzem Anhören den Beweis, dass dies möglich ist! Zwar können die Coax 711 die deutlich schlankeren C 511, trotz ihren grösseren C211-Koaxialbändchen-Systemen in Sachen Homogenität, Klangschönheit, Feinzeichnung und Räumlichkeit kaum deutlich schlagen. Aber wenn es um Dynamikspitzen in grösseren Abhörräumen und brachiale Pegel im Tiefstbass geht, spielen die Coax 711 ihre Überlegenheit voll aus. So werden erst mal knallige Pop- und Rock-Aufnahmen mit nicht gerade zimperlichen Schallpegeln angehört. Bevor die Coax 711 jedoch Ermüdungserscheinungen zeigen, machen sich in den Gehörgängen der Zuhörer gewisse Abwehrmassnahmen bereit. So wird nach relativ kurzer, aber heftiger Schallpegelorgie zu feinen, klassischen Klängen gewechselt. Und wie die Coax 711 ein Streichquartett in den Abhörraum zaubern, erstaunt ebenso wie die Wiedergabe eines Cembalos mit seinem ganzen, unerhörten Reichtum an Obertönen.

Da es bekanntlich schwieriger ist, grösseren Boxen unerwünschte Vibrationen auszutreiben als kleineren, darf man nun gespannt auf das Verhalten des Gehäuses sein. Und tatsächlich spürt man hier beim Handauflegen noch ansatzweise minime Vibrationen bei gewissen Frequenzen. Doch sind diese auch bei kritischem Klangmaterial nur noch gehörmässig zu erahnen. Auch bei diesen grossen Boxen bringt Piegas neue Gehäusetechnologie erstaunliche Verbesserungen, wie ja auch die zu Beginn dieses Berichts beschriebenen Hörerfahrungen mit und ohne TIM-Module es beweisen.

Die Piega Coax 711 ist puncto Potenz, Klangschönheit und Präzision in ihrer Grössenordnung momentan wohl kaum mehr zu überbieten. Das kostet natürlich eine schöne Stange Geld  und die ist sie auch ohne jeden Zweifel wert.