TESTBERICHT
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Prädikat „sehr gut“

Im Vergleich zu anderen Säulen-Lautsprechern der namhaften Konkurrenz, die auf diesen Test nicht selten mit wahren Dröhn- und Rüttel-Orgien reagierten, darf dem Gehäuse der Premium 3.2 als Prädikat kein „absolut perfekt“ , sondern ein uneingeschränktes „sehr gut“ verliehen werden.

Wer das absolut perfekte Gehäuse ohne jegliche Vibrationen bei Piega sucht, der findet es zum Beispiel bei der Master One, die allerdings in einer ganz anderen Preisliga zum Konzert aufspielt.

Bei Bedarf auch fett und satt

Im Hörtest in einem eher kleineren Abhörraum, klingt Donald Fagens Nightfly brillant, sehr dynamisch und absolut impulsfest, doch alles andere als satt und fett, ja eher – trotz der tiefen und lupenreinen Bässen - schlank und rank.

Doch man weiss, es gibt auch gute Aufnahmen, die ganz anders abgemischt wurden, wie zum Beispiel die  SACD Yellow Jackets (Heads Up HUSA 9097). Also Disc in den Marantz-Player gelegt und los geht's! Nun werden die Zwerchfelle der Hörer mit fetten, satten Bässen durchgeschüttelt. Warm und sehr angenehm kommen Tenor- und Sopran-Saxophone sowie die Bass-Klarinette. Bei geschlossenen Augen glaubt man/frau doch tatsächlich, vor kühlschrankgrossen Monsterboxen zu sitzen!

Doch nach diesen rockig-jazzigen Klangexkursen geht's zu ernsteren, klassischen Klängen.

Homogen und ausgewogen

Die Membran des neuen LDR 2642 MKII-Bändchens ist extrem leicht und bewegt sich blitzschnell in einem gebündelten, extrem starken Magnetfeld. Resultat: hervorragendes Impulsverhalten!Die Membran des neuen LDR 2642 MKII-Bändchens ist extrem leicht und bewegt sich blitzschnell in einem gebündelten, extrem starken Magnetfeld. Resultat: hervorragendes Impulsverhalten!

Mozarts Klavier Trios  auf der Harmonia Mundi SACD mit dem Guarneri Trio Prague lassen die Premium 3.2 strahlend, hell und frisch erklingen. Wer auf den good old British Sound mit seinem wohlig warmen Klangcharakter steht, ist hier klar an der falschen Adresse. Das heisst aber ganz und gar nicht, dass die Boxen in den Höhen überspitzt klingen. Nein, es ist die fantastische Feinzeichnung des LDR-Bändchens, welche bereits im Test der 50.2 auffiel, und die auch jede noch so kleine Nuance zu Gehör bringt, ob man das will oder nicht. Und das kann bei mässig guten Aufnahmen nerven, bei erstklassigen jedoch begeistern.

Stimmen zum Beispiel erklingen charaktervoll, ohne jemals rauh zu wirken. Auch die Zischlaute wirken keineswegs überzeichnet wie auf so vielen pseudo-analytisch klingenden Boxen, bei denen der Klangtuner lediglich den Hochtonbereich massiv angehoben hat. Nein, bei der Premium 3.2 handelt es sich um echte Klangpräzision. Was die Premium 3.2, angetrieben von den Marantz Komponenten an Klanginformation zu Gehör bringen, ist schlicht umwerfend.

Auch grossorchestrale Werke bringen die Premium 3.2 mit Bravour. Wie grossartig und weiträumig hier das Sinfonie-Orchester im Fortissimo aufspielt, kommt beim Hörer voll und ganz an. Und feinste Bläser-Passagen vermischen sich im Pianissimo wunderschön mit den Klangfarben der Streicher, was auf eine perfekte Anpassung des Bändchens an die dynamischen Basschassis hindeutet.

Und auch bei kammermusikalischem Jazz, wie zum Beispiel der legendären Telarc SACD (SACD-63562) mit Ray Brown, Monty Alexander und Russell Malone versetzen die so charakteristische Gitarre von Russel Malone wie auch der unverwechselbare Ray Brown am Bass den Hörer in Trance.

So, genug geschwärmt, kommen wir zu den ...

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